Können Hunde Autismus haben?

10 Antworten

Ich würde mal sagen: ja, können Hunde auch haben. Wir sind eigentlich sehr erfahrene Hundebesitzer, nur mit unserem jetzigen Hund können wir nicht "arbeiten". Die Symptome klingen ähnlich wie bei Deinem, außer, dass er uns gegenüber sehr liebevoll und liebebedürftig ist.

Gut finde ich die Antwort von EmperorWilhelm mit der Vermutung, dass es sich auch um ein Asperger Syndrom handeln könnte, dass würde seine generelle "Gefühlskälte" - auch Euch gegenüber erklären.

Wir waren mit unserem Hund bei einem Trainer, der unter anderem auch Polizeihunde trainiert. Der verzweifelte an unserem Hund derartig, dass er uns noch 4 extra Stunden geschenkt hat. Auch er ist nicht weitergekommen und meinte anschließend "Ich glaube, der Hund ist autistisch".

Scheint es also tatsächlich zu geben.


aburtona 
Fragesteller
 09.04.2016, 22:11

Vielen Dank für deine Antwort, wir werden uns nach einem Trainer umsehen.

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Wo kommt euer Hund denn her? Habt ihr ihn von einem wirklich seriösen Züchter, von Privat aus "zweiter Hand", aus dem Tierheim oder habt ihr ihn gar auf einer Autobahnraststätte gekauft? Ich finde es hört sich eher so an, als hätte er mal schlechte Erfahrungen gemacht und als wäre er viel zu früh von seiner Mutter und seinen Geschwistern getrennt worden. Dass er nur gestreichelt werden möchte, wenn er von sich aus kommt, deutet stark darauf hin, dass er mal schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht hat und es nun mit dem Vertrauen hapert.

Psychische Erkranungen können natürlich auch Hunde betreffen. Wobei das recht selten ist (was es natürlich nicht ausschließt). Solange sich keine größeren Probleme entwickeln, würde ich ihn allerdings in Ruhe lassen. Wie du schon erwähnt hast, hat ihn sogar die Hundeschule sehr gestresst. Deshalb tut ihr eurem Hund keinen Gefallen, wenn ihr mit ihm zu Hundepsychologen geht und ihn dadurch noch mehr stresst.


aburtona 
Fragesteller
 09.04.2016, 22:28

Wir haben ihn von einem seriösen Züchter mit Ahnentafeln und alles geholt. 

Okay, vielen dank für deine Tipps. :)

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Hi, grundsätzlich denke ich, dass Hunde Autismus haben können, bzw. autismusähnliche Symptome zeigen können, was ich aber aus Deiner Beschreibung jetzt eher nicht so rauslese. Autismus ist nicht Gefühlslosigkeit, auch Asperger nicht (ich bin selbst Autistin). Ja - nicht angefasst werden wollen KANN aber muss kein Symptom sein - manche Hunde mögen das nicht so...sich aufs Fensterbrett zurückziehen kann viele Gründe haben - es ist bei Euch zu trubelig, es ist einfach spannend draußen usw., nicht hören kann bedeuten, dass er zu wenig Bindung zu euch hat, dass ihr nicht genug mit ihm geübt habt und noch viele Gründe. Ein autistischer Hund hätte z.B. Probleme mit Veränderungen, bräuchte ganz arg Rituale, wäre sehr ängstlich und unsicher gegenüber allem Neuen, hätte ein sehr eingeschränktes Sozialverhalten - würde es nicht schaffen, zu anderen Hunden Kontakt aufzubauen oder immer wieder von anderen Hunden gemobbt werden, weil er deren Kommunikation mißversteht usw. (lies mal über Autismus/Asperger beim Menschen, von da ausgehend kann man sich fragen, wie das beim Hund aussehen würde)Und selbst das mit den Ritualen ist noch längst nicht eindeutig, mein Hund, ein traumatisierter Herdenschutzhundmix aus dem Tierschutz, der in der Prägephase offenbar nicht genug kennengelernt hat, reagiert da extrem "autistisch" (braucht viiiel Gleichheit, Rituale, Neues vermeiden oder in ganz kleinen Dosen oder er wird extrem gestresst), obwohl er kein autistischer Hund ist - denn mit anderen Hunden zeigt er ein völlig normales gesundes hündisches Sozialverhalten (das was er hat, nennt man Deprivationssyndrom).Was ihr braucht ist ein erfahrener Hundetrainer/Hundepsychologe, eventuell auch einen Fachtierarzt, der euren Hund mal (am besten bei euch zu Hause) begutachtet, und dann eine Behandlung/Training zusammenstellt, wenn euch sein Verhalten so stört (z.B. Bindungsaufbau, damit er besser hört).LgL.

Hallo, ja, es gibt Hunde mit Autismus, wir haben einen.

Da ich beruflich schon autistische Kinder betreut habe, fielen mir mit der Zeit immer mehr Parallelen auf. Der Tierarzt bestätigte meinen Verdacht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hallo das liest sich eher nach einen Hund der im Leben nicht viel kennenlernen durfte :( Mit solchen Problemen haben zB manch Strassenhunde und Vermehrerhunde zu kämpfen.

In den ersten Lebenswochen lernen die sehr sehr schnell, in der Zeit erfolgt die Sozialisierung (durch Mutter und Geschwister) und danach verfolgt die Prägung auf unsere Umwelt und auch an Menschen usw. Hat er da schlechtes erlebt oder was verpasst und hat dann niemand der ihn vernünftig ranführt dann verhalten die sich so.

Er ruht sich vermutlich den Tag lang aus, er lebt in einen Stresszustand ausgelöst durch Angst und Unsicherheit. Er hört nicht und kommt nicht, weil er nicht gelernt hat das es positiv ist mit euch zu kooperieren. Auf andere Hunde reagiert er aggressiv, weil er keine andere Lösung kennt. Bei deiner Familie windet er sich auf den Arm, weil er ihnen nicht vertraut, er hat Panik. Gut ist das er dir da wenigstens vertraut und du bemüht bist das anzugehen. Hundeschule war evtl zu stressig für ihn, weil er bei der Sozialisierung nicht auf der Höhe ist, die Eindrücke erschlagen dann den Hund. Bitte such dir erstmal ein Hundetrainer der in möglichst kleinen Gruppen arbeitet und dazu noch Einzeltraining anbietet. Um den Hund möglichst den Stress erstmal zu nehmen, würde ich auch mal vorschlagen zu einen Tierheilpraktiker zu gehen.