Könnt ihr mir bei diesem Gedicht helfen?
Ich muss eine Interpretation des Gedichts "Die Zufriedenen" von Ludwig Uhland schreiben, allerdings bin ich in Sachen interpretation sehr schlecht, ich finde da nie wirklich Dinge und wenn im Unterricht von meinen Klassenkameraden immer so viel zu den Gedichten kommt, dann frage ich mich immer wie sie das machen... naja ist ja auch egal..Wäre wirklich toll, wenn ihr mir ein paar DInge da raus interpretieren könntet! :) Danke schon mal im vorraus!! Liebe Grüße!
Die Zufriedenen
Ich saß bei einer Linde Mit meinem trauten Kinde, Wir saßen Hand in Hand; Kein Blättchen rauscht im Winde, Die Sonne schien gelinde Herab aufs stille Land.
Wir saßen ganz verschwiegen Mit innigem Vergnügen, Das Herz kaum merklich schlug. Was sollten wir auch sagen? Was konnten wir uns fragen? Wir wußten ja genug.
Es mocht uns nichts mehr fehlen. Kein Sehnen konnt uns quälen, Nichts Liebes war uns fern; Aus liebem Aug ein Grüßen, Vom lieben Mund ein Küssen Gab eins dem andern gern.
1 Antwort
Das Formale kriegst du wohl selber hin. Deshalb nur ein paar Hinweise zum Inhalt:
Titel: Es heißt "Die Zufriedenen" nicht "Die Glücklichen" Erste Zeile: Er schreibt nicht "Wir saßen bei der Linde", sondern "Ich saß ... mit meinem Kinde". Das Kind ist aber kein Kind, sondern eine Frau. Was sagt das über ihr Verhältnis?
Auffällig ist, dass die Paarreime der ersten Strophe alle auf -inde enden. Bei den Folgestrophen ist variiert worden. Uhland will mit dieser Übertreibung einen bestimmten Ton setzen Richtung Ironie.
Zweite Strophe: "Mit innigem Vergnügen" "Das Herz kaum merklich schlug" Was ist das für ein Vergnügen, bei dem das Herz kurz vorm Einschlafen ist?
Schluss: "Gab eins dem andern gern" Eins? Die Liebenden sind nicht weiblich und männlich? Er hätte schreiben können "Das gaben wir uns gern" Gleiches Metrum und Betonung des "Wir".
Insgesamt würde ich das Gedicht in Richtung "Toter Punkt" lesen und nicht in "Wortlos glücklich". Das heißt aber nicht, dass sie sich nicht lieben, es geht mehr darum, den angeblich wonnigen Zustand eines wortlosen Einvernehmens ironisch auf die Schippe zu nehmen. Ist es wirklich ein traumhafter Zustand, wenn man sich nichts mehr zu sagen, nichts mehr zu fragen hat?