Könnte man rein theoretisch das gebrauchte Hi-Tec-Motoröl aus einem reinrassigen Supersportwagen noch in einem anspruchslosen "Bauernmotor" weiter betreiben?

3 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Du bringst "Black Racing" (für alle Nicht-Youtube-Binge-Watcher: Black Racing = Spitzname von Altöl auf dem Kanal Dumm Tüch) aufs nächste Level.

Nein das wird nicht gehen, und zwar aus mehreren Gründen nicht.

Erst mal ist es nämlich nicht ganz korrekt, dass man in anspruchslose Motoren auch jedes Öl reinkippen kann. Man kann zwar mit der Viskosität ein wenig spielen und z.B. statt einem 15W40 auch mal ein 10W40 probieren, was meist sogar den Spritverbrauch minimal senkt (dafür aber evtl., wenn der Motor schon was abgenudelter ist, den Ölverbrauch hochtreibt), aber wird das Öl zu dünn und ist die Ölpumpe oder der Motor darauf nicht ausgelegt, reißt schlimmstenfalls der Ölfilm ab. Es macht immer Sinn, sich irgendwo im Umkreis einer Herstellerspezifikation zu bewegen. Somit ist evtl. selbst neues Sportwagen-Superöl gar nicht für den alten W123 Bauern-Benz geeignet.

Die andere Sache ist, das Öl ist verbraucht, so oder so. Additive und auch das Öl selbst sind durch die Benutzung halt zerstört, evtl. mit Kraftstoff verdünnt... Der Verschleiß des Öls steigt natürlich mit der Motorleistung.

Das einzige, was ich stehen lassen würde: Ein überzogener Ölwechsel ist zwar für keinen Motor gut, die alten Motoren haben aber mehr verziehen, als die neuen mit ihrem ganzen fimschigen Kram wie Simplex-Steuerketten (a.k.a. Fahrradketten, statt der alten Motoren mit fetten Duplexketten) oder ölgelagerten Zahnriemen, öldruckbeaufschlagten Nockenwellenverstellern, Turboladern... Aber das gilt primär für das Öl, das man auch original frisch darein kippt.

Nein sollte man nicht. Das Öl ist mechanisch stark beansprucht, die Molekülketten kaputt und im Öl befindet sich durch fettes Kraftstoffgemisch viel Kraftstoff.

Kurz um: Das Öl ist hinüber und sollte auch in einem normalen Motor nicht mehr verwendet werden.

Nein, du könntest es allerdings verbrennen.

Es kann sogar sein das der "anspruchslose Bauernmotor" das Hi-tec Motoröl des supersportwagen nicht mal verträgt wenn es neu ist.

Daher gibt es ja die verschiedenen Viskositäten und freigaben


fufflifluff 
Beitragsersteller
 25.02.2023, 16:39

Ein Motor der für 15W40 ausgelegt ist läuft mit 0W30 genauso gut bzw. besser

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Christophror  25.02.2023, 16:41
@fufflifluff

Was heißt besser? Je nach Motor wäre mit dem dünneren Öl z.B. ein hoher Ölverbrauch die Folge und damit auch Verkokungen und Katalysatorschäden.

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laekmayn  25.02.2023, 16:41
@fufflifluff

Wird mit Fritten Fett genauso laufen die frage ist nur wie lange.

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Kaen011  25.02.2023, 16:44
@fufflifluff

Nein, wo hast du das denn her?

Die Viskosität ist nur einer der Werte.

Andere werte wären z.b. die ACEA klassen, Freigaben oder Art des Öles.

Wenn du z.b. in ein Modernes Auto das ein Synthetisches Öl braucht, ein Mineralisches 0W30 kipps könnte es nach wenigen tausend Kilometer zum totalausfall des Motors kommen.

Dünneres Öl ist nicht immer besser. Daher Herstellerfreigaben beachten und das Öl kaufen das im Handbuch angegeben ist

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fufflifluff 
Beitragsersteller
 25.02.2023, 16:44
@Christophror

Das dünnere Öl schmiert im kalten Zustand besser, das Billigöl 15W40 ist zäh wie Honig und dadurch kann bei zu hohen Kolbengeschwindigkeiten der Ölfilm reißen

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