Könnte man das deutsche Alfabet reformieren?
Hallo, mir ist aufgefallen, dass das deutsche Alfabet sehr viele Buchstabengruppen hat (Sch, Ch, Tsch usw.), deshalb habe ich an einem Alfabet, mit Beispielen, gearbeitet; mit dem man arbeiten könnte.
A a -(ɑ) - K(a)mm
 â -(ɑː) - (Ah)nung
Ä ä -(ɛ) - H(ä)nde
Æ æ -(ɛː) - Kr(äh)e
B b -(bɛː) - (B)iene
ß -(ɛst͡sɛt) - Flei(ß)
sz -(s) - Mau(s) (damals Mauß)
C c -(t͡sɛː~kɑː) - (Ci)r(c)us
Ç ç -(çɛː) - (Ch)emie
D d -(dɛː) - (D)orn
Dź dź -(d͡ʒɛː) - (Dsch)ungel
E e -(ɛ~ɐ) - (E)ngel, Ab(e)r
Ê ê -(eː) - St(eh)n
Ë ë -(əː) - Hint(e)n, Viel(e)
F f -(ɛf) - (F)alle
G g -(ɡɛː) - (G)eben
H h -(hɑː) - (H)alt
I i -(ɪ) - M(i)tte
Î î -(iː) - N(ie)re, (Ih)n
J j -(jɔt) - (J)ena
K k -(kɑː) - (K)laus
L l -(ɛl) - (L)eiter
M m -(ɛm) - (M)utter
N n -(ɛn) - (N)ils
O o -(ɔ) - D(o)nner
Ô ô -(oː) - S(oh)n
Ö ö -(œ) - B(ö)ller
Œ œ -(øː) - H(öh)e
P p -(pɛː) - (P)ink
Q q -(kvɛː) - (Qu)alle
R r -(ɾɛː~ɛr) - (R)atte
S ſ, s -(ʃɛː~ɛs) - (S)tein, Ka(ss)e
Ś ś -(ʃɛː) - (Sch)nur
T t -(tɛː) - (T)unnel
Ť ț -(t͡sɛt) - (Z)elt
Ŧ ŧ -(t͡ʃɛː) - Ru(tsch)e
U u -(ʊ) - H(u)nd
Û û -(uː) - (Uh)r
Ü ü -(ʏ) - Tsch(ü)ss
Ű ű -(yː) - Gef(üh)l
V v -(fɑʊ/vɛː) - (V)ogel, (V)illa
W w -(vɛː~f) - (W)ald, Cal(w)
X x -(xɛː~χɛː) - Da(ch)
Y y -(yː/iː) - P(y)ramide
Z z -(zɛː) - (S)onne
Ź ź -(ʒɛː) - (J)ackett
Ich habe auch Beispielwörter dafür, z.B.:
Fach- Fax
Dach- Dax
Extra- Ekstra
Text- Tekst
Stein- Śtein
Journal- Źurnal
Eigentlich- Eigëntliç
Fahren- Fârën
Aal- Âl
Matsch- Maŧ
Zink- Ťink
Zahl- Ťâl
Gefühl- Gëfűl
Öl- Œl
Sonne- Zonnë
Maus- Mausz
Was es mit dem sz aufsich hat, liegt einfach daran da damals vor der Rechtschreibreform viele wörter mit ß hatte wie Kuß, Mauß, ißt, wußte, Schluß, Nachlaß, daß usw.
Also das sz wäre praktisch das Gegenteil des ß.
Das Ergebnis basiert auf 16 Abstimmungen
Wann wurde Maus mit ẞ geschrieben?
Vor der Rechtschreibreform von 1996.
Was wäre der Vorteil von deiner Idee?
Um Platz und Druckertinte zu Sparen und alles lesbarer zu machen.
6 Antworten
Theoretisch kann man das Alphabet reformieren, ja. Wieso man das allerdings machen sollte, erschließt sich mir nicht. Grapheme, die mehrere Bestandteile haben - was ist das Problem?
Bei deinem Vorschlag hingegen habe ich einige Dinge, die ich seltsam und/oder unintuitiv finde:
- Das Schwa /əː/ (warum auch immer das lang sein soll) möchtest du mit dem Graphem <Ë, ë> umsetzen. Du schlägst also ein sehr markiertes Graphem für den schlichtweg umarkiertesten Vokal, den man sich vorstellen kann, vor.
- sz -(s): Laut dir sind Grapheme mit mehreren Bestandteilen schlecht; dann schlägst du selbst ein solches vor.
- Dź dź -(d͡ʒɛː): siehe vorheriger Punkt
- E e -(ɛ~ɐ) - (E)ngel, Ab(e)r: Wieso zwei unterschiedliche Vokale mit dem selben Graphem repräsentieren? /ɛ/ und a-Schwa sind nicht identisch.
- S ſ, s -(ʃɛː~ɛs) - (S)tein, Ka(ss)e & Ś ś -(ʃɛː) - (Sch)nur: Sowohl Stein als auch Schnur haben ein initiales /ʃ/. Bei Schnur wird es durch das Graphem <sch> ausgedrückt, bei Stein durch <st>. Wieso hier einen Unterschied machen?
- V v -(fɑʊ/vɛː) - (V)ogel, (V)illa: Wenn schon, dann richtig, nicht? Wieso /f/ und /v/ weiterhin mit einem Graphem repräsentieren?
Es ergibt keinen Sinn, denn es ist zu kompliziert. Weißt Du, warum sich das Englische als Basis für so gut wie alle Programmiersprachen der Welt durchgesetzt hat? Weil es einfach ist! Du hast 26 Großbuchstaben, 26 Kleinbuchstaben und keine Sonderzeichen - das ist alles. Das ist leicht zu lernen und genauso leicht zu benutzen. Die perfekte Illustration für die Vorzüge des KISS-Prinzips. (KISS steht für "keep it simple, stupid")
Du gehst mit Deinem Vorschlag exakt den entgegengesetzten Weg - verkomplizierst etwas, was in seiner aktuellen Form bereits perfekt funktioniert. Das ist komplett widersinnig!
Ich sehe einfach keinen Vorteil darin, 16 Buchstaben mehr zu haben...
Brauchen wir dann auch neue Tastaturen?
Es wird schon genug an der deutschen Sprache rumgemurkst. Irgendwann ist auch mal Schluß!
Ich bin weder der Meinung, dass dann etwas lesbarer wird, noch dass etwas eingespart wird.
Die Menschen hatten schon Mühe mit der Rechtschreibreform. Wie reagieren sie dann erst auf komplett neue Buchstaben?
Das ist schlichtweg nicht umsetzbar, und auch nicht nötig.