Kernenergie?

4 Antworten

Die tiefengeologische Endlagerung radioaktiver Abfälle ist technisch gleichwertig zur tiefengeologischen Endlagerung chemischer Abfälle.

Ganz grundlegend gibt es keine einzige Technik ohne Abfälle!! Das liegt an der Tatsache, dass es keinen Prozesswirkungsgrad gibt, der 100% erreicht. Es gibt immer Verluste und somit eben auch immer Abfälle. Akademisch wird das mit dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik beschrieben. Wir können also überhaupt nicht anders als beim Bauen, Betreiben, Rezyklieren... von Technik Abfall zu erzeugen. Wer das verneint, glaubt dann auch an ein Perpetuum Mobile zweiter Art, da eben der 2. Hauptsatz der Thermodynamik verletzt wird. Wir können jedoch zwischen Techniken wählen, die pro Produkt (z.B. kWh Strom, ..kWh Wärme, ...) am wenigsten Abfall generieren. Hier ist jedoch gerade die volkswirtschaftliche Nutzung der Kernenergie wegen der aktuell größten Leistungs- und Energiedichte, jene Technik, die am wenigsten Abfall pro z.B. kWh Strom erzeugt.

Aus diesem Grund ist es auch ganz klar einzusehen, dass es allein in der BRD ca. 42-45 tiefen-geologische Endlager (chemische Endlager) existieren. Im juristischen Formal-Sprech nennt man diese Endlager für chemische Abfälle "Untertagedeponie", "Klasse 4 Deponie" oder "Versatzbergwerk". Die formal-juristische Vokabel "Endlager" wird erst durch das Atomgesetz indirekt definiert. Die tiefen-geologische "Endlagerung" gibt und gab es jedoch technisch bereits.

Schauen Sie sich doch mal eine Karte zu den 42-45 tiefen-geologischen Endlagern der BRD an ( https://www.tech-for-future.de/endlager/?fbclid=IwAR03y2HDBBQyC9uMSzdNrgCH2wgEsNZX5CUNunIgoGWf9PZr5EU7hifzizE ) oder suchen Sie mal bei Google nach "Untertagedeponie" und schauen sich mal nur die Bilder an. Sie werden auch hier einfache Blech-Rollreifenfässer finden, die final in einen Salzstock verbracht werden. Diese Fässer sind jedoch nicht gelb sonder grün, blau oder orange. Auch in der chemischen Endlagerung ist jedem klar, dass die Fässer nur dem sicheren Transport zum tiefen-geologischen Endlager dienen. Der finale Einschluss geschieht durch den Salzstock, der nun ja schon seit ca. 150 Mio. Jahren existiert.

Es ist schon aberwitzig, dass vor diesem Hintergrund der 42 Endlager die Endlagerung von radioaktiven Abfällen medial und politisch so zerrissen wird. Neben bei, 1986 hat der damalige Hessische Umweltminister, Herr Joschka Fischer, das weltgrößte tiefen-geologische Endlager (Lagerfläche so groß wie München inklusive Autobahnring) im alten Kalisalz-Bergwerk Herfer-Neurode erst ermöglicht und als "Juwel" bezeichnet ( Der Spiegel 07.12.1986 unter https://www.spiegel.de/politik/muell-brocken-von-allen-seiten-a-96e9d02a-0002-0001-0000-000013520557 ).

Also, wer die Endlagerung minimieren will, sollte auf die volkswirtschaftliche Nutzung der Kernenergie setzen.

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Woher ich das weiß:Recherche
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Die Lagerung der 35 Tonnen Brennstäbe pro Betriebsjahr ist ein geringes Problem. Das Material kann dauerhaft in einer Halle gelagert werden, die nicht für alle Reporter zugänglich ist. Da Militärgelände permanent bewacht sind, wäre das eine gute Lösung. Vergraben schafft ja lediglich eine neue Komplikationsebene.

Die Strahlung nimmt im Quadrat zur Entfernung ab. Es wird also kein erhöhter Strahlungswert in der Umgebung messbar sein.

So richtig gefährlich wird es aber, wenn Kernkraft durch Kohlekraft ersetzt wird, da entstehen bei selber Leistung 10 000 000 Tonnen CO2 pro Jahr und Block die in der Atmosphäre unwiederbringlich entlassen werden.

Eigentlich gibt es keine.

Das Hauptrisiko ist die in Deutschland herrschende Panik vor der Kernkraft (praktisch einzigartig weltweit).


SirKermit  16.02.2022, 04:51

Definitiv schade, denn das verhindert eine nüchterne Betrachtung der Technik und verhindert zumindest eine Suche nach eventuell besser funktioniernden Reaktorsystemen.

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BurkeUndCo  16.02.2022, 18:53
@SirKermit

Korrekt, aber Panik, das erschlägt immer alle sachlichen Diskussionen.

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BurkeUndCo  17.02.2022, 22:01
@SirKermit

"Sicher" ist immer relativ.

InTschernobyl gab es "viele" Tote. Auch in Fukuschima sind viele Leute gestorben --- weniger als 5 direkt durch den Reaktor und mehrere Hunderte durch die Rettungsaktionen. (Zuviel Verkehr auf den Fluchtwegen). Das wäre natürlich ohne diesen Unfall auch nicht passiert, aber wenn die Evakuierung mit weniger Panik, also geordneter abgelaufen wäre .... Aber, wer will im Falle eines Kernkraftwerkunglücks erwarten, dass alle beteiligten Menschen besonnen und ruhig reagieren?

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Risiken? Eher Tatsachen. Der Müll muss hundertausende von Jahren gelagert werden. Und Deponien wie Asse vergammeln jedoch bereits nach ein paar Jahren...


ocin1  03.05.2022, 20:03

Gibt es einen Unterschied zwischen tiefengeologischen Endlagern für radioaktive und chemische Abfälle? NEIN! In der BRD haben wir 42-45 tiefengeologische Endlager. Man nennt die im aktuellen Politik- und Juristen-Sprech "Untertagedeponie", "Klasse 4 Deponie" und "Versatzbergwek". Daher hat die BRD auch sehr viel Erfahrung im technischen Umgang mit der tiefengeologischen Endlagerung.

Schauen Sie sich doch mal eine Karte zu den 42-45 tiefen-geologischen Endlagern der BRD an ( https://www.tech-for-future.de/endlager/?fbclid=IwAR03y2HDBBQyC9uMSzdNrgCH2wgEsNZX5CUNunIgoGWf9PZr5EU7hifzizE ) oder suchen Sie mal bei Google nach "Untertagedeponie" und schauen sich mal nur die Bilder an.

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