Klemmen mit Knie und Schenkel beim Reiten?
Hi,
ich kämpfe leider damit, dass mein Oberschenkel und Knie sowohl im Galopp als auch im Aussitzen im Trab klemmt.
Dadurch verliere bzw. rutsche ich in meine Steigbügel (vor allem im Galopp) oder steh quasi in meinen Bügel beim Aussitzen und komm logischerweise nicht wirklich zum sitzen.
Extrem ist es auch wenn ich Versuch mit meinen Schenkel mehr ans Pferd zu kommen, weil er in dem Moment eben nicht ganz so gut reagiert. Dann zieh ich mein Bein etwas hoch, verkrampfe und verliere/rutsche in meine Steigbügel.
Ich arbeite an dem Problem schon mit meiner Trainerin, aber die hat auch nicht immer Zeit. Zudem hilft es mir immer sehr verschiedene Meinungen zu hören, weil jeder hat so bisschen seine eigenen Erfahrungen und Tipps und Tricks.
also schon mal vielen Dank
2 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Urlewas/1653052299171_nmmslarge__0_0_1544_1544_69cc5894692cc81b6de2ff556ab27715.jpg?v=1653052299000)
Selbsterkenntnis ist bekanntlich ja schon der erste Weg zur Besserung.
Setz dich auf deinen Hintern, denn der ist schließlich dazu da! Wird ja bezeichnender Weise auch „Gesäß“ genannt. 😉
Befasse ich mal mit deiner Anatomie, insbesondere im Zusammenhang mit dem Sattel. In so manchem Lehrbuch gibt es dazu anschauliche Zeichnungen.
Wenn du trotz bewußter Bemühungen dein Gewicht nicht vom Oberschenkel weg bekommst, liegt die Vermutung nahe, dass du dich im Spaltsitz befindest. Du „liegst“ auf dem Schambein, statt auf den Sitzbeinhöckern zu balancieren.
Warum kommst du mit den Schenkeln nicht ans Pferd? Und welchen Teil deines Beines meinst du damit eigentlich? Dir ist schon klar, dass man mit dem OBEREN Teil der Wade treibt, direkt unterm Knie? Wenn du versuchst, mit dem unteren Teil des Beines ans Pferd zu kommen, erreichst du hören, dass du O-Beine und schmerzende Knie bekommst, statt das das Pferd reagiert. Da ist normal und würde allen Menschen so gehen.
Vielleicht wäre es gut, mal eine Sitzschulung wo anders zu machen. Es gibt Reitlehrer, die darauf spezialisiert sind. So ein Kurs ist nicht billig, aber ziemlich nachhaltig. Zwar ändern sich alte Gewohnheiten nicht von jetzt auf nachher, aber wenn du mal begriffen hast, wie die daran arbeiten kannst, geht es anschließend langsam aber sicher voran.
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/10_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Dann gehst du mal drei bis fünf Schritte zurück in deiner Ausbildung und fängst wieder beim bewussten Sitzen an. Wenn notwendig eben auch an der Sitzlounge.
Die Basis ist das Wichtigste beim Reiten - und wird am Häufigsten vollkommen vernachlässigt. Ja, diese Übungen sind fad und unspektakulär. Aber sie sind notwendig. Egal ob man 2 Wochen, 2 Jahre oder 20 Jahre bereits im Sattel hat!
Und dein Sitzt muss von ganz oben bis ganz unten stimmen.
"Ganz oben" ist übrigens viel weiter oben, als du jetzt denkst. Schon dein Kopf und Schultern sollten passen wenn man erwartet dass der Rumpf richtig am Becken und in folge dessen das Becken richtig am Sattel positioniert ist.
Tägliche "Reitergymnastik" ohne dabei überhaupt im Stall zu sein, kann auch niemandem schaden. Dazu gibt es eine Menge Übungen die du dir auf Youtube anschauen kannst.