katzenflöhe bekämpfen was hilft?

2 Antworten

Ein wichtiger Tipp vorab: Ruhe bewahren und nicht verrückt machen (lassen)! Umsichtiges und gründliches Handeln vorausgesetzt (da hast Du ja schon ein paar ganz wichtige und richtige Schritte unternommen), lässt sich die unangenehme Situation i.d.R. ganz gut in den Griff bekommen, wenn man ein paar grundlegende Dinge und Zusammenhänge berücksichtigt.

Bitte auch keine vorschnellen "Vollbäder", da Katzen dies im Allgemeinen hassen (und entsprechend reagieren). Bäder sind zumeist nur sinnvoll, wenn sie vom Tierarzt aus medizinischer Sicht notwendig und verschrieben sind.

Vorweg auch kurz noch ein Punkt, der mir beim Lesen Deiner Frage aufgefallen ist: Normalerweise sollten Kitten eigentlich frühestens mit 12 Wochen (besser älter) von ihrer Katzenmutter und den Geschwisterchen getrennt werden, um bis dahin ausreichend entwickelt und sozialisiert zu sein (ansonsten könnten u.U. spätere Verhaltensstörungen die Folge sein).
Dass Deine Fellnase zudem auch noch verfloht abgegeben wurde, spricht leider nicht unbedingt für eine seriöse Herkunft, was m.E. auch die Frage nach den notwendigen Impfungen (Grundimmunisierung in der 8. und 12. Lebenswoche) aufwirft.
Wenn Du mit dem Fellnäschen wegen der Flöhe also ohnehin zum Tierarzt gehst (DH!), solltest Du bei dieser Gelegenheit vielleicht auch gleich mal die Frage der ggf. (noch) notwendigen Impfungen ansprechen (Impfpass, falls vorhanden, nicht vergessen).

Katzen sind i.d.R. auch keine Einzelgänger und sollten, inbesondere als Kitten und in reiner Wohnungshaltung, niemals alleine gehalten werden. Falls die Situation es erlaubt, könntest Du - sobald das Flohproblem ausgestanden ist - doch mal Ausschau nach einem Kumpel für Dein Katerchen halten, idealerweise z.B. im Tierheim?
Empfohlen werden zumeist etwa gleichaltrige Katzen von ähnlichem Charakter und ggf. auch vom gleichen Geschlecht (was m.E. aber weniger entscheidend ist).
In Deinem Fall könnte vielleicht aber auch eine etwas ältere, gut sozialisierte Fellnase hilfreich sein, die dem Katerle ggf. noch ein wenig Erziehung/Sozialisierung angedeihen lassen kann, da Katzen durch Abgucken und Nachmachen (voneinander) lernen.
Lass Dich diesbezüglich doch am besten z.B. mal im Tierheim beraten - die Mitarbeiter dort kennen ihre Schützlinge, können Dir bestimmt Rat geben und vielleicht auch einen passenden Vorschlag unterbreiten?

Sorry für den Exkurs - nun aber zurück zum Kern Deiner Frage, dem Flohproblem:

Zur wirksamen Flohprophylaxe bzw. -bekämpfung kommt es einerseits auf Sofortmaßnahmen gegen die Flöhe an, z.B. durch den Einsatz von sogenannten Spot-Ons, die der Katze auf die Haut im Nacken aufgetragen werden.
Dabei ist aber beispielsweise zu beachten, dass es Mittel gibt die Flöhe auf der Katze abtöten (i.d.R. beim Tierarzt oder in der Apotheke erhältlich, Wirkstoff z.B. Fipronil oder Imidacloprid), und Repellents, die die Plagegeister nur von der Katze fernhalten bzw. vertreiben sollen (frei verkäuflich z.B. in Supermärkten, Wirkstoff z.B. Margosa-Extrakt).
Da sich ein Spot-On nach dem Auftragen zunächst in der Fettschicht der Katzenhaut verteilen muss, können bis zur vollständigen Wirksamkeit ca. 24 bis 48 Stunden vergehen!

Bezüglich wirksamer Anti-Floh-Präparate solltest Du Dich grundsätzlich vom Tierarzt beraten lassen, der neben einem effektiven Anti-Floh-Mittel bei Bedarf auch eine passende Wurmkur für Dein Katerle empfehlen kann (Flöhe können Bandwürmer übertragen!).

Entscheidend ist für den Erfolg gegen Flöhe aber auch die Langzeitbehandlung der Umgebung befallener Tiere!

Flöhe habe i.d.R. einen Lebenszyklus von ca. 14 bis 21 Tagen, verteilt auf die Stadien Ei, Larve, Puppe und adulter Floh. In der Puppe geschützt, können die noch nicht geschlüpften Flöhe allerdings auch 3 bis 4 Monate oder länger überleben.

Leider machen die adulten Flöhe nur ca. 5% der Flohpopulation aus, der Rest verteilt sich auf die anderen Stadien, und ist entsprechend schwer zu bekämpfen.

Analog dazu befindet sich auch nur der kleinste Anteil der Flohpopulation tatsächlich auf dem befallenen Tier, der Rest überlebt in seiner Umgebung, also z.B. in Teppichen, auf Liegeplätzen, hinter Fußleisten etc.!

Manche Spot-Ons und Umgebungssprays haben leider die Einschränkung, dass sie im Wesentlichen nur gegen das letzte Stadium (adulter Floh) wirksam sind. Es gibt allerdings auch Spot-Ons und Umgebungssprays, die das Schlüpfen der Floheier, Larven und Puppen hemmen können. Lass Dich auch dazu am besten vom Tierarzt beraten.

Unerlässliche Maßnahmen bei der Flohbekämpfung sind u.a.:

- oftmaliges, gründliches Staubsaugen inkl. regelmäßigem Austausch bzw. Anti-Floh-Behandlung des Staubsaugerbeutels, z.B. mit eingesaugtem Flohpulver oder zerschnittenem Flohhalsband (wobei deren Wirkstoffe die Flöhe aber auch wirklich abtöten müssen, und nicht nur vertreibend auf die Plagegeister wirken dürfen - hier also z.B. keine Margosa-Produkte verwenden!),

- waschen aller waschbaren Aufenthaltsorte und Kontaktflächen der Tiere, also z.B. Katzendecken, Auflagen, Handtücher, Bezüge etc., idealerweise bei mindestens 60°C (Waschanleitung beachten!),

- Behandlung nicht waschbarer Objekte (z.B. Kratzbaum, Katzenkorb etc.) mit Umgebungsspray (u.a. beim Tierarzt erhältlich).

Für den Langzeiterfolg ist es aber entscheidend, auch die ggf. nach und nach geschlüpften Flöhe (deren Eier, Larven und Puppen den Hausputz bislang überlebt haben) wirksam zu bekämpfen!

Das bedeutet, dass die aktive Bekämpfung im Lebensrythmus der Flöhe, i.d.R. also nach ca. 3 bis 4 Wochen, wiederholt werden muss. Nach 1 bis 2 (maximal 3) solcher Zyklen sollte das Flohproblem dann hoffentlich gelöst sein.

Eine effektive Möglichkeit dazu bieten sog. Fogger, die die Wohnräume mit einem Insektizid durchfluten, das auch in kleinste Ritzen eindringt.

Zur vorschriftsmäßigen Anwendung - bitte unbedingt die aufgedruckte Gebrauchsanweisung bzw. den Beipackzettel beachten! - gehört hierbei unter anderem, dass die Räume während der Anwendung für mindestens 2 bis 3 Stunden (besser länger, anschließend gut lüften!) von Mensch und Tier nicht betreten, offene Lebensmittel, Essgeschirr, Futter- und Wassernäpfe etc. außer Reichweite gebracht, und ggf. (Kleider-)Schränke und/oder Schubladen geöffnet werden. Beachte auch, dass ein Fogger i.d.R. nur für eine begrenzte Wohnfläche ausreicht - für größere Flächen müssen entsprechend mehrere Fogger (verteilt) aufgestellt werden. Die beste Wirkung erzielt man, wenn Fogger erhöht aufgestellt werden, also z.B. auf einem mit Zeitungspapier abgedeckten Tisch, oder der obersten Stufe einer Haushaltsleiter.

Auch Rauchmelder sollten vor dem Foggereinsatz entfernt bzw. deaktiviert werden, um einen eventuellen Fehlalarm - verursacht durch den Sprühnebel - zu vermeiden (bitte nicht vergessen, die Geräte anschließend wieder zu aktivieren)!

Was den zeitlichen Ablauf anbelangt, würde ich zunächst den Kater mit einem wirksamen Spot-On behandeln, dann gründlich(st) durchputzen (s.o.), schließlich den Fogger verwenden und vor der nächsten Putzaktion noch eine gewisse Zeit abwarten, um die Wirkstoffe nicht sofort wieder zu entfernen. Empfindliche Flächen können i.d.R. mit wässrigen, handelsüblichen Allzweckreinigern abgewischt werden.

Lass Dich auch zu diesem Thema unbedingt vom Tierarzt beraten - die beim Tierarzt erhältlichen Fogger und Umgebungssprays sind zumeist zwar etwas teurer, gelten i.d.R. aber auch als wirksamer, als die freiverkäuflichen Mittel.

Darüber hinaus soll auch das Einfrieren (min. 24 Std. bei -18°C) gegen Flöhe wirksam sein, beispielsweise bei Dingen, die nicht heiß gewaschen oder mit Umgebungsspray behandelt werden können (bzw. dürfen).

Ansonsten gilt: Ruhe und Geduld bewahren, zumal sich Dein Stress nur auf die Fellnase übertragen würde!

Ich drücke die Daumen, dass Du die lästige Situation bald in den Griff bekommst!

Alles Gute Dir und der Fellnase!


Katzenkumpel  17.09.2017, 20:19

Nachtrag: Habe die von Dir gewählten "Themen zur Frage" noch um die Bereiche "Katze" und "Katzen" ergänzt, weil nur "Kater" hier erfahrungsgemäß etwas weniger Beachtung findet (außer z.Zt. vielleicht bei einigen Oktoberfest-Besuchern... ;))

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Hallo, über Flöhe kann ich auch berichten, obwohl meine 2 Katzen nicht aus dem Haus kommen. Ich muss welche an meinen Sachen oder Schuhen eingeschleppt haben. Meine alte Katze machte Mittagsruhe, als sie aufstand war die Decke  schwarz von Flohkot. Habe beide Miezen mit  Advantage behandelt, und jeden Tag die Wohnung mehrmals gesaugt. Nach dem aufstehen bin ich mit Lupe, Taschenlampe und Pinzette auf Flohjagt gegangen. Alle Stellen wo die Miezen gelegen haben abgesucht, ging über Wochen. Habe bei der alten Miez 524 und bei der kleinen 168 tote und lebende Flöhe gefunden. Beide Miezen haben sich nicht gekratzt, oder sonst auffällig verhalten. Nur durch den Flohkot habe ich das Problem gesehen, und konnte reagieren.