Können Pflanzen sich selbst befruchten? Also ohne Insekten?
Ich wundere mich, dass da jemand meinte, dass die Pflanzen Bienen brauchen, um befruchtet zu werden... Ich meine, dass ich gelernt hab, dass die Blüte sich nur iwi speziell zusammenzuklappen braucht und schon ist sie befruchtet, weil Blüten sowohl Pollen als auch Stempel haben...
Nebenfrage: Sind Insekten nicht eigentlich sowieso diejenigen, die das Licht aus machen... ich mein: diejenigen, die die Letzten sind? Oder nur Kakerlaken? Oder ist das auch ein Witz?
Das Ergebnis basiert auf 6 Abstimmungen
6 Antworten
Ich wundere mich, dass da jemand meinte, dass die Pflanzen Bienen brauchen, um befruchtet zu werden
Nicht nur Bienen sind wichtige Bestäuber. Eine ganze Reihe anderer Insekten übernimmt ebenfalls wichtige Bestäuberfunktionen, darunter Käfer, Schmetterlinge und Zweiflügler. Die Bestäubung durch Insekten nennt man übrigens Entomophilie. Auch andere Tiergruppen sind als Bestäuber wichtig. In den Tropen gibt es zahlreiche Pflanzenarten, die durch Vögel bestäubt werden (Ornithophilie), die Heliconien etwa sind typische durch Kolibris bestäubte Arten. Auch Säugetiere zählen zu den Bestäubern etlicher Pflanzenarten, v. a. Fledermäuse (Chiropterophilie). Die bekannteste durch Fledermäuse bestäubte Art ist sicher die Banane.
Nicht alle Pflanzen werden durch Tiere bestäubt. Auch der Wind kann zur Bestäubung beitragen (Anemophilie), windbestäubt sind z. B. die meisten Gräser und die Hasel.
Ich meine, dass ich gelernt hab, dass die Blüte sich nur iwi speziell zusammenzuklappen braucht und schon ist sie befruchtet, weil Blüten sowohl Pollen als auch Stempel haben
Nicht alle Pflanzen haben sowohl Pollen als auch Stempel. Es gibt ein- und zweihäusige Pflanzen und es gibt zwittrige Pflanzen. Bei einhäusigenb(monözischen) Pflanzen bildet dieselbe Pflanze sowohl männliche als auch weibliche Blüten aus. Bei zweihäusigen (diözische n oder getrennt-geschlechtigen) Pflanzen gibt es männliche und weibliche Pflanzen, die folglich auch nur entweder männliche oder nur weibliche Blüten bilden. Für die erfolgreiche Bildung von Samen und Früchten muss man also sowohl eine weibliche als auch eine männliche Pflanze dieser Art besitzen. Die Große Brennnessel gehört zu den zweihäusigen Pflanzen, auch die Kiwi und die meisten Hanfgewächse wie z. B. Hopfen und Cannabis sind getrennt-geschlechtig. Bei zwittrigen Pflanzen bildet die Blüte sowohl männliche (Antheren) als auch weibliche Karpell) Fruchtblätter aus.
Zweihäusige Pflanzen können sich gar nicht selbst bestäuben, da die Individuen ja entweder nur männlich oder nur weiblich sind. Sie können sich nur fortpflanzen, wenn Pollen von einem Induviduum auf den Stempel eines anderen übertragen wird. Auch einhäusige Pflanzen bestäuben sich eher selten selbst. Und auch zwittrige Pflanzen verhindern meist gezielt eine Selbstvestäubung. Sie erreichen das, indem z. B. männliche und weibliche Fruchtblätter (bzw. Blüten bei den Einhäusigen) nicht gleichzeitig reif sind. Viele Arten (bzw. Sorten) sind selbststeril. Ein Großteil der Kirsch- oder Erdbeersorten kann z. B. nur von Pollen anderer Sorten bestäubt werden.
Erdbeeren können sich ungeschlechtlich über Ausläufer vermehren, zumindest einige Sorten machen das, darunter etwa die 'Mieze Schindler'. 'Mieze Schindler' ist aber selbststeril. Will man Früchte ernten, braucht man eine weitere Bestäubersorte, z. B. 'Senga Sengana', 'Korona' oder 'Ostara'.
Viele Pflanzen können sich ingeschlechtlich vermehren. Genetisch gesehen sind die Tochterpflanzen Klone der Mutterpflanze.
Meine Güte, lernt man in der Schule gar nix mehr?
Natürlich gibt es Pflanzen, die z. B. vom Wind bestäubt werden (Gräser, incl. Getreide, Nadelbäume, Hasel, Birke, Erle, Buche, Eiche = also all die Pollenallergikerfreunde...)
Aber es sind ja nicht alle gleich - die mit auffälligen Blüten (Kirschbaum, Blumenwiese, Orchideen und und und) sind an Insektenbestäubung angepasst...
...die geben Nektar, manche "sorgen" sogar für ihre Besucher, wie z. B. der Aronstab, der die Fliegen, die er zur Befruchtung braucht, zwar eine Nacht lang einsperrt, sie aber mit Nahrung und sogar Wärme versorgt (per Wärmebild nachweisbar wärmer als die Umwelt), sodass sie am Morgen darauf aktiver sind und den Pollen weiter bringen können...
Dann hast du was falsches gelernt. Nicht alle Pflanzen brauchen Insekten, das stimmt. Einige nutzen beispielsweise die Windbestäubung, andere nutzen die Selbstbestäubung aber viele nutzen die Insektenbestäubung.
Das ist von Art zu Art unterschiedlich. Es gibt Windbestäuber wie die Koniferen, es gibt Pflanzen die sind auf sehr spezielle Insekten angewiesen, andere Pflanzen werden von vielen verschiedenen Insekten und anderen Tiere befruchtet, andere Pflanzen können sich tatsächlich selber befruchten. Es gibt sogar Pflanzen die werden durch Wasser bestäubt
kommt auf die Pflanzenart an: es gibt welche, da sind die Blüten zu unterscheidlichen Zeiten männlich und weiblich (Birne zB), es gibt welche, die sind überhaupt zweihäusig (Sanddorn, Kiwi zB), udn es gibt welche, die können sich selbst befruchten.
Chiropterophilie hört sich witzig an...
ich hab mal bei meinen Eltern im Garten Erdbeerpflanzen gesehen, die so einen nackten Stengel am Boden entlang wachsen ließen, der dann nach 20cm Wurzeln schlug... oder war das nur n Traum?