Kollegen haben es satt immer Rücksicht zu nehmen?

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Genau das kenne ich auch, nur halt von der anderen Seite. Ich habe insgesamt drei Kollegen mit ADS (zwei haben zusätzlich noch Autismus).

Tja, was ich dazu nur sagen kann: ich/wir können auch nichts für eure Krankheiten. Ich finde es gut, und ich denke ich spreche für die meisten, dass es spezielle Arbeitnehmerschutzgesetze gibt für Menschen beispielsweise mit ADS oder Autismus, das es ihnen ermöglicht, am Berufsleben teilzunehmen. Ich bin auch grundsätzlich dafür, Rücksicht zu nehmen. Aber jeder Mensch, egal wie gesund und „normal“ und fit, hat nun einmal Grenzen. Das sind physische Grenzen, das sind aber zum Beispiel auch Konzentrationsgrenzen. Wenn wir unsere eigene Arbeit und die von jemand anderes noch dazu, da überschreiten auch wir schnell unsere Grenzen, und wir können da nicht auf Behindertenausweise zeigen und Rücksicht zur Not auch einklagen…

Wenn du auf jemanden sauer sein möchtest, sei es auf deinen Chef, denn der ist derjenige, der mit / an dir Geld spart.

Es sei denn ich weise nach, durch beispielsweise Medikation das zu kompensieren.

Na das ist doch eine Möglichkeit, dann mach das doch. Ich weiß zwar, dass es nicht so einfach ist, Medikamente bei ADS einzustellen, aber einen Versuch ist es doch wert.


maxundmogli 
Beitragsersteller
 10.03.2024, 00:40

Noch nehme ich keine Medikamente

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Das finde ich diskriminierend weil ich nix dafür kann.

Ja nun, das Problem ist aber: Wenn es danach gehen würde, gäbe es auch blinde Piloten. Möchtest du gerne einen blinden Piloten? Also ich nicht.

Es gibt nunmal Sachen, mit denen muss man sich abfinden. Ich werde auch niemals Akrobat, damit muss ich leben lernen. Also mache ich das was ich kann.

Doof finden kann ich das trotzdem, aber ich kann nicht mit der "das ist aber diskriminierend" Schiene kommen, denn dann müsste ich anderen auch Zugeständnisse machen, mit denen ich nicht klar käme. Wie eben blinde Piloten.

Bitte gewöhn dir dieses Geheule über Diskriminierung gar nicht erst an. Lerne damit zurecht zu kommen, dass du eben nicht alles haben kannst. So ist das Leben. Kein Wunschkonzert und auch kein Ponyhof.


maxundmogli 
Beitragsersteller
 10.03.2024, 01:15

Ich fahre sicherer als ein blinder Mensch ..

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LonelySoul87  10.03.2024, 03:27
@maxundmogli

ja natürlich, weil ein Blinder gar nicht fahren kann und selbst wenn fährt er sofort vor ne Wand. Genau darum geht es ja. Du kannst nicht blind sein und Auto fahren. Hat nix mit Diskriminierung zu tun sondern mit Realitätssinn. Es gibt Sachen die kann man halt nicht. So ist das Leben.

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Als erstes finde ich es gut, dass du wenigstens versuchst, auf dem 1. Arbeitsmarkt zu bestehen, auch wenn es für dich besonders anstrengend ist. Weil die Alternativen haben halt viele Nachteile[1][2][3].

Wenn bekannt ist, dass derjenige sehr regelmäßig nur deutl. weniger Stunden pro Woche arbeiten kann, soll er halt einen Vertrag mit einer dazu passenden Wochenarbeitszeit erhalten und entspr. Personal eingestellt werden, dass die Summe der Wochenarbeitszeiten im jew. Bereich vernünftig ist.

Wahrscheinlich wird's genau da klemmen. Bzw. wenn du nicht dort wärst, sondern jmd. recht kleines, unsportliches, ohne Autismus etc., wäre der evtl. der deutl. langsamste und ihn würde der Frust treffen, weil der Chef aus Kostengründen in Wochenstunden generell zu wenig Personal einstellt.

Gib dein bestes, auch wenn es für die anderen sehr wenig erscheint.

notting

PS: "ADS" verstehen inzw. immer weniger Leute. Offiziell gibt's wohl nur noch ADHS, wo's aber auch eine Variante ohne Hyperaktivität gibt.

PPS: Zu meiner Zivi-Zeit hatte ich mit ADHS-Kindern also mit Hyperaktivität zutun.

[1] https://www.youtube.com/watch?v=0F3ucCK1s-0

[2] https://www.youtube.com/watch?v=k--bc8D6FNM

[3] https://www.youtube.com/watch?v=Wup_58uL3Js

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ich finde klasse, dass Du deinen Lebensunterhalt selbst verdienst. Ignoriere die Schwachköpfe, mache deine Arbeit, so gut Du kannst, dann hast Du Dir nichts vorzuwerfen. Und Dein Chef ist ein Guter.

Der Chef trägt die Schuld.

Er zieht die Förderungen für dich, setzt dich aber wie eine normale Kraft ein.

Das geht nicht, der muss deiner Situation Rechnung tragen, auch dafür bekommt er die Zuschüsse.

Es muss jedem klar sein, dass du nicht 100% bringst und du musst dementsprechend eingesetzt werden, wenn der Chef sich schon dafür entscheidet.

Du musst mit ihm reden, ist natürlich schwierig, weil die meisten Chefs nicht so auf Kritik stehen.