kleinanzeigen Kurier-Masche?
Nun ist es das dritte Mal, dass ein vermeintlicher Interessent einen Kurier schicken will, um den gewünschten Artikel bei mir abzuholen. Zwei Mal wurde der Vorgang mit einem Hinweis auf Betrugsgefahr vom Betreiber des Portals abgebrochen.
Bemerkenswert ist sicher, dass es sich bei allen angebotenen Artikeln um Ware handelt, die nicht unbedingt einfach zu verkaufen ist, d.h. für den kaum jemand ein Kaufinteresse zeigt.
Nun habe ich zum dritten Mal mit einem „Interessenten“ zu tun, der den Artikel von einem Kurier abholen lassen will. Mittlerweile steht ein Datum zur Abholung fest, der besagte Kurier würde sich an diesem Tag rechtzeitig telefonisch bei mir melden. Aus diesem Grund wurde nicht nur nach meiner genauen Anschrift, sondern auch nach meiner Telefonnummer gefragt. Mitgeteilt habe ich nur meinen Wohnort und eine Telefonnummer, der Rest ließe sich ja telefonisch klären.
Im Gegensatz zu den beiden oben erwähnten ersten Kurier-Angelegenheiten wurde mir bei Übergabe der Ware Barzahlung angekündigt.
Ich habe das untrügliche Gefühl, dass es hier um eine weitere Betrugs-Variante geht, kann mir aber keinen genauen Reim darauf machen. Wie will man mich hier hinters Licht führen?
Noch einmal: Bei dem von mir eingestellten Artikel handelt es sich um ein technisches Gerät, dass bestenfalls für eine „Randgruppe“ noch von Interesse ist, und übrigens, die gesamte Konversation mit diesem einzigen Interessenten fand über Kleinanzeigen auf Englisch statt.
Hat jemand in diesem Portal schon einmal etwas Ähnliches erlebt? Danke für alle Hinweise, nicht zuletzt bin in neugierig, was hinter dieser Sache steckt!
3 Antworten
Himmel...
Brich bitte sofort den Kontakt ab, das ist ein eindeutiger und altbekannter Betrugsversuch!Die Frage nach einer Telefonnummer, einer Mailadresse, nach Kartendaten oder die Übermittlung eines QR-Codes dient nur einem einzigen Zweck:
Du hast oder wirst eine gefälschte Nachricht erhalten, die angeblich von Kleinanzeigen, von PayPal oder von einer Bank stammt, dass das Geld überwiesen wurde und Du es in dem Moment bekommst, in dem Du die Paket-Sendungsnummer postest oder ein angeblicher Kurier die Ware abgeholt hat; oder es werden Deine Bankzugangs- oder Kreditkartendaten abgefischt.
Alles gefälscht. Keine Bank der Welt macht solche Geschäfte. Es gehört nicht zum Aufgabengebiet von Banken, den Versand zu überprüfen.
Das läuft immer so. Das ist eine alte Betrugsmasche. Gutgläubige Verkäufer schicken dann los oder geben ihre Ware raus ohne zu merken, dass sie betrogen wurden. Und das war’s dann - Du hörst nie wieder was, Geld kommt nie und Deinen Artikel bist Du los.
Klicken: Kleinanzeigen - Sicherheitshinweise
Klicken: Ich wurde um 4700 € betrogen
Am sichersten ist immer noch die Kombination Barzahlung bei Abholung.
Und wenn Du dennoch unbedingt verschicken willst:
- Nur Zahlung per SEPA-Überweisung auf Dein Girokonto anbieten.
- Keine „Sicher bezahlen“-Funktion anbieten.
- Kein PayPal anbieten; nicht per Waren und Dienstleistungen, nicht per Family & Friends, gar nicht.
- Die Sachmängelhaftung (nicht die „Garantie“) wirksam ausschließen.
- Nicht auf Fotos, Screenshots oder angebliche Mails von Banken reagieren, sondern erst verschicken, nachdem Du Dich selbst davon überzeugt hast, dass das Geld auch tatsächlich auf Deinem Konto eingegangen ist.
- Nur sendungsverfolgt verschicken.
Klicken: Wie verschicke ich ein Paket?
Und egal, ob Barzahlung bei Abholung oder Versand:
Die Einzelheiten dazu klärt man ausschließlich (!) über das Nachrichtensystem von Kleinanzeigen und man gibt auch niemals (!) seine Handynummer oder seine Mailadresse an.
Und da ich weiß, dass diese Frage kommen wird:
Nein, es kann niemand etwas mit Deiner Bankverbindung anfangen, außer Dir Geld zu überweisen.
Und falls doch jemand eine Abbuchung versuchen sollte - was extrem unwahrscheinlich ist - dann kannst Du unberechtigte Lastschriften innerhalb einer Frist von 13 Monaten zurückgeben:
Zur Barzahlung wird es nicht kommen, weil dem "Kurier" was dazwischenkommen wird.
Und dann wird er Dir den Schrieb der angeblichen Bank wie oben zeigen und die Falle schnappt zu.
Glaub uns, diese Maschen sind bekannt und uuuralt.
Wie will man mich hier hinters Licht führen?
Es werden oft Artikel ausgewählt, die seit längerem eingestellt sind, aber wenige Besucher haben.
So steigt die Chance, dass jemand ahnungslos einem "Kurierdienst, der das Geld in Bar vorbeibringt und die Ware mitnimmt" zustimmt.
Der Ablauf ist fast immer gleich.
Es gibt keinen direkten Kontakt. Der "Kurierdienst" meldet sich telefonisch und sagt, er sei schon unterwegs, aber das Entgelt für die Dienstleistung sei noch nicht bezahlt.
Dann erhältst du per E-Mail, SMS oder Chat einen Link zu einer gefälschten Zahlungsseite.
Du überweist das Geld, aber niemand taucht auf.
Zb hast du dann mal plump gesagt die Ware an irgendwen verkauft - nicht an den mit dem du den Vertrag hast
Danke für die Anteilnahme. Allerdings bin ich rückblickend froh, dass ich den Kontakt zum Interessenten nicht voreilig abgebrochen habe, da eine Ausnahme offenbar wieder einmal "die Regel bestätigt" hat.
Um es kurz zu machen: Es hat sich schließlich herausgestellt, dass der ursprünglich vermeintliche Interessent ein echter war. Es handelt sich um einen slowakischem Musiker, der hier in Deutschland altes Musik-Equipment ("vintage") aufkauft, aufarbeitet und in seinem Heimatland weiterverkauft.
Bis zum Schluss war ich äußerst skeptisch, da mir beim besten Willen nicht einleuchten wollte, wie in meinem konkreten Fall eine "Masche" ablaufen könnte.
Schließlich wurde ein Abholdatum vereinbart, der angekündigte "Kurier" stand dann mit seinem Lkw pünktlich vor unserem Haus, hat den alten Röhrenverstärker aufgeladen und mir den vereinbarten Kaufpreis bar in die Hand gedrückt.
Das war´s Nach allem konnte ich es kaum glauben ...
Ich danke erst einmal für die rasche Antwort.
Allerdings kann ich den Inhalt nicht auf meine Angelegenheit übertragen, da der "Käufer" im vorliegenden Fall ja im Hinblick auf die geplante Abholung (durch Kurier!!!) nur eine Anschrift und eine Telefonnummer erbeten hat.Außerdem hat er mit mir Barzahlung bei Übergabe vereinbart.
Wo ist hier denn bloß der (mit Sicherheit vorhandene) Haken?