Keine deutsche Kultur?
Es wird oft behauptet, dass Deutsche keine Kultur haben. Hier z.B.
Özoguz: Keine deutsche Kultur – Bayernkurier
Hat Deutschland weniger Kultur als andere Länder?
12 Antworten
Das kann man defätistisch oder optimistisch sehen.
Zunächst die defätistische Ansicht.
Ähnlich wie die Griechen, Hethiter, Babylonier, Perser, Arier usw. waren auch die Deutschen einmal ein blühendes Kulturvolk. Doch im 20. Jh. kam das bittere Ende durch die Schläge von 1914/19, 1939/48 und 1968ff.
Seitdem lebt in der postkulturellen deutschen Staatlichkeit "Bundesrepublik Deutschland" eine kulturlose Bevölkerung. Diese stammt zum Großteil noch von Menschen des untergegangenen deutschen Kulturvolkes ab - damit unterscheidet sich diese Bevölkerung etwa von den Neugriechen, die ethnisch so gut wie nichts mit den Hellenen des Altertums zu tun hat. Doch der Grund dafür war einfach der Zeitpunkt des Untergangs: Das antike Griechentum verschwand in der Allvermischung des Hellenismus im Laufe von Jahrhunderten, das Deutschtum aber innerhalb eines, des 20. Jahrhunderts.
Diese ihrer Kultur beraubte deutsche Restbevölkerung wurde im Laufe des 20. Jh. amerikanisiert - die Deutschen in der Mitte des früheren Reiches begann dieser Prozess allerdings erst 40 Jahre später, da diese in der zweiten Hälfte des 20. Jh. unter sowjetischer Oberhoheit standen und der kulturvernichtende Amerikanismus auf diese Zone kaum Einfluss ausüben konnte. Stattdessen lebte die mitteldeutsche Bevölkerung in einem marxistischen seelenlosen Staat apathisch vor sich hin.
1990 wurde die mitteldeutsche Zone dem amerikanisierten Westen des restlichen Reiches angeschlossen. Nun wurden auch die Mitteldeutschen amerikanisiert. Die Amerikanisierung bedeutete im Laufe der Zeit aber mehr und mehr auch Erziehung zur Akzeptanz der Vorstellung, auch als Restbevölkerung, als Rasse, gegen farbige Fremde ausgetauscht zu werden. Dies geschah dann im Laufe des 21. Jahrhunderts. Der "kulturelle" Einfluss des Amerikanismus wurde im Laufe dieses Jahrhunderts in genau dem Maße zurückgedrängt, in dem die Bevölkerung islamisiert wurde durch unentwegtes Einsickern hunderttausender Mohammedaner Jahr für Jahr. Den Mohammedanern folgten Schwarzafrikaner, die dann aber auch islamisiert wurden.
Im 22. Jh. lebte auf dem Gebiet des untergegangenen deutschen Volkes eine ebenfalls kulturlose islamische Bevölkerung, die ihre Wurzeln in Klein- und Südasien sowie in Afrika hat. Die Scharia wird streng eingehalten und dieses Land ist zwar arm und die Menschen, die sich keine Sklaven leisten können, müssen oft am Existenzminimum leben, doch es gibt relativen Frieden, da das ehemals deutsche Gebiet von anderen mohammedanischen Staaten umgeben ist, in denen ebenfalls die Scharia herrscht.
Nun die optimistische!
Das deutsche Volk hat in seiner Geschichte Höhen und Tiefen durchlebt. Absolute Tiefpunkte waren der Hunnensturm, der im 4. und frühen 5. Jh. ganze germanische Stämme im Osten Europas vernichtete oder zur Abwanderung in Richtung Westen zwang. Oder die mittelalterliche Pest, die mehr als die Hälfte der Deutschen und auch anderer Europäer dahinraffte. Oder der Dreißigjährige Krieg 1618-48. Oder der zweite Dreißigjährige Krieg 1914-49. Oder eben die späte Bundesrepublik im frühen 21. Jh., einer Zeit, in der die Deutschen zwar satt und materiell wohlhabend, jedoch seelisch und politisch unfrei sowie geistig unschöpferisch waren und infolge extrem niedriger Geburtenraten und des gleichzeitigen massenweisen Einströmens von Fremden aus Morgenland und Afrika sogar der Gefahr des Verschwindens aus der Geschichte ausgesetzt waren.
Die Deutschen haben Leid erlitten wie nur wenige Völker der Erde. Doch nach allem Leid, allem Elend und massenhaftem Sterben, nach aller Fremdherrschaft und Unterdrückung gab es auch immer wieder Phasen, in denen die Deutschen sich wieder aufrafften, ihre Länder wieder aufbauten und kulturelle Blütezeiten erreichen, in denen sie der Welt unsterbliche Meisterwerke vermachen und sie wissenschaftlich und technologisch voranbringen konnten. Dazu zählt etwa das 12. und frühe 13. Jh., die Zeit des Minnesanges und der großen Freiheit. Oder das 16. Jh. mit seinem bedeutenden Wohlstand selbst für einfache Bauern und Handwerker. Oder die Hochblüte der deutschen Kultur der Aufklärung im späten 18. Jh. Oder auch die Zeit des Kaiserreiches im späten 19. und frühen 20. Jh. mit ihrer Blüte der deutschen Wissenschaft, Technik und Wirtschaft.
So haben sich die Deutschen dann auch im 21. Jh. wieder aufgerafft, ihre geistig-seelische Unterdrückung durch den Westen überwunden und schließlich auch die hereingeströmten Fremden wieder in deren Heimatländer zurückschicken können - doch erst nach der Katastrophe eines globalen Krieges, damit verbundener Hungersnöte, Seuchen und Chaoszeiten. Die Deutschen erholten sich wie nach Hunnenstürmen, Pest und den beiden Dreißigjährigen Kriegen und erreichten im weiteren Verlaufe des 21. Jh. erneut eine Zeit der kulturellen Blüte, von der erneut die gesamte Menschheit profitieren konnte.
Nun, gleich, ob man nun der defätistischen oder der optimistischen Prognose zuneigt, die unqualifizierten Aussagen von Özoguz muss man natürlich in keinem Falle ernst nehmen.
Hallo,
wenn wir Deutschland als Nation begreifen, und nach der Kultur innerhalb der Nation suchen, dann bin ich der Meinung, das es schwierig wird, eine spezifische Kultur zu identifizieren. Wenn wir aber schauen, wie sich Kultur entwickelt, woraus und in welchen Bereichen, dann können wir eine Kultur ausserhalb eines nationalen Gedanken ausmachen, die wir als eine Art Identität begreifen können. Die Diskussion darüber, was die Kultur unseres Landes ausmacht, sollten wir meines Erachtens nicht unseren Politikrn überlassen, die eher in nationalen Bereichen denken und auch denken müssen. Die Kultur eines Landes kann in Überschneidungen von Ländergrenzen existieren - sie kann sich in verschiedenen Kulturbereichen über Ländergrenzen hinaus bewegen. Nationale Grenzen trennen oft - wobei die Grenzen eher in den Köpfen der Menschen entstehen. Kultur könnte aus den Herzen entstehen und die wesenetlichen Kulturleistungen sind es auch - im Herzen können wir Grenzen überwinden.
Soweit meine Meinung
LG
Jo
Die Aussage ist mMn völliger Bockmist, auch, weil sie vermutlich bewusst missverständlich getätigt wurde.
JA, in Deutschland gibt es regionale Unterschiede! Nicht nur in der Kultur, auch im Aussehen von z.B. Dörfern. Weiter südlich findet man eher Fachwerkhäuser, weiter nördlich eher Reetdachhäuser, abseits der üblichen modernen Architektur.
ABER: Es gibt doch definitiv Dinge, die die meisten Deutschen als Norm annehmen, zumindest, wenn sie hier aufgewachsen sind, und die in anderen Ländern ebnen ANDERS aussehen.
Ein paar einfache Beispiele:
Google mal:
Typisch deutsches Frühstück,
Schulanfang in Deutschland,
deutsche Weihnachtsfeier/ -traditionen,
wie feiert man in D Silvester?
Wie feiert man in D Geburtstag (Kinder, Jugendliche, Erwachsene)?
Abendbrot (mit einfach belegtem Brot). Das heißt sogar im Ausland teils "German Abendbrot".
Es gibt noch viele andere Beispiele, die einem meist nicht einfallen, weil sie so SELBSTVERSTÄNDLICH sind!
Ja, die Regionen haben AUCH eigene Traditionen und teils Normen, teils eigene Sprache (servus, moin etc.), sehr viele regionale Begriffe für gängige Alltagsdinge oder Speisen usw.
ABER: Würde man ein paar Italiener, Dänen und Deutsche längere Zeit an einem neutralen Ort (keines dieser Länder) betrachten, würde man zwischen den Vertretern der einzelnen Länder bestimmte Übereinstimmungen im Verhalten und in der Erwartung, im Alltagsablauf und in der Sprache beobachten, die sich eben nicht mit denen der anderen Teilnehmer überschneiden. Und wir sprechen hier schon von Nachbarländern! Würde man die Italiener und Dänen gegen Japaner und Peruaner austauschen, würden diese Unterschiede noch mal deutlicher!
Nein, ich kann spontan keine Liste nennen, weil es eben Dinge sind, die man unbewusst macht, die man unbewusst annimmt (!!), die man erst bemerkt, wenn andere Menschen sie anders machen.
Die Frage "haben wir weniger Kultur als andere?" oder "wer hat am meisten, wer am wenigsten Kultur" ist in einer Debatte, in der es um Identitäten, Gegen- und Miteinander geht, extrem kontraproduktiv.
JEDER hat Kultur!
Einzelne Traditionen oder Leistungen einzelner Menschen (DaVinci in Italien z.B.) mögen interessant sein, sind aber nie Verdienst der Nachfahren, also bringt es gar nichts, darüber zu diskutieren, wer mehr geleistet hat oder wer die "höhere" oder "bessere" Kultur oder die größten Leistungen hat!
Einfaches Beispiel: In Asien bringt man meist eine Lunchbox mit einem warmen Gericht mit zur Schule. In Deutschland war es lange das traditionelle, einfach belegte Schulbrot (Brot, Wurst oder Brot Käse) und ist heute eine durch Kindergärten, Schulen und Social Media beeinflusste Lunchbox aus meist belegtem Brot, Obst, Gemüststicks, ggf. Dip und Keksen oder so. DAS ist dann Kultur: Die Norm, wie man etwas am macht, bspw. wie man das PausenBROT (das ist immer noch ein deutscher Begriff - weil es lange Zeit eben ein belegtes Brot war!) für seine Kinder zubereitet. Was man da ohne nachzudenken mitgibt.
Nota bene: Kultur, nicht Hochkultur. Man muss jetzt auf die Schul-Luncbox nicht stolz sein, die ist nicht besser als eine Luncbox mit einer Gemüse-Reismischung oder so. Kultur heißt nicht, dass es eine Errungenschaft höchster Güte ist, sondern eine Norm in einem Land, die es eben nicht in jedem anderen Land genauso gibt!
Und von diesen Normen gibt es eben sehr viele, die sich durch den Alltag und den Jahresablauf zeihen, die sich von denen in anderen Ländern unterscheiden, aber bundeslandübergreifend weitgehend gleich oder ähnlich sind.
Warum man das nun leugnen sollte, ist mir ein Rätsel.
Und interessant wäre gewesen, ob sie das auch über sein so großes und vielfältiges Land wie China gesagt hätte, oder ob das dann als Beleidigung aufgefasst hätte werden dürfen!
Hab mir mal Özoguz' Ergüsse zu Gemüte geführt. Wenn man Kultur so definiert, wie sie es tut, dann kann man ihren Satz auf jedes Volk der Erde anwenden. Sie lässt ja per Definition nur die Sprache als Kulturgut gelten. Nach ihrer "Logik" gäbe es dann auch keine spezifisch türkische Kultur jenseits der Sprache. Das würde sie jedoch weniger gerne hören wollen ...
Ich würde eher lokale Kulturen und Traditionen sagen. Wenn man die aber alle als "deutsche Kultur" zusammenfasst, dann haben wir schon eine enorme Vielfalt an Kultur und Tradition