Keine Gartennutzung bei Flächenerdwärme: Was ist sinnvoller?
Vorgestern erzählte mir eine Frau, dass ihr Haus mittels Erdwärme beheizt wird. Cool, dachte ich. Und Klimaschutz-mäßig ganz weit vorne. Aber dann erzählte sie mir, dass sie wegen der Flächenerdwärme weder Sträucher, noch Bäume im Garten setzen darf. Und auch ihr Biotop kann sie sich aufmalen. Dabei wären das ja auch gute Maßnahmen fürs Klima und den Umweltschutz. So mache ich es zumindest. Habe in den letzten Jahren 18 Bäume gesetzt - vom Kleinbaum bis zum Großbaum. Und die nächsten vier stehen schon da zum setzen. Dazu Sträucher und Hecken für die Vögel. Die baden auch gerne im Biotop und es brummt und quakt rundherum. Was ist denn jetzt sinnvoller?
6 Antworten
Diese Flächen-Erdwärme habe ich mir vor Jahren auch angesehen und direkt verworfen. Man muß quasi 400m² sterilen Rasen anlegen. Das erschien mir als nicht sinnvoll. Heute sind Luft-Wärmepumpen ziemlich gut und, je nach Modell natürlich, auch sehr leise. In meiner Nachbarschaft gibt es einen Kindergarten, der mit zwei LWP beheizt wird - die Dinger sind selbst wenn man direkt daneben steht kaum zu hören. Da braucht man über einen kostenintensiven 400m² Erdreichwärmetauscher eigentlich nicht mehr nachzudenken.
Ja, es gibt laute Wärmepumpen. Aber eben auch sehr leise. Ob es warm wird, hängt davon ab, wie die Anlage ausgelegt ist, und ob sie korrekt eingestellt wurde.
Was soll Wildvögel an der Wärmepumpe stören?
Ja, ich hoffe, in Zukunft sind alle leise, weil es ganz schön nervt. Ob die Anlagen falsch ausgelegt sind, weiß ich nicht, aber in diesen Häusern ist es immer recht kalt.
Es gibt da ein Haus mit Begrünung an der Mauer. Efeu oder Wilder Wein. Da sind immer die Vögel drin gesessen und auch Fledermäuse fanden Unterschlupf. Aber die Pumpe ist zu laut und vibriert und jetzt sind dort keine Vögel mehr.
Das kann schon sein. Die WP am Kindergarten sind übrigens diese hier:
und, wie gesagt, die sind echt kaum zu hören, wenn man direkt daneben steht.
Mit der Innenraum-Temperatur: der eine findet 19°C als ausreichend, ein anderer braucht 23°C. Wir gehören auch zur 19°C-Fraktion.
Hängt bestimmt von der Größe des Grundstückes ab. Ein Haus mit wenig Grundstück aber viel Sträucher und Bäume,kann das bewirken was die Frau erzählte. Was ich mir aber bald nicht vorstellen kann. Habe das noch nie gehört. Was sinnvoller ist oder nicht,diese Frage stelle ich mir schon seid Habeck das Gesetz rausgebracht hat. Anstatt die Kommunen bzw. Städte und Gemeinden flächendeckend mit Fernwärme auszustatten,wird gleich mit der Brechstange gehandhabt. Sinnvoll ist in deinem Fall alles,es ist sehr schön das es solche Menschen mit Natursinn gibt.
Sie hat ca. 400m2 Gartenfläche, aber fast nur Rasen, weil tiefere Wurzeln die flächig verlegten Erdwärmekabeln zerstören würden.
Dann möchte ich wissen in welcher Tiefe diese Kabel liegen.Und sind diese Kabel denn auf der ganzen fläche verteilt?
Wie tief sie liegen, weiß ich leider nicht. Aber anscheinend nicht sehr tief, wenn sogar Sträucher zu tief wurzeln und ein 90cm Biotop zu tief ist. Ist wahrscheinlich auch gar nicht so einfach, sowas in 2m Tiefe zu verlegen, denn man müsste ja das ganze Grundstück abtragen und wieder aufschütten. Also, ich schätze, es sind nur so 30-40cm.
Ja, diese Kabeln sind auf der ganzen Gartenfläche verlegt. Ich stelle mir das so vor, wie bei einer Fußbodenheizung. Da sind die Kabel in so einer Matte verlegt.
Ich weiß nicht, wie empfindlich diese Erdwärmerohre sind.
Aber entlang von Straßen liegen auch Wasserleitungen, und Gas- Strom- Telefonleitungen. Und da wachsen auch Bäume, ohne das diese Leitungen zerstört werden.
So wie ich es verstehe, liegt die Anlage in 1,5m Tiefe. Alles das tiefer wurzelt, ist tabu. Das heißt, so eine Anlage ist nicht mit den Vorgaben vieler Kommunen vereinbar, die die Pflanzung mindestens eines Baums in jedem Garten von Neubaugebieten vorsehen. Außerdem ist so einen Anlage am effektivsten, wenn sich der Boden im Sommer aufheizen kann. Alles das Schatten macht, ist schlecht für den Wirkungsgrad, weil der Boden dann mit einer niedrigeren Starttemperatur in den Winter geht. Das läuft also auf eine Rasenfläche mit ein paar Blumenbeeten und niedrigen Sträuchern hinaus. Dazu kommt noch, dass durch den Wärmeentzug die Bodentemperatur im Winter niedriger ist als ohne so eine Anlage, was für die Überwinterung empfindlicher Pflanzenarten, aber auch für die Überwinterung von Insekten, Würmern usw. im Boden schlecht ist.
In meinen Augen ist diese Konstruktion wegen der eingeschränkten Gartennutzung totaler Blödsinn. Höhere Pflanzen sind extrem wichtig für das Kleinklima im Gartens und viele Gärten nebeneinander bestimmen das Klima des ganzen Wohngebiets. Bäume und Hecken spenden Schatten, sie verhindern übermäßige Aufheizung im Sommer. Außerdem bremsen sie den Wind, wodurch es im Winter weniger kalt wird. Auch als Lebensraum für eine breite Vielfalt von Tieren ist ein abwechslungsreich bepflanzter Garten mit höheren und niedrigeren Pflanzen sehr viel wertvoller als ein leerer Rasen.
Ein gesunder Garten zusammen mit einer Luftwärmepumpe und mit Photovoltaik und Solarthermie auf dem Dach ist deutlich besser.
Mal ganz davon abgesehen, dass ein Leck in einer Flächenbodenthermieanlage schnell zu einer sehr großen Baustelle ausartet.
Ja, krass, daran habe ich noch gar nicht gedacht. Da kann man dann den ganzen Garten aufreissen.
Photovoltaik könnte ich später mal machen. Kostet halt ziemlich viel Geld und ich habe den Eindruck, man muss sich damit sehr gut auskennen. Ich bin da aber ganz schlecht. Vorlauf/Heizkurve/Temperaturdingsbums - das klingt für mich alles sehr kompliziert.
Hallo das eine hat mit dem andern nichts zutun, sie glaubt nur das es ein Zusammenhang hat, es gibt eine Gegend wo auch nach Erdwärme gebohrt wurde, da wurde eine lehmschicht durchstoßen, jetzt steigt da Wasser hoch, der ganze boden Quillt auf und viele Häuser haben große risse bekommen im Mauerwerk
Die Erdwärme ist bei ihr flächig verlegt. Baumwurzeln würden da reinwachsen und es kaputt machen. Das ist der Zusammenhang.
wie der Name schon sagt, Erdwärme da muss man in die Tiefe bohren, mindestens, 10-20 m oder mehr, damit überhaupt warmes Wasser hochkommt, Frosttiefe ist ca. 60 cm,
Muss man nicht. Es gibt auch Flächenerdwärme. Hab gerade Bilder gegoogelt. Sehen ähnlich aus wie eine Fußbodenheizung. Was du meinst sind Tiefenbohrungen. Die gehen dann aber viel tiefer als 20m. Sie sind leider sehr teuer und mit Risiken verbunden.
bei der Flächenerdwärme kann im Winter auch nicht viel kommen
Ich weiß auch nicht, wie das funktioniert, aber anscheinend geht es. Aber die Hauptfrage war eigentlich, was sinnvoller ist. Eine Erdwärmeheizung und dafür nur Rasen oder eine normale Heizung und dafür ein Garten als Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Was meinst du?
viele haben ein Kasten im Garten wo aus der Luft die Wärme zieht, das ist dann eher Sinnvoller
Ich verstehe den Zusammenhang nicht.
Natürlich kann man Erdwärme gewinnen und trotzdem auch Biotope haben. Und ja, letzteres ist noch wichtiger.
So, wie ich das verstanden habe, ist die Erdwärme unter der Erdoberfläche im ganzen Garten flächig verlegt. Und die Wurzeln von Bäumen und Sträuchern würden da reinwachsen und das kaputt machen. Und ein Teich oder Biotop ist auch zu tief. Sie hat anscheinend nur Rasen und ein paar Blumen.
Das ist aus meiner Sicht Quatsch. Erdwärme geht/kommt aus der Tiefe. Das wird doch nicht oberflächennah verlegt wie eine Fußbodenheizung. Sonst würde es im Winter ja einfrieren. Es gibt da auch mehrere Verfahren. Ich würde mich da wirklich mal sachkundig machen und nicht auf solchen Unsinn hören. Wo sollen denn die Wärme im Winter, wenn der Boden kalt ist, so oberflächennah herkommen? Gerade dann wird sie ja gebraucht.
Selbst im Winter sind die Temperaturen in oberflächennahen Bodenbereichen an manchen Orten hoch genug, um Gebäude mit Wärme zu versorgen. Das funktioniert über sogenannte Erdwärme-Kollektoren oder in Tiefen von 100 bis 150 Metern über Erdwärme-Sonden. Derzeit sind in Deutschland mehr als 350.000 oberflächennahe Geothermieanlagen in Betrieb und jedes Jahr kommen etwa 20.700 hinzu.
Neben diesen Techniken der "oberflächennahen Geothermie" gibt es noch die Möglichkeit der "tiefen Geothermie". Mit ihr kann nicht nur Energie für Fernwärmenetze gewonnen, sondern auch Strom in größerem Umfang erzeugt werden.
https://www.planet-wissen.de/technik/energie/erdwaerme/index.html
Ich bin kein Heizungstechniker. Ich habe das jetzt nur so erzählt bekommen und wollte mal nachfragen. Aber, dass das flächig verlegt wird, habe ich auch früher schon mal gehört, nur weiß ich leider nicht, woher dann die Wärme kommt.
Eben. Aus meiner Sicht ergibt das keinen Sinn. Denn im Sommer, wenn der Erdboden sich wirklich sehr oberflächlich erwärmt (und hier geht es um wenige Dezimeter, wenn überhaupt) dann wird die Wärme nicht gebraucht. Früher haben sich die Leute Kriechkeller gebaut, um KÜHLUNG für ihre Lebensmittel zu haben. Im Winter aber muss man Wasserleitungen MIIMUM 80 cm tief verlegt haben, damit sie nicht zufrieren. Wo soll DANN bitte WÄRME herkommen?
Also nochmal, ich weiß nicht, wie es funktioniert, aber es wird als Heizung verwendet. Die Frage war auch gar nicht, wie eine Flächenerdwärmeheizung funktioniert, sondern was sinnvoller für die Umwelt ist: Flächenenerdwärme und nur Rasen oder normale Heizung und dafür Garten als Lebensraum für Pflanzen und Tiere.
Lebensraum ist wichtiger. Und dann gern eine Art der Geothermie, die eben NICHT die Oberfläche beeinträchtigt. Wie die im Artikel beschriebenen Sonden zum Beispiel.
Wer genug Dach- und versiegelte Flächen hat, kann auch schlicht mit Solarstrom heizen.
Mir erscheint das auch wenig sinnvoll. Ich meine, da hat man einen Garten und kann ihn dann nicht nutzen. Das ist doch blöd. Und ja, 400m2 ist auch der Garten der Frau mit eben nur Rasen.
Mit Luftwärmepumpen bin ich aber auch noch nicht so glücklich. Zumindest die, die ich bislang kenne, sind leider alle recht laut. Leider auch in der Nachbarschaft. Auch Wildvögel finden das nicht so gut. Jene Bekannte, die mit Wärmepumpe heizen, haben es auch irgendwie nie kuschelig warm im Haus. Also, irgendwie scheint das noch nicht ausgereift zu sein.