Komische Klassenkammeraden?
Hey,
mich belastet seit längerer Zeit der Fakt, dass ich seit meinem Schulechsel vor zwei Jahren, noch keinen richtigen Anschluss zu meinen Klassenkammeraden gefunden habe. Ich glaube der Grund dafür liegt zum einen bei mir selbst, weil ich von Natur aus eher eine zurückhaltende und schüchterne Person gegenüber neuen Leuten bin, aber zum anderen auch an meinen Klassenkammeraden, weil es generell keine richtige Klassengemeinschaft und es bereits Grüppchen gibt.
Ich habe selten Klassenkammeraden gesehen, die über ernsthafte Themen quatschen. Es dreht sich gefühlt alles immer nur um Schule. Keiner interessiert sich wirklich für den anderen und selbst diejenigen, die sich schon länger kennen, sind nicht die Art von Freunden, welche sich auch privat treffen würden (zumindest kommt es mir so vor). Jeder macht sein eigenes Ding und es herrscht meiner Meinung nach, wie bereits erwähnt, keine gute Klassengemeinschaft, wie ich sie von früheren Klassen kenne. Wahrscheinlich ist dies zum Teil auch dem Oberstufen-Modell geschuldet, bei dem es quasi keine richtigen Klassen und Klassenzimmer mehr gibt. Ich finde dieses Modell extremst hinderlich neue Freunde zu finden.
Jedenfalls stört es mich, dass mein Schulalltag immer nur auf dem "oberflächlichen Level" bleibt. Mir fehlt die Tiefe, das Interesse und die Loyalität. Ein Small-Talk oder ein paar Wortwechsel geben mir nicht das, was mich vom Schulstress ablenkt.
Hat jemand Ähnliches in seiner Oberstufenzeit erfahren oder hat Tipps, um doch noch die Schulfreundschaft zu finden.
1 Antwort
In der Oberstufe geht es zwangsläufig um schulische Themen.
Je höher man in der Schule kommt, umso schwieriger werden die Themen und Aufgaben.
Deswegen heißt es ja "Oberstufe", weil sie eben nicht jeder erreicht.
Es ist - meines Erachtens - wesentlich besser, wenn sich die Schüler auf den Lernstoff konzentrieren, als wenn sie anfangen irgendwelche "tiefgründigen Gespräche" über Themen führen, die nicht unterrichtsrelevant sind.
Dadurch wird man nämlich vom Lernen für die Schule abgelenkt und das kann dazu führen, dass man den Abschluss nicht schafft.
Insofern kannst Du wohl dankbar sein, dass man sich bei Euch mehr dem Unterricht widmet.
Da wirst Du nicht auf andere Wege geführt.
Abgesehen davon werden sich die Wege der meisten nach dem Abschluss ohnehin trennen.
Weil Manche direkt einen Job beginnen, andere eine Ausbildung machen, wieder andere eine Hochschule besuchen....manche heiraten auch und bekommen Kinder....oder bekommen nur Kinder.
Das sollte eigentlich jedem klar sein, der sich in der Oberstufe befindet.
Auch Dur wirst vermutlich Deinen Weg gehen und entweder Dein eigenes Dinge machen, oder später ganz andere Personen kennen lernen, mit denen Du dann wieder eine Weile zu tun hast.
Wirklich Gemeinsamkeit und tiefsinnige Momente kann man vermutlich nur in einer Partnerschaft, bzw. Ehe und auch mit Kindern.....also mit Familie erleben.
Weil man mit diesen Personen viel enger verhaftet ist, als mit Klassenkameraden, oder Arbeitskollegen.
Danke für die Antwort.
Mir ist bewusst (und das auch schon im Vorhinein), was es mit der Oberstufe auf sich hat. Ebenso ist mir bewusst, dass man sich während dem Unterricht nicht mit seinem/seiner Sitznachbar/in über außerschulischen Themen unterhält. Doch darum ging es mir in diesem Beitrag auch gar nicht.
Es ging mir viel mehr darum, dass ich (zumindest in meiner Klassenstufe) ein generelles Verhalten erkenne, dass einer Klassengemeinschaft widerspricht bzw. schadet. Beispiele habe ich in meinem Text bereits aufgeführt.
Und zu deinem Punkt über die vielen zukünftigen Wege eines jeden einzelnen: Ist dies Grund keine Bemühungen in eine Freundschaft mit Klassenkammeraden zu stecken? Es ist gut möglich, dass sich die Freundschaft nach der Schulzeit dann irgendwann verläuft, aber das heißt nicht, dass es sie nicht wert war. Freunde kommen und gehen, so wie vieles im Leben kommt und geht, doch was bleibt sind Erfahrungen, Erinnerungen und Lehren fürs Leben, die einem stumpfes Lernen in der Schule nicht geben.