Kind macht mich nervlich total fertig- was kann ich nur tun?

Pharmaengel  17.03.2025, 21:01

Wie alt ist er

Inkognito-Nutzer   17.03.2025, 21:25

4 Jahre

8 Antworten

Also meine Tochter 3,5 ist genauso. Wir erziehen auch Bedürfnis orientiert. Das ist das Alter. Das ist die Autonomiephase. Diese wird demnächst enden bei euch und dann wird es wieder besser. Etwa zwischen 4-6 Jahren ist die Impulskontrolle der Kinder so ausgereift, dass sie nicht mehr so viel Wutanfälle haben werden und sich selbst beruhigen können. Im Moment braucht er da einfach noch deine Hilfe. Früher hat man halt die Kinder nicht liebevoll begleitet sondern angeschrien und aufs Zimmer geschickt oder geschlagen, dann war es klar, dass die nich so sind. Aber die haben gelernt ihre Gefühle zu unterdrücken.

Ich kann dich verstehen. Bei uns geht das auch schon seit 1,5 Jahren jetzt und wenn man schon 50 Wutanfälle liebevoll begleitet hat, ist man irgendwann an dem Punkt wo man sich fragt, was das bringen soll und das man einfach nicht mehr kann.

Es wäre für dich wichtig, dass du für dich ein Ventil findest um Dampf abzulassen. Mach irgendwas Hobbymäßiges. Treff dich mit ner Freundin am We ohne Kinder zum Frühstück. Geh allein spazieren. Geh allein baden. Oder mach sonst was, dass dir gut tut und deine Batterie wieder aufläd.

Kinder die in der Kita sind sind immer anstrengender zu Hause. Weil sie in der Kita kooperieren müssen und dann ist irgendwann auch ihr Akku leer und daheim bekommen die Eltern die schlechte Laune ab. Aber das ist leider vollkommen normal und wird mit 5-6 Jahren nicht mehr so sein.

Im Gegensatz zu den anderen denke ich nicht, dass er so drauf ist, weil er merkt dass du negative Gefühle ihm ggü hast. Kinder in dem Alter sind noch gar nicht in der Lage sowas zu erkennen. Drum würden viele ja auch mit dem gruseligen Onkel mitgehen, wenn er ihnen nen Lutscher dafür verspricht.

Kinder können einen manchmal wirklich an den Rand der Kräfte bringen. Ich glaube jede Mutter kommt mal an diesen Punkt.

Kinder haben feine Antennen und Dir geht es nicht gut = Das Kind reagiert darauf.

Gibt es bei Euch eine Mutter-Kind Beratungsstelle: nimm da mal Kontakt auf, die haben oft wertvolle Tipps. Das mit den zwei Nachmittagen die nur deinem Kind gehören finde ich gut :-)

Nur: wenn das Kind ausrastet wenn es was nicht bekommt, da würde ich (und war ich) ziemlich streng sein: . Nein ist Nein und bleibt Nein... . Meine Kinder wussten: wenn sie ausgerastet sind, haben sie schon deshalb nichts bekommen.

Wir hatten eine Bonbon-Dose, wo sich meine Kinder (wenn sie brav gegessen haben) eine Kleinigkeit aussuchen konnten - wäre das was für Deinen Kleinen ??

Auch wenn es anstrengend ist: Das geht vorbei ! Alles gute für Dich!

Schreit Dein Sohn nach Aufmerksamkeit? Könnte doch sein. Da er Dich zur Zeit unheimlich nervt, kann ich mir vorstellen, dass Du langsam gar kein nettes Wort mehr für ihn übrig hast?

Ich würde ihm 2 Nachmittage in der Woche voll widmen. Bedeutet, dass Du Ausflüge planst oder ihn auch fragst, was er gern mit Dir unternehmen möchte. Und dann zieh das durch: Jeden Dienstag und Donnerstag gehörst Du ihm. Ihr verbringt schöne Nachmittage woanders. Fahrt Zug, fahrt Bus - geht spazieren, auf andere Spielplätze, in andere Wälder. Plane leichte Picknicks ein. Nimm ein Buch mit, was Ihr Euch anschauen könnt. Schenk ihm Aufmerksamkeit. Sprich liebevoll mit ihm - zeig ihm, dass Du eine liebende Mama bist.

Denn, wenn er jemanden eine alte Oma beleidigt, dann könnte es schlicht der Schrei nach Aufmerksamkeit sein - immerhin bekommt der diese dann ja auch nach dem Ausspruch - richtig? Wenn es auch negative Aufmerksamkeit ist: Besser als keine Aufmerksamkeit.

Ohja ich erinnere mich....es gab immerwieder Phasen in der Entwicklung meines Sohnes die mich an den Rand der Verzweiflung getrieben haben. Immer wenn ich dachte jetzt kann ich gar nicht mehr, wurde es aber auch wieder besser. (Mantra: es ist nur eine Phase!)

Nimm Dir bewusst Zeiten für Dich... vielleicht kannst Du während er betreut ist mal eine Stunde Wellness für Dich mit einführen. Meditation, Entspannungsübung, in die Sonne legen...was Dir gut tut. Versuch aus dem Gedankenkarussell rauszukommen.

Manchen Kindern hilft bei diesen Wutanfällen ein Festhalten damit sie die Sicherheit spüren und runterkommen können. (War bei meinem Sohn nicht so...) Manche brauchen etwas woran sie sich austoben können und alles rauslassen. Irgendwie muss man individuell etwas finden was für das eigene Kind passt.

Wenn ihr könnt, gönnt euch (zb durch Großeltern) mal ein Wochenende zu zweit um wieder Kraft schöpfen zu können.

Achja und versuche immer wieder mal von "außen" draufzuschauen. Ruf Dir immer wieder ins Gedächtnis dass er das nicht aus bösem Willen tut...es ist ein Entwicklungsschritt