Kind will nicht lernen, keine Hausaufgaben machen und soll erste Klasse wiederholen. Sinnvoll?
Schon vor der Einschulung wurde uns mitgeteilt das mein Sohn angeblich sprachlich unterentwickelt sei obwohl es nie vorkahm das er irgendein Wort für einen Gegenstand z.B. nicht wusste.
Jetzt in der ersten Klasse kommen immer mehr Probleme dazu. Er will z.B. nie Hausaufgaben machen. Er quängelt und heult stattdessen lieber. Es ist schon schwierig ihn mal zum Tisch zu bringen wo er seine Hausaufgaben machen soll. Wenn es nach ihm geht würde er den ganzen Tag vor dem Fernseher sitzen und da ist es schwer ihn mal davon abzuhalten. Wenn er mal an den Hausaufgaben sitzt dann quängelt er und ist unmotiviert und kann kaum eine Aufgabe lösen. Die Aufgabenstellung muss ich ihm sogar noch vorlesen. Er kann zwar die einzelnen Worter lesen aber er versteht nicht was er liest. Bei den einzelnen Aufgaben rät er auch. Mir reist jedes mal der Gedultfaden und ich habe einfach keinen Bock mehr. Wenn ich dann mal wütend werde, fängt er nur an zu heulen statt sich endlich mal mühezugeben. Wenn ich ihm drohe und mich selbst wegsetze um ruhe zu finden, kommt er keine 5 min später und klaut sich die Fernbedienung. Jeden Tag geht dieses Theater mehrere Stunden und wenn ich ihm nicht helfe dann schafft er seine Hausaufgaben gar nicht und geht am nächsten Tag ohne in die Schule. Wenn ich ihm aber helfe, klappt es auch nicht.
Ich bin also nicht verwundert das seine Klassenlehrerin sagte das er die 1. Klasse wiederholen soll (steht aber noch nicht fest. Das sollen wir entscheiden). Aber ich habe auch Bedenken das sich dann nichts ändert. Auserdem wird er so viele Freunde verlieren mit denen er dann nicht mehr in einer Klasse ist.
Könnt ihr mir vielleicht helfen wie ich ihn dazu bringe seine Hausaufgaben zu machen? Und ist es sinnvoll unter den Umständen die 1. Klasse zu wiederholen?
9 Antworten
Ohne Schulpsychologische Abklärung würde ich gar nichts entscheiden.
Kinder weigern sich Aufgaben zu lösen, wenn sie aus irgend einem Grund überfordert sind.
Gravierend kommt hinzu, dass du dein Kind fernsehen lässt wann immer es will.
Du hast offenbar deinem Kind nichts entgegenzusetzen, das ist egal was sonst noch sein mag einfach sträflich schlecht für das Kind.
Du hast also Dein kleines Kind darauf trainiert den ganzen Tag vor dieser hirnauflösenden Maschine zu sitzen. Und nun wunderst Du Dich über das Ergebnis.
Tatsächlich frage ich mich manchmal warum Menschen Kinder in die Welt setzen. Auch wenn Dir dieser Satz nicht gefällt ist er durchaus ernst gemeint.
Kein Lebewesen lernt sich gegen den ausdrücklichen Willen seiner Eltern, das von ihnen vorgelebte Leben in diesem Entwicklungsstadium zu verhalten.
Es gibt an manchen Orten Elternkurse. Kann ich nur empfehlen da mal nach zu fragen. In der Regel werden sie an Volkshochschulen angeboten.
An manchen Orten gibt es auch außerhalb von Jugendamt und Sozialamt Angebote zur Eltern- und Kinderhilfe die sehr gut sind.
Jo. Dein Sohn wird Entzugserscheinungen zeigen. Verständlich in einem Haushalt wo offensichtlich mit einem Kleinkind den ganzen Tag der Kasten läuft. Und, falls er nicht läuft, ,so ein Kind jederzeit an eine Fernbedienung kommt die er durchaus nutzen kann.
Es gehört zur Natur des Menschen Wissensdrang zu haben. Demnach gehört schon Einiges dazu diesen abzutrainieren.
Auch wenn ich den Anderen Recht geben muss...der Fernseher sollte nicht der beste Freund eines Kindes sein...muss ich trotzdem fragen:
Hast du mal über eine Diagnostik nachgedacht?
Vielleicht ist er mit sovielen Mitschülern überfordert...vielleicht kommt er mit dem Stoff oder der Lerngeschwindigkeit nicht zurecht...vielleicht hat er auch eine LRS.
Dies findet man nur raus, wenn man es untersuchen lässt.
Und noch ein kleiner Tipp:
Stecker vom Fernseher ziehen und Batterien aus der Fernbedienung entfernen...kann manchmal Wunder bewirken. :)
Wenn du mich fragst, solltest du dein Kind eher auf eine Sprachheilschule für Kinder mit Sprach- und Leseschwierigkeiten umschulen. Diese Art von Förderschule ist speziell für Kinder mit solchen Schwierigkeiten wie dein Kind sie hat. Vorteil davon ist, dass die Klassen sehr klein sind (nur ca. 10 Schüler) und deshalb die Kinder sehr viel besser gefördert werden können, als in einer Regelgrundschule mit 25 Kindern. Die Lehrkräfte sind zudem genau für solche Kinder ausgebildet, vieles läuft dort spielerisch ab.
Die Lehrer dort können viele Kinder so sehr fördern, dass die Kinder nach einigen Jahren (normalerweise zum Wechsel in eine weiterführende Schule) zurückkehren können und deutlich gefestigt sind.
Ich glaube für die Schulzeit deines Kindes einen langen Atem und viel Kraft.
Ist er dein erstes Kind? Du musst lernen mit ihm umzugehen. Hör dir seine Probleme an, und finde eine Lösung. Nicht zu ihm laut werden, nicht anschreien.
Belohne ihn ab zu und immer viel viel loben. Ihn die erste Klasse wiederholen zu lassen hatte ich für keine gute Idee.