Kollegin stößt alle vor den Kopf?
Bin sprachlos und versuche es zu verstehen, aber es will mir nicht in den Kopf.
Eine Kollegin war in den letzten 4 Jahren oft ausgefallen, hatte eine belastende Situation und ist damit offen umgegangen. Jeder, wirklich jeder hatte Verständnis und sie bekam von allen Support, also Unterstützung, Entlastung, etc. Das war für ihr Team und Teamleiter selbstverständlich.
Von heute auf morgen kam sie dann nicht mehr und hat ohne Ankündigung in einen anderen Job beim gleichen Arbeitgeber gewechselt. Den neuen Job muss sie komplett neu lernen, da sind neue Leute, ein neuer TL.
Was könnten eurer Meinung nach die Gründe für so eine Entscheidung sein?
Wir haben nicht gefragt, weil wir das erst mal sacken lassen müssen. Sie hat aber auch nichts gesagt.
9 Antworten
Anscheinend waren beide Seiten nicht mehr zufrieden mit dem Arrangement. Ihr scheint keine Lust mehr zu haben, (ohne Anerkennung) ständig für die Kollegin da zu sein, und sie fängt lieber klammheimlich anderswo ganz neu an, als weiter eure "Unterstützung" in Anspruch zu nehmen.
Belasst es dabei und verbucht es auf dem Erfahrungskonto. Solche Konstellationen enden meist mit Frust und Unverständnis auf allen Seiten, weil zu lange zu viel getan wird, ohne die eigenen Gründe genauer zu analysieren.
Sie wollte nach der Lösung der persönlichen Probleme auch bzgl Job neu anfangen und wollte euch nichts sagen, um sich nicht rechtfertigen zu müssen.
Eure Fürsorge wurde für sie belastend und sie wusste nicht, wie da raus kommen. Sie wollte nicht immer diejenige sein, welche....denn das wäre sie immer gewesen.
Und - was ebenfalls gut möglich ist - nicht alle in eurem Team meinten es tatsächlich so gut wie du geschrieben hast und es wurde für sie zunehmend schwierig.
Ich tippe auf eine Mischung aus Allem.
Du verwechselst Job mit Familie und tiefen Freundschaften. Du nimmst das viel zu persönlich. Sie ist euch zu nichts verpflichtet. Sehr oft ist es gut und richtig, einfach ein neues Umfeld anzunehmen ohne allen diw Gründe dafür zu kommunizieren. Damit erzeugst du nur noch mehr Gesprächsstoff, weil du auch damit wieder irgendjemanden auf die Füsse trittst und Gerede erzeugst. Du hast keine Ahnung, was in dieser ganzen Zeit Ihres Fernbleibens mit ihr passiert ist, was sie dachte, wie sehr sie mit sich selbst zu tun hatte. Akzeptiere ihre Entscheidung. Das heisst noch lange nicht, dass sie euch nicht dankbar für die Hilfe ist. Sie brauch jetzt neue Sichtweisen und will die schwierigen Jahre hintersich lassen. Sie hat sich für diese Lösung entschieden. Das solltest du akzeptieren und dich für sie mitfreuen.
Dafür kann es tausende Gründe geben.
Vielleicht wollte sie euch einfach nicht weiter zur Last fallen.
Oder es gab einen Vorfall von dem du nichts weißt.
Oder, oder, oder...
Das weiß vielleicht nur sie.
Vielleicht braucht sie einfach einen kompletten Neuanfang.
Vielleicht ist es etwas das ihr peinlich ist. Vielleicht erdrückt ihr sie auch. Das klingt als würde Dankbarkeit gefordert werden, für das was ihr getan habt. So etwas kann auch belastend sein.
Letzten Endes muss sie sich nicht rechtfertigen für ihre Entscheidung.
Ich habe mal bewusst nicht reingeschrieben, was ihre Problematik war, aber erdrückt haben wir sie nicht. Es war eher andersrum. Aber ich glaube, das war unser Fehler. Für sie wurde es alles selbstverständlich und wir sind jetzt enttäuscht.
Arbeitsaufwand ist dadurch gesunken, es bleibt ein Gefühl der menschlichen Enttäuschung zurück.
Wäre alles akzeptiert worden, wenn sie etwas gesagt hätte. Verstehe nicht wie man so offen mit privaten Angelegenheiten umgehen kann und dann halt einfach abhaut. Gaube wir haben uns alle viel zu persönlich auf alles eingelassen, sonst wären wir ja nicht so enttäuscht.