Komm mit Therapeuten nicht klar.

9 Antworten

Hallo Nicole,

Dein wichtigster Anssprech-Partner ist Dein Psychotherapeut. Ist er auch der beste? Das weiß ich nicht. Wenn er noch nicht gemerkt hat und Dich noch nicht darauf angesprochen hat, dass es mit Eurer therapeutischen Beziehung nicht klappt, fehlt ihm etwas. Andererseits: Deine Sprache ist sehr abstrakt. "Mich zu Öffnen ist unmöglich. / Eine Vertrauensbasis herrscht auch nicht" Kannst Du statt dessen sagen: "Ich will mich nicht öffnen / Ich vertraue (ihm) nicht"?

Euer Problem ist, dass Ihr aneinander vorbei redet und so tut, als wäre das eine Psychotherapie.

Nach meiner Erfahrung gilt für alle Lebensbereiche: Wenn ich meinen Konfikt-Partner, mit dem ich in einem offenen oder unterschwelligen Konflikt bin, auf die Tatsache (aber noch nicht auf den Inhalt) des Konflikts anspreche, entspanne ich damit die Beziehung.

Mal ganz nebenbei gefragt: Fällt es Dir bei engen privaten Bezugs-Personen (FreundInnen, Eltern, Geschwistern) leicht, zu vertrauen und ihnen zu zeigen, wie es Dir wirklich geht?

Alles klar? Ich wünsche Dir vollen Erfolg in Deiner Therapie.

Erzähl deiner Mutter dass du dich bei den Therapeuten nicht wohl fühlst dann könnt ihr gemeinsam einen neuen finden der dir sympatischer ist.


Grandi  06.03.2013, 08:06

ich ging davon aus, dass die Fragestellerin volljährig ist...?

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Es ist sinnvoll, jetzt so schnell wie möglich zu wechseln, da ein neuer Therapeut mit dem beantragten Stundenkontingent weiterarbeiten muss, d. h. mit jeder Stunde beim alten Therapeuten wird es eine Stunde weniger bei einem neuen.

Das ergibt ein zusätzliches Problem, wenn man zu lange wartet: Wenn man etwa in der 20. von 25 Stunden erst wechselt, dann hat der neue Therapeut nur noch 5 Stunden und müsste dann sofort eine Verlängerung schreiben, was bei Therapeuten generell wenig beliebt ist. Also wird es dann große Schwierigkeiten geben, überhaupt noch einen Therapeuten zu finden. Also: Wechsel jetzt (nach einem Abschlussgespräch, aus Gründen der Fairniss!)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit 30 Jahren Psychol. Psychotherapeut in eigener Praxis

nein, das ist keineswegs zu früh! Wechsel sofort, denn du willst ja so schnell wie möglich mit deiner Therapie vorankommen. Vertrauen ist da die Basis und wenn die fehlt, ist das Ganze komplett zwecklos. Du solltest dir jemanden suchen, der es schafft einen Zugang zu dir zu finden und bei dem du dich wohlfühlst!


JaniXfX  06.03.2013, 06:34

Boah, moment! Also ein Therapeut wirkt in der Regel unangenehm. Schließlich hinterfragt er alles und weißt auf negative Dinge hin... der kann einfach nur schwer mit positiven Gefühlen in Verbindung gebracht werden...

Zu raten, sofort bei unwohlgefühl zu wechseln, halte ich für falsch.

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Grandi  06.03.2013, 08:05
@JaniXfX

@jani: das trifft zu, wenn das Unwohlsein nach einer Reihe von Sitzungen erst auftritt und sich der Pat. vorher wohl gefühlt hat. Zu Beginn sollte jedoch jeder Patient darauf achten, sich wohl zu fühlen, damit eine vertrauensvolle Arbeitsbeziehung entstehen kann. Diese ist wichtig, um eine Therapie mit guter Prognose durchzuführen. Später kann es dann Situationen geben, in denen ein Unwohlsein entsteht, das man dann aber unbedingt ansprechen und miteinander bearbeiten sollte. Dieses Unwohlsein ist dann häufig ein Zeichen dafür, dass man bei Problemen angelangt ist, die aich sonst im Leben zu den ureigenen Schwierigkeiten führen.

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Charmingwoman  06.03.2013, 19:14
@Grandi

ich bin der Meinung, dass ein wirklich guter Therapeut in der Lage ist, dem Patienten zu vermitteln, dass er sich wohlfühlen kann und mit viel Fingerspitzengefühl erstmal Vertrauen aufbaut. In die Tiefe sollte es auch erst dann gehen!

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Nein, das kannst du jetzt noch tun. Dein neuer Therapeut kann dann das für dich beantragte Stundenkontingent übernehmen. Um ganz sicher zu gehen, dass alles klar geht, solltest du vorher deine Krankenkasse informieren. Ich denke, ein Abschlussgespräch mit dem aktuellen Therapeuten ist auch nicht verkehrt ;-)