Klima, kein Problem..?

6 Antworten

Die Natur wird sich selbst helfen, ob mit oder ohne uns, das ist richtig und korrekt. Aber wir können nicht ohne die Natur leben, die wir kaputt machen :P

Nicht umsonst nennen sich die Klimaterroristen auch "letzte Generation" und offensichtlich klappt es auch in gewisser Hinsicht.

Doch,

die Natur kann man schon retten, wobei man hier jedoch nicht von der Natur als Ganzem sprechen sollte, da dies ein sehr grober und sehr unscharfer Begriff ist. Denn Natur meint ja nur den nicht vom Menschen erschaffenen Raum.

Man kann zum Beispiel bestimmte Ökosysteme vor der Degradation oder der Vernichtung des Menschen bewahren, indem man zum Beispiel Nationalparks gründet, in denen man die Natur einer bestimmten Region sich selbst überlässt. Auf diese Weise werden zahlreiche Arten vor dem Aussterben bewahrt. Dies wäre zum Beispiel für den 50 bis 75 % aller auf der Erde lebenden Arten beherbergenden tropischen Regenwald sehr wichtig.

Allerdings wird der Mensch die Natur nicht insgesamt vernichten können, da ja auch alle Flüsse, Seen, Gebirge und Wolken und sogar das gesamte Universum Natur sind und es immer irgendwelche Organismen geben wird, die mit den vom Menschen geschaffenen Umweltbedingungen klarkommen. So können beispielsweise bestimmte Archaeen in der Nähe der heißen Schwarzen Raucher, am Meeresgrund, überleben.

Dennoch gibt es sehr viele Arten, die unter Naturschutz gestellt werden müssten, da sie ansonsten aussterben würden. Da die Arten eines Ökosystems immer über Wechselwirkungen miteinander zusammenhängen, würden durch das Aussterben einer einzigen Art auch eine ganze Reihe anderer Arten, die zuvor in Wechselwirkung mit der ausgestorbenen Art standen, aussterben. Dies darf jedoch nicht passieren, da wir schon seit sehr langer Zeit sehr gravierende Biodiversitätsverluste zu verzeichnen haben und sich somit auch die Lebensbedingungen der Menschen zunehmend verschlechtern würden. Denn Pflanzen produzieren im Rahmen der Photosynthese lebensnotwendigen Sauerstoff, das Wurzelwerk der Pflanzen schützt vor Erosion, die Mangrove an tropischen Küsten beispielsweise schützt vor Überschwemmungen und Schatten und Verdunstung der Pflanzen haben bei Hitze eine kühlende Wirkung. Außerdem liefern uns Pflanzen, Pilze und Tiere Nahrung, während zahlreiche Nahrungsmittel erst durch die rege Arbeit der Insekten entstehen können. Schließlich sind auch sehr viele Arten medizinisch nutzbar.

Beste Grüße

Douka

Diese Informationen stammen aus meinem Biologie-Studium, meinem Geowissenschaften-Studium und meinem Geographie-Studium, Scholz, U. (2011): 20.2 Strukturen und Probleme der ländlichen Räume in den Tropen. In: Gebhardt, H.; Glaser, R.; Radtke, U.; Reuber, P. (Hg.): Geographie. Physische Geographie und Humangeographie., 2. Aufl., Heidelberg: 837-851.; Mosimann, T. (2011): 14.1 Einführung in die Landschaftsökologie: der ökologische Blick auf die Landschaft. In: Gebhardt, H.; Glaser, R.; Radtke, U.; Reuber, P. (Hg.): Geographie. Physische Geographie und Humangeographie., 2. Aufl., Heidelberg: 606-615.; Jürgens, N. (2011): 29.4 Biodiversität und Artenverlust. In: Gebhardt, H.; Glaser, R.; Radtke, U.; Reuber, P. (Hg.): Geographie. Physische Geographie und Humangeographie und Humangeographie., 2. Aufl., Heidelberg: 1243-1249.; Gebhardt, H. (2011): 29.6 Konflikte um die tropischen und borealen Wälder. In: Gebhardt, H.; Glaser, R.; Radtke, U.; Reuber, P. (Hg.): Geographie. Physische Geographie und Humangeographie und Humangeographie., 2. Aufl., Heidelberg: 1256-1266.; "Haack Weltatlas Medienpaket inklusive: • Übungssoftware auf CD-ROM • Arbeitsheft Kartenlesen mit Atlasführerschein Nordrhein-Westfalen Klett 1. Auflage C Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2015 Ernst Klett Verlag Stuttgart • Gotha", "GUINNESS WORLD RECORDS 2017 EXTRA: WELTRAUMERKUNDUNG MIT BUZZ ALDRIN & CHRIS HADFIELD! C 2016 GUINNESS WORLD RECORDS LIMITED GUINNESS WORLD RECORDS TM OFFICIALLY AMAZING THE JIM PATTISON GROUP"; https://de.m.wikipedia.org/wiki/Natur; 01.August 2023; https://www.wwf.de/themen-projekte/meere-kuesten/schutz-der-kuesten/mangroven; 01.August 2023; Schmidt, K.; Poppendieck, H.-H. (2019): 5.1 Pflanzenreaktionen auf das Stadtklima. In: Lozan, J. L.; Breckle, S.-W.; Grassl, H.; Kuttler, W.; Matzarakis, A. (Hg.): Warnsignal Klima: Die Städte., Hamburg: 159-165. [01.08.2023]; https://www.mpg.de/17727718/1021-entw-uebersicht-ueber-archaeen-in-wirbeltieren-erstmals-kartiert-151730-x; 01.August 2023; https://de.m.wikipedia.org/wiki/Raucher_(Hydrothermie); 01.August 2023 sowie https://www.nationalpark-eifel.de/de/natur-landschaft-arten/was-ist-ein-nationalpark/; 01.August 2023.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologie-, Geowissenschaften- & Geographie-Studium & Hobby

Douka  02.08.2023, 10:15

Herzlichen Dank.

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Du irrst. Der Einfluss des Menschen auf die Natur ist erheblich, besonders im negativen, destruktiven Bereich aber auch im konstruktiven Bereich hat der Mensch viele Möglichkeiten. Tatsächlich gibt es Dynamiken in der Natur die auf Ausgleich abzielen, diese sind aber auf Hunderte Jahre angelegt. So wird sich das Klima auch regulieren sobald der Einfluss des Menschen nachlässt, aber eher in tausenden und Millionen Jahren. In der Zeit überlebt nur wer sich anpassen kann, was auch schwierig ist, da der aktuelle Klimawandel für natürliche Zyklen im rasanten Tempo passiert.

Die regeneriert sich und hilft sich selbst.

Nur wir sind darauf angewiesen, das sie ''heile'' bleibt. Weil wir sonst das zeitliche gesegnet haben.

Es bedarf schon wirklich eines Gottkomplexes wenn Menschen glauben sie könnten mit ein bisschen CO2 das Klima des Planeten durcheinander bringen ..

Dieses System ist so träge und stabil dass nichts von dem was aktuell passiert besonders ist.
Es wird wärmer, so what? Wir kommen auch aus einer Eiszeit.
Das ist normal ..

Davon abgesehen, jeder der sich im Sommer statt in der Sonne im Schatten aufhält merkt Temperaturunterschiede von mehreren Grad .. die Erde hat eine Temperaturspanne von weit über 100 Grad.

Aber hey, wenn sich die Erde in 100 Jahren um 1,5 erhöht ist dass das Ende xD Ich lache mich tot.

Das Klimathema ist vor allem ne Möglichkeit Geld zu verdienen und es den Leuten unter dem Vorwand einer "wichtigen und guten Sache" aus der Tasche zu ziehen.


Douka  02.08.2023, 10:34

Das Einzige, was eines Gottkomplexes bedarf ist das schreckliche Leid, das durch die zahlreichen, verheerenden Ökosystemvernichtungen, Treibhausgasemissionen und Umweltveschmutzungen hervorgerufen wird!

Denn weltweit werden in immer schnellerem Tempo immer mehr Ökosysteme durch die meist rücksichtslosen und ausbeuterischen Tätigkeiten des Menschen degradiert und vernichtet. Darunter auch einige der artenreichsten Naturräume der Welt. So beherbergen beispielsweise die tropischen Regenwälder aktuellen Schätzungen zufolge 50 bis 75 % aller auf der Erde lebenden Arten, womit der tropische Regenwald das artenreichste Ökosystem der Erde darstellt. Darüber hinaus produziert der tropische Regenwald im Rahmen der Photosynthese riesige Mengen lebensnotwendigen Sauerstoff, schützt durch das von Pflanzen und Pilzen gebildete Wurzelwerk vor Erosion, stellt zahlreiche Nahrungsmittel, in der Bionik vewendbare und auch medizinisch nutzbare Arten für Menschen bereit.

Der Schutz vor Erosion, im Falle der Mangrove auch vor Überschwemmungen, die Produktion von lebensnotwendigem Sauerstoff und das Bereitstellen von Nahrung sind Ökosystemdienstleistungen, die jede Vegetationszone unserer Erde erbringt und daher auch so schützenswert macht.

Die Treibhausgasemissionen durch Verbrennermotoren, Industrie, Trockenlegen von Mooren und Brandrodung von Wäldern sorgen dafür, dass die UV-Strahlung zu einem gewissen Teil in der Erdtmosphäre gehalten wird, was zu einer Erwärmung dieser führt. Dadurch werden zahlreiche klimatische, ökologische, soziale und wirtschaftliche Veränderungen hervorgerufen.

Die Umweltveschmutzung durch Müll sorgt dafür, dass sich sehr viele Meerestiere im Plastikmüll verfangen, sich Körperteile abschnüren und teilweise ersticken. Andererseits verwechseln aber auch sehr viele Tiere den Plastikmüll mit ihrer eigentlichen Nahrung und sterben daran.

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Zwetschke0815  02.08.2023, 11:42
@Douka
Das Einzige, was eines Gottkomplexes bedarf ist das schreckliche Leid, das durch die zahlreichen, verheerenden Ökosystemvernichtungen, Treibhausgasemissionen und Umweltveschmutzungen hervorgerufen wird!

Nichts davon ändert sich beim "Kampf gegen den Klimawandel".
Davon abgesehen sind 2 von 3 klassische Umweltthemen denen Klimaschutz diametral entgegen steht.

Mehr CO2 ist übrigens auch kein Problem sondern im Gegenteil.

Schönen Tag noch.

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Douka  03.08.2023, 09:03
@Zwetschke0815

Doch, mehr CO2 sorgt - wie bereits in meinem vorherigen Kommentar angegeben - dafür, dass ein großer Teil der Sonnenstrahlung in der Atmosphäre gehalten und wie beim Ping-Pong durch die Atmosphäre fliegt. Durch diese Form der Reflektion und Streuung heizt sich die Atmosphäre zunehmend auf. Dies zieht sehr gravierende Veränderungen auf allen Ebenen mit sich.

Vor der Industrialisierung lag die CO2-Konzentration in der Atmosphäre noch bei 280 ppm, im Jahr 2022 jedoch waren es sogar schon 417,07 ppm. Dies stellt einen sehr rasanten Anstieg der CO2-Konzentration innerhalb der letzten 180 Jahre dar.

Das ist auch der Grund, warum der tropische Regenwald des Amazonasbeckens durch den immer häufiger auftretenden El-Nino irgendwann austrocknen und auf diese Weise absterben könnte, sich die Sahara aufgrund der nur sehr spärlichen Vegetation und immer variableren Niederschlagsmengen mit immer häufiger ausbleibendem Regen im Sahel immer weiter nach Süden ausbreitet, in Sibirien die Permafrostböden auftauen und in den Alpen, der Arktis und Westantarktis immer mehr Eis und Gletscher abschmelzen. So ist beispielsweise das Nordpolarmeer im Sommer schon fast eisfrei. Das grönländische Festland ist von akuter Gletscherschmelze bedroht. Dasselbe gilt auch für die Gletscher der Westantarktis. Die Meereisschmelze ist wie die Gletscherschmelze ein sich selbst verstärkender Prozess, der in der Klimatologie unter den Aspekt der positiven Rückkopplung fällt und als Eis-Albedo-Feedback oder Eis-Albedo-Rückkopplung bezeichnet wird. Bei der Meereisschmelze gilt: Die höheren Temperaturen sorgen zum Abschmilzen des Meereises, wodurch nun das dunkelblaue Meerwasser sichtbar wird. Das sehr dunkle Meerwasser weist eine viel niedrigere Albedo auf als das sehr helle Eis, was dazu führt, dass das sehr dunkle Meerwasser noch mehr Sonnenstrahlung absorbiert. Auf diese Weise erwärmt sich das Wasser. Daher erwärmen sich auch die darum liegenden Eisschollen, die gleichzeitig auch noch durch die Sonnenstrahlen von oben erwärmt werden. Auf diese Weise schmilzen dann auch diese Eisschollen. Da das sichtbar gewordene Wasser wieder die umliegenden Eisschollen erwärmt, schmilzen auch diese Eisschollen. Da das Wasser nun auch die darum liegenden Eisschollen erwärmt, schmilzen auch diese. Dieser Prozess hält so lange an, bis das Meereis komplett geschmolzen ist. Das Schlimme daran ist, dass er, wenn er einmal in Gang gesetzt wurde, nicht mehr aufgehalten werden kann.

Das Schmilzen des Meereises und der Gletscher führt letztlich zu einem großen Anstieg des Meeresspiegels und dazu, dass winzige, nur sehr flache Inseln - wie die Malediven - schließlich untergehen. Denn die höchste Erhebung der Malediven beträgt gerade mal 70 cm.

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Zwetschke0815  03.08.2023, 10:17
@Douka

Da ich nicht die Zeit habe die Paranoia eines jeden zu heilen indem ich aufzeige dass eigentlich alles davon sinnfreie Angstmache ist, schönen Tag noch.

Es steht jedem frei sich in seinem Angstnarrativen wohl zu fühlen.

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Douka  04.08.2023, 08:27
@Zwetschke0815

Hierbei handelt es sich um keine Angstnarrative, sondern um wissenschaftlich fundierte Fakten, die auf langjährigen Messreihen beruhen.

So lassen sich bereits signifikante Unterschiede zwischen den Temperaturen und Niederschlagsmengen in Deutschland zwischen beispielsweise 2007 und dem Jahre 1923 erkennen. So lag der 1923, von der Ludger-Mintrop-Stadtklimastation, in Bochum, aufgezeichnete Temperatur-Mittelwert noch bei 9,75 °C, während er 2007 schon bei 12,13 °C lag. Auch die jährliche Niederschlagssumme ist von 910 mm im Jahre 1923 auf 1095 mm im Jahr 2007 gestiegen. Das sind gravierende Klimaunterschiede, die überall auf der Welt auftreten. Diese klimatischen Unterschiede führen unter anderem dazu, dass die Pflanzen Mitteleuropas immer früher im Laufe des Jahres Blüten und Blätter austreiben. Einerseits häufen sich in Mitteleuropa Hochwasserereignisse - wie das verheerende Hochwasser im Juli 2021, in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Andererseits sorgt jedoch die sehr häufig im Sommer auftretende Hitze und Trockenheit dafür, dass immer mehr Gemeine Fichten (Picea abies) und Rot-Buchen (Fagus sylvatica) sterben. Das sind Tatsachen, die jeder, der im Wald mal genauer hinsieht, sehen kann.

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Tommentator  07.08.2023, 10:05
@Douka

Ich befürchte dass Herr Zwetschke0815 für wissenschaftliche Argumentationen nicht zugänglich ist und selbst den Gotteskomplex erliegt, dass wir nicht schuld sind und anscheinend die komplex Sachverhalte beim Co2 nur oberflächlich - 0815 mäßig - betrachtet . Für deine sehr schönen Ausführungen ein Danke.

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Zwetschke0815  07.08.2023, 10:11
@Douka
So lassen sich bereits signifikante Unterschiede zwischen den Temperaturen und Niederschlagsmengen in Deutschland zwischen beispielsweise 2007 und dem Jahre 1923 erkennen. So lag der 1923, von der Ludger-Mintrop-Stadtklimastation, in Bochum, aufgezeichnete Temperatur-Mittelwert noch bei 9,75 °C, während er 2007 schon bei 12,13 °C lag. Auch die jährliche Niederschlagssumme ist von 910 mm im Jahre 1923 auf 1095 mm im Jahr 2007 gestiegen. Das sind gravierende Klimaunterschiede, die überall auf der Welt auftreten.

Nichts daran ist "gravierend".

Einerseits häufen sich in Mitteleuropa Hochwasserereignisse - wie das verheerende Hochwasser im Juli 2021, in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen.

Sie häufen sich nicht und der Grund dafür waren menschliche Fehlentscheidungen und Bebauungspläne und nicht der Klimawandel.

Andererseits sorgt jedoch die sehr häufig im Sommer auftretende Hitze und Trockenheit dafür, dass immer mehr Gemeine Fichten (Picea abies) und Rot-Buchen (Fagus sylvatica) sterben. Das sind Tatsachen, die jeder, der im Wald mal genauer hinsieht, sehen kann.

und trotzdem nimmt die Waldfläche seit 20 Jahren jedes Jahr zu .. wie das wohl geht

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Douka  08.08.2023, 09:17
@Tommentator

Bitte. Solche Themen sind zu wichtig, um jede Antwort gelten zu lassen.

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Douka  08.08.2023, 10:24
@Zwetschke0815

Also die Sache ist Folgende:

1) Eine Temperaturzunahme von 2,38 °C ist gravierend, da es sich hierbei nur um einen Mittelwert eines ganzen Jahres handelt. Das heißt, die ganzen Höchst- und Tiefstwerte gehen aus diesem Wert gar nicht hervor. Schaut man sich nun eine Wetterkarte vom Gebiet des heutigen Deutschlands für den 16.07. des Jahres 1923 an, ergibt sich folgendes Bild: Nordöstlich von Dortmund lagen die Tageshöchsttemperaturen bei nur 21 °C und südöstlich von Dortmund bei nur 22 °C. Vergleicht man dies nun mit einer Wetterkarte von Deutschland für den 16.07.2007, wurden nordöstlich von Dortmund schon 32 °C, südöstlich von Dortmund schon 33 °C und östlich von Dortmund sogar schon 34 °C erreicht. Das heißt also, am 16.07. herrscht zwischen den Jahren 1923 und 2007 eine Temperaturdifferenz von rund 11 °C. Die Situation wird noch darüber verschärft, dass am 16.07.2007 im Raum um Dortmund kein einziger Tropfen Regen fiel. Dies hat gravierende Auswirkungen auf die Umwelt und nicht zuletzt auf den Menschen. Denn auf diese Weise trocknen die Böden aus und sterben zahlreiche Pflanzen an den Folgen des Trockenstresses. Dies hat neben gravierenden Waldschäden vor allem verheerende Ernteausfälle zur Folge. Gleichzeitig steigt die lebensbedrohliche Gefahr eines Waldbrandes signifikant an.

2) Die Ursachen für das schreckliche Hochwasser im Juli 2021, in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, waren, dass die schwülwarme Luft von Norden her dafür sorgte, dass sich die regenschweren Wolken des Tiefdruckgebiets "Bernd" über den nordrhein-westfälischen und rheinland-pfälzischen Mittelgebirgen innerhalb kürzester Zeit abregneten. Dies geschah am 14.Juli und in der Nacht zum 15.Juli 2021 in nur 10 bis 18 Stunden. Durch die großen Niederschlagsmengen der vorangegangenen Monate waren die Böden bereits vollkommen gesättigt, sodass sie kein Wasser mehr aufnehmen konnten. Die sehr große Bodenversiegelung in Städten lässt sogar fast gar kein Wasser mehr versickern. Gleichzeitig stürzten auch noch die reißenden Fluten der sehr stark angeschwollenen Bäche und Flüsse aus den Bergen ins Ahrtal und Erfttal, aber auch in Städte wie Hagen!

3) In Deutschland kann man bis auf sehr wenige Ausnahmen - wie den Bayerischen Wald - nicht mehr von Wald, sondern nur noch von forstwirtschaftlich angelegten Plantagen sprechen. Denn ursprünglich würde in Deutschland gemäß der potentiellen natürlichen Vegetation die Rot-Buche (Fagus sylvatica) dominieren. Doch durch die Forstwirtschaft dominieren vielerorts besonders schnellwüchsige Arten - wie die Gemeine Fichte (Picea abies) und die Wald-Kiefer (Pinus sylvestris). Diese beiden zuletzt genannten Arten sind im Gegensatz zu Fagus sylvatica Nadelbäume. Das Problem hierbei ist, dass die Wald-Kiefer ursprünglich auf mageren Böden - wie besonders sandigen Böden - und die Gemeine Fichte in den europäischen Hochgebirgen vorkam. Doch durch die Forstwirtschaft wurden sie überall in Deutschland angepflanzt, um möglichst schnell die Holzernte durchführen zu können. Doch die Gemeine Fichte und die Wald-Kiefer kommen nur sehr schlecht mit Hitze und Trockenheit zurecht und trocknen dabei aus. Gleichzeitig werden diese in besonders heißen und trockenen Sommern massenhaft vom Borkenkäfer befallen und geschädigt. Darüber hinaus steigt besonders in harzhaltigen, sehr leicht entzündlichen Nadelwäldern die Waldbrandgefahr. Schließlich werden über 25 Meter hohe Nadelbäume in den Gebirgen, da sie auch im Winter noch alle Nadeln an den Zweigen hängen haben, aufgrund der extremen Hebelwirkung sehr schnell von Orkanen und Stürmen zu Fall gebracht. Das heißt also, die Waldfläche nimmt mancherorts zu, aber meist inform von in Reih und Glied gepflanzten, unnatürlichen Plantagen, die den klimatischen Bedingungen und Schädlingsbefall nicht standhalten.

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