Kennt ihr die "Beamtenmentalität" auch in der Privatwirtschaft?

5 Antworten

Kenne ich: die Verwaltungen auch in Konzernen wie einer AG etc. neigen dazu sich selbst zu befruchten und ein Eigenleben zu entwickeln, das dem Unternehmensziel nicht unbedingt dienlich ist. Dazu hauen alle wichtigen Leute, oder jene, die sich für wichtig halten, in regelmäßigen Abständen Rundschreiben und Memos raus, die allein der Untermauerung der eigenen Existenzberechtigung dienen. Dazu werden durch Karriereleitern Entscheider immer wieder gegen Jüngere ausgetauscht, die sofort nichts Besseres zu tun haben als sich ein Denkmal zu setzen. Dabei kommt es immer wieder vor, dass uralte Kamellen wieder aufgewärmt werden: alter Wein in neuen Schläuchen.

Da kommt eine Krise wie die derzieitge natürlich ab und zu recht, denn dann werden die Kosten stark beschnitten, alles Überflüssige kommt auf den Prüfstand, dabei natürlich viele Verwaltungsbereiche, die nur Kosten verursachen. Bis es dann mal wieder besser läuft. Dann hat man wieder Zeit und Geld für Schickschnack. Und der Zyklus begint von vorn.

Ja, natürlich.

Wenn das Unternehmen eine gewisse Größe überschreitet, passiert das zwangsläufig.

Dagegen kann es im öffentlichen Dienst auch durchaus anders zugehen. Es kommt halt immer drauf an.

ja sicher.

einen chef hatte ich, der keinen termin einhielt, alles auf den letzten drücker in einem großen gewaltakt machte. der war total unproduktiv. da ihm aber dauernd "die hütte brannte", dachte er wohl, dass er ein ganz toller "feuerwehrmann" sei und alles retten würde.

dann war ich in einem betrieb mit einer inoffiziellen verlängerung der mittagspause, damit man die möglichkeit hätte, sich über die arbeit auszutauschen und gegenseitig zu helfen. tatsächlich wars zu 99% kaffeetrinken und plaudern.

"fortbildungen", die keiner hören möchte bzw. die man schon selber halten könnte, weil man sie schon x-mal hören musste, für die man arbeitszeit opfern muss, die man anderweitig gut gebrauchen könnte.

mitarbeiter, die trotz entsprechender anweisung arbeit nicht priorisieren, daher dauernd sich und das team, das deshalb mehr machen muss, überlasten und dann im gegenzug laufend krank sind.

anweisung, das namensschild an einem bestimmten punkt im haus aufzuhängen/zu holen, auch wenn man dafür quer durchs ganze haus laufen muss.

routinemäßige erhebung bestimmter daten, die absolut null sinn macht, da die daten für die meisten, von denen sie erhoben wurden, überhaupt keine relevanz haben.


Kuestenflieger  18.04.2020, 17:48

Unproduktive , aber nötige , Bürotätigkeiten ,

in der Effektivproduktion - auf dem Bau - auf der Strasse ist das affige Spiel derer die sich " Chef" nennen selten bis nie . Da könnte zufällig ein Kantholz lose sein ;-))

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Kann man auch nicht verallgemeinern, ich kenn auch Beamte die ordentlich spuren


kaoaloao 
Beitragsersteller
 19.04.2020, 21:00

Klar gibt's die, ich meinte unter "Beamtenmentalität" ja eher das Klischee.

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In groesseren Betrieben der Privatwirtschaft gibt es diese Beamtenmentalitaet durchaus, - vorzugsweise in der Buchhaltung oder Finanzabteilung!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung