Keine Lust mehr auf diese Welt?
Leute, ich habe folgendes Problem:
Ich habe die letzte Zeit ein leicht soziopathisches Verhalten entwickelt...
ich spüre förmlich, dass ich mit der heutigen Gesellschaft nicht klarkomme, ich komme nicht mit der Welt klar, so, wie sie ist.
Alles ist nur noch oberflächlich geworden. Alle Menschen egoistisch, kalt und oberflächlich. Jeder hat die sozialen Netzwerke im Kopf (Facebook, Instagram und wie sie alle heißen). Es geht ihnen um Likes, Aufmerksamkeit und einen möglichst hohen Bekanntschaftsgrad. Man kann sich kaum noch mit jemandem vernünftig unterhalten. Alle leben in dieser Scheinwelt. Zudem muss man irgendwelchen Modevorschriften entsprechen, alle folgen der Masse und kaum einer mehr ist ein Individuum. Wenn ich mir die Jugend draußen angucke, würde ich am liebsten schreien.
Es gibt kaum noch mehr ein Miteinander. Reale Unterhaltungen, Gespräche über Gott und die Welt... kaum mehr jemanden, mit dem man sich wohlfühlen kann. Weil eben jeder dieser Masse nachläuft. Für mich sind mittlerweile alle nur noch GLEICH.
Ich distanziere mich schon bewusst immer mehr von der Außenwelt. Denn für mich ist es schrecklich, was da draußen abgeht. Ich habe auch schon mein FB gelöscht und Instagram habe ich zum Glück nicht. Ich will auch immer weniger etwas mit den Menschen zutun haben. Für mich sind alle Mitläufer.
Was sollen Menschen machen, die für all den Schiss nicht geschaffen sind? Wir sind aber täglich damit konfrontiert und sind gezwungen uns anzupassen...
gibt es jemanden, der ähnlich denkt?
6 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Slymey44/1561299004365_nmmslarge__0_0_178_178_fe17db9527be75e8e5654daf23c93ad1.png?v=1561299004000)
Also: Ich sage mal, dass nicht jeder Mensch der Masse nachläuft aber leider ein großteil. Wenn man lange genug nach Menschen sucht, die versuchen gegen den Strom zu schwimmen findet man diese auch. Ich hatte diese Gedankengänge auch, aber das hat sich geändert, als ich einige meiner jetzigen Freunde im Internet kennenlernte. Es gibt sogar ziemlich viele Menschen, die nicht mit dem Strom schwimmen.
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/0_nmmslarge.png?v=1438863662000)
"Alle Menschen egoistisch, kalt und oberflächlich."
"Was sollen Menschen machen, die für all den Schiss nicht geschaffen sind?"
Oben stehend zwei deiner Aussagen. Lies sie Dir durch und finde den Fehler. Erst schreibst Du ALLE und dann soll es Menschen geben, die NICHT... - also doch nicht alle.
Mein Rat: Geh raus, lerne Menschen kennen und finde diejenigen, die mehr zur zweiten Gruppe gehören. Es gibt sie, wie Du selbst schreibst. Es sind eben doch nicht alle gleich. Aber das wirst Du nicht feststellen, wenn Du drinnen hockst und mit Dir und der Welt haderst.
Werde aktiv und such Dir die entsprechenden Leute, die zu Dir passen.
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Schuhu/1444744945_nmmslarge.jpg?v=1444744945000)
Du fällst ein Pauschalurteil über alle - nur du scheinst eine Ausnahme. Das ist doch unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist, dass jeder denkt, dass die anderen schlecht, man selbst aber akzeptabel ist. Schau einfach mal genauer hin. Dass alle Menschen in deiner Umgebung gleich - und zwar gleich oberflächlich, egoistisch, kalt, in einer Scheinwelt lebend usw. - kann doch gar nicht sein.
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Schuhu/1444744945_nmmslarge.jpg?v=1444744945000)
Ich denke, dass diese Phase jeder durchmacht, der erwachsen wird. Die "Kinderwelt" ist Vergangenheit. Man merkt, dass die Menschen sich sehr unterscheiden. Viele gefallen einem nicht, manche mögen einen nicht leiden. So entsteht häufig das Gefühl, allein zu sein, unverstanden und ohne wirklich gute Kontakte. Dazu kommt, dass die alte, kritiklose Bindung an die Eltern nachlässt, so dass man auch hier keine Sicherheit findet.
Wenn das Gefühl, mit der Gesellschaft nicht zurecht zu kommen, anhält, könntest du vielleicht mal mit einem Psychologen sprechen, der dir Wege finden hilft, nicht nur passiv an der Gesellschaft zu leiden, sondern sie aktiv mitzugestalten und zu verbessern.
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/8_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Du bist mir direkt sympathisch. Vor allem dein Satz mit der Oberflächlichkeit, aber ich denke, insgeheim denken noch einige so wie du (wir).
Mir ist es relativ egal, wie viele Likes ich habe oder nicht. Ich möchte auch lieber so gesehen und geschätzt werden, wie ich wirklich bin und nicht wegen eines Fotos oder sonst was. Mir sind innere Werte genauso, wenn nicht sogar viel wichtiger als das Äußere. Manchmal wünschte ich mir, es gäbe gar kein Facebook, Instagram oder dergleichen. Aber das wird die Leute auch nicht ändern, weil sie durch andere Medien wie TV beeinflusst werden.
Wenn ich die ganzen jugendlichen Mädchen sehe, wie die sich mit 13 schon voll kleistern mit Make up, sich Augenbrauen anmalen und künstliche Wimpern ankleben, sollte ich eigentlich Mitleid mit denen haben, weil die sich nur so schön fühlen.
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Mir gefällt das hier auch mit jedem Tag weniger. Trotzdem schmeiße ich nicht, wie du, alle in einen Topf. Der erste, bei dem man das ändern kann, ist - man selbst. NICHT an diesen Quark anpassen, sondern so sein, wie man es für richtig hält. Gegen den Strom schwimmen! Das mache ich schon fast mein ganzes Leben. Leider - wird es nicht leichter. Im Gegenteil. Gott sei Dank bin ich inzwischen zu alt, um mich da noch zu verändern.
Deswegen habe ich ja gefragt, ob noch jemand der Meinung ist.