Katzen vergesellschaften (großer Altersunterschied)?

3 Antworten

Ja, wenn die kleine Katze ein gewisses Alter erreicht hat, sollte das problemlos gehen. Du könntest versuchen, die kleine mehr auszupowern oder ihr mehr Sicherheit zu geben - also DU, - so dass deine ältere Katze etwas mehr Ruhe hat.

Clickertrainingmäßig würde ich empfehlen, etwas Begehrtes nur noch zu geben, wenn beide Katzen harmonisch beieinander sind, nicht nur in Ruhephasen, so dass die ältere Katze merkt, dass sich der Stress auch lohnt, weil sie dann etwas anderes bekommt, das sie sonst nicht hat (Spiel, Spielzeug, bestimmtes Leckerli etc.).

Du kannst versuchen, bevor du aus dem Haus gehst, die kleine Katze möglichst auszulasten, so dass sie dann erst mal k.o. ist und etwas ruhen möchte. Dann merkt die Ältere, dass es nicht immer schlimm wird, wenn du weg gehst. Andernfalls könnte sie sonst irgendwann Aggressionen gegen die Kleine entwickeln - "immer, wenn ich mit der alleine bist, muss ich mich entschieden wehren, um meine Ruhe zu haben". Das möchtest du ja nicht vermitteln.


slenderman11 
Beitragsersteller
 10.11.2020, 12:39

Okey, dass mit dem Belohnungen wenn sie sich verstehen probiere ich aufjedenfall mal aus, und auspowern geb ich mir auch schon Mühe hahaha, aber die Kleine ist unermüdlich, dann muss ich mich wohl noch was mehr anstrengen

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Tasha  10.11.2020, 12:52
@slenderman11

Suche mal nach Clickertraining-Übungen für Katzen und versuche, sie (auch) geistig auszulasten. Dann sind sie normalerweise erst mal erschöpft und möchten ruhen. Beim Clickertraining muss die Katze bei vielen Übungen, besonders am Anfang, halt wirklich nachdenken. Was muss ich genau tun, wann kommt das Leckerli? Und dann bestimmte Bewegungen probieren. Das kann sehr anstrengend sein. Wenn man über die Anfangsphase hinaus ist und die Katze das Prinzip begriffen hat, kann man auch Übungen machen wie "finde etwas Neues", bei denen die Katze immer nur belohnt wird, wenn sie etwas macht, das sie vorher in der Sitzung noch nicht gemacht hat. Das ist dann halt sehr anstrengend.

Falls man den Targetstick eingeführt hat, kann man die Katze aber auch schon gut auspowern, indem man den Stick schnell hintereinander an verschiedene Stellen hält, so dass sie laufen, klettern, sich strecken muss, Dinge umrunden, um Dinge herumlaufen, unter Sachen durchkriechen etc. Das dürfte nach einiger Zeit sehr ermüdend sein. Parallel dazu kann man nach und nach Kommandos einführen, bspw. "um den Tisch" oder "strecken". Die Katze muss dann das Kommando erkennen, was zusätzlich auspowert. Aber schon einfache Parcours wie auf den Stuhl springen, zum anderen Stuhl springen, wieder auf den Boden, einmal um die Pflanze laufen, können nach einiger Zeit auspowern.

Wir hatten mal eine Katze, mit der wir immer Papierbällchenwerfen gespielt haben. Es gab ein großes Wohnzimmer mit Treppe nach oben und unten und wir haben die Bällchen alleine oder an einer Schnur nach oben, unten, in den Raum geworfen und nach vielleicht 15 min maximal war die Katze ausgepowert. Das Ganze war in einer WG, und die Katze bekam dort keinen Freilauf. Diese Bällchenspiele sorgten aber dafür, dass sie recht gut ausgelastet war, solange sie dort war. Ich habe damals noch nicht geclickert, aber selbst Leckerli auf einen Stuhl legen, dann auf den zweiten, dann mit der Hand zeigen, dass sie zurück zum ersten springt und sie dann belohnen war schon eine Herausforderung. Am Anfang der Sitzung war sie sehr motiviert und voller Energie, und am Ende hat sie sich dann immer schön in eine Ecke verzogen und hingelegt.

Es gibt heute sehr viele Videos und Blogs zum Thema Katzenclickern und Spiele für Katzen. Suche dir da doch mal Anregungen, wie du die Katze auslasten kannst. Bei Rückzugsorten kann man auch belohnen, wenn jede separat in ihrem Rückzugsort ist, so dass sie lernen, gar nicht zu der anderen hinzugehen, wenn die an einem bestimmten Ort liegt. Die kleine Katze wird dann sowohl belohnt, wenn sie an ihrem Rückzugsort ist, also auch, wenn sie woanders ist, aber die ältere Katze in deren Rückzugsort komplett ignoriert/ in Ruhe lässt. Das muss man natürlich täglich über Tage oder Wochen belohnen, bis es automatisiert ist.

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Hallo slenderman11

also Sorry, so bisschen "Anschiss" muss schon sein. Zudem erlebe ich im TS immer wieder, das so was gerne als Ausrede her halten muss.

Hast du dich denn VORHER nicht mal schlau gemacht ? Kam dir denn das Kitten nicht zu klein vor ? Wenn ich das Richtig verstanden habe, war das Kitten erst 6 Wochen alt, als du es gekauft hast ? Das muss man doch sehen(auch ohne Erfahrung), das so kein 12 Wochen altes Kitten ausschaut ?! Ich hoffe doch sehr, das ihr die Verkäufer wenigstens beim Vetamt gemeldet habt ?

Dann das nächste. Was erwartest du bitte von deiner Erstkatze ? Du setzt ihr einfach ein Baby vor die Nase. War die Erstkatze bis dahin 5 Jahre alleine ? Wohnungskatze oder Freigänger ?

Du solltest dir BITTE noch ein zweites Kitten, von wirklich 12 Wochen, dazu holen. Die Erstkatze wird das Kitten vielleicht irgendwann Akzeptieren, aber mehr nicht. Und das Kitten braucht ein älteres Kitten, damit es das lernen kann, was du ihm NIE geben können wirst !

Allgemeine Info zum Thema Zusammenführung/Vergesellschaftung:

Die Katzen sollten vom alter und Charakter zusammen passen, damit es auch klappt.

Man tendiert generell dazu, das die Katzen bitte keinen großen Altersunterschied haben sollen. Denn eine alte Dame z.B., ist schnell genervt von einem Jungspund und der Jungspund ist total gelangweilt, da die alte Dame ihre Ruhe haben mag und nicht spielen will.

Auch beim Geschlecht tendiert man eher dazu, das man Kater/Kater und Katze/Katze am besten Vergesellschaftet. Denn Kater spielen viel grober als Katzen und das könnte, bei einer Zusammenführung von Kater/Katze, zum Problem werden. Daher eben auch unbedingt auf den Charakter achten, das man nicht einen gemütlichen, sanften Charakter zu einem Power geladenen Rockstar dazu setzt.

Andererseits finde ich aber auch, wer sein Tier wirklich kennt, kann auch über das Geschlecht und das Alter eines Artgenossen Urteilen bzw. entscheiden. Zudem kennen es bei uns die Katzen auch nicht anders, da ich private Pflegestelle bin, das hier immer mal Alters- und Charakter unterschiedliche Katzen Anwesend sind. Ich habe selbst 5 Jungs. Felix 10 Jahre, Maui 3 Jahre, Dante 2 Jahre, Yoda 1 Jahr und Titus ist 5 Monate alt und es ist super.

Bild zum Beitrag

Wichtig: Alle Katzen müssen wenigstens die Grundimpfung haben, sollten bereits Kastriert und gechipt sein, der auch bei Tasso registriert ist !

Es gibt zwei Varianten der Zusammenführung/Vergesellschaftung...

Aber zuerst sollte man wissen:

Eine Zusammenführung bzw. Vergesellschaftung, geht nicht zwischen Tür und Angel, man braucht Zeit und viel Geduld. Bei einer Zusammenführung gibt es immer kleinere Aufreger. Es gibt Prügeleien, Kreisch-Orgien (fauchen, knurren, brummen, zischen, miauen...) und wenn es ganz hart wird, fließt auch mal Blut. Darauf muss man sich einstellen, das ist völlig normal. Bitte nur dazwischen gehen, wenn es blutig wird. Ideal wäre es, wenn man sie für eine Zusammenführung auch Zeit nehmen kann. Ein Wochenende, eine Woche Urlaub, je nach Charakter der Katzen.

Es ist Wichtig, das die Katzen die Rangordnung selbst klären ! Und selbst danach, wird es immer wieder mal Szenen geben, wo Kräfte gemessen und die Rangordnung neu aus gestritten werden und gerangelt und gespielt wird.

Die neue Katze wird sich, in den meisten Fällen, erst mal ein sicheres Versteck suchen. Zum Beispiel unter einer Kommode, unterm Bett ect. Bitte NICHT die Katze da raus holen. Einfach in Ruhe lassen. Die Katze kommt auf euch zu, wenn sie im neuen Zuhause angekommen ist. Denn für die Katze bedeutet ein neues zu Hause erst mal Stress. Es ist eine neue, fremden Umgebung, neue Gerüche, Gegenstände, Eindrücke. Lasst der Katze Zeit. Das kann sogar paar Tage dauern. Aber es kann aber auch anders rum sein, das die bereits vorhandenen Katzen erst mal das weite suchen oder sich erst mal verstecken.

Stellt der Katze bitte Futter und Wasser in die Nähe, sie wird sich Nachts raus trauen und fressen, wenn ihr schlaft. Auch ein KaKlo sollte Anfangs bitte erst mal in der Nähe stehen.

Wenn sich die Katze dann heraus traut, sprecht sie immer mit ihrem Namen an. Bitte in leisen, sanften Tönen sprechen. Bitte immer nur so viel machen, wie die Katze es zu läßt. Lasst die Katze an der Hand schnuppern, bevor ihr sie streichelt.

Gleich Loben, wenn sie es zu läßt. Alles andere passiert dann von ganz alleine.

Die erste Möglichkeit, eine kalte Zusammenführung:

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, das dies sehr gut klappen kann, wenn man seine Tiere wirklich gut kennt und die Reaktionen gut einschätzen kann. Ich habe bislang bei nur einer Zusammenführung eine Räumliche Trennung gemacht, bzw. die neue Katzen immer über Nacht von den anderen getrennt und bin damit gut gefahren. Doch wie gesagt, sollte man hier für seine Katzen wirklich absolut kennen.

Man stellt die Box mit der neuen Katze ins Wohnzimmer, öffnet die Tür und schaut, wie die Katzen aufeinander reagieren und läßt die Katzen machen, geht nur dazwischen, wenn es blutig werden sollte.

Dann gibt es die sogenannten sanften bzw. langsame Zusammenführung:

Ideal wäre es hierbei, die Katzen erst einmal, durch eine Gittertür zu trennen. So können sich die Katzen, mit einem gewissen Sicherheitspuffer, kennen lernen. Wenn das fauchen, knurren, miauen dann nach läßt, die Gittertür öffnen und schauen, wie die Katzen ohne dem Puffer aufeinander reagieren.

Wie lange dauert eine Zusammenführung:

Es kommt auf die Katzen an, wie lange so etwas dauert. Bei manchen geht es bereits nach paar Tagen, andere brauchen paar Wochen.

Wichtig: Alle Katzen gleich behandeln, keinen Bevorzugen !!

Für die Katze die zu erst da war, ist eine neue Katze immer erst mal ein Eindringling in ihre heile und sichere Welt. Das bedeutet für die Erstkatze Stress pur.

Um den Stress für beide zu reduzieren, wäre es sehr Ratsam, vorher schon mal eine Decke, oder ein Kissen der jeweils anderen Katze aus zu tauschen. So können sie die Tiere an den jeweiligen Geruch des anderen schon einmal gewöhnen. Dann ist dies schon mal nicht mehr so fremd. Aber auch wenn man das vorher nicht machen konnte, nicht gleich den Mut verlieren.

Man sollte auch bedenken, für die neue Katze bedeutet es ja nicht nur, das sie einen Artgenossen bekommt, sondern auch gleichzeitig noch ein neues zu Hause. Neue Gerüche, neue Geräusche, nichts vertrautes mehr.

Wenn sich die Katzen zurück ziehen, einfach in Ruhe lassen. Es braucht Zeit, bis sich die Katzen mit der Situation arrangiert haben und Vertrauen auf gebaut wird. Und diese Zeit muss man ihnen einfach auch lassen.

Was bei uns, bei allen je gemachten Zusammenführungen immer am aller besten zog.... FUTTER :-)

Futter verbindet. Ich habe sie gleich von Anfang an, beim füttern, immer ein Stück näher gebracht. Dann gab es Leckerli, in einer Reihe auf dem Boden gestreut, oder auch mal Leckereien aus der Hand gefüttert. Wenn die Katzen zusammen fressen können, ohne sich gleich an die Gurgel zu gehen, ist es fast geschafft.

Hier noch Hilfreiche Seiten zum Thema Zusammenführung:

http://www.kummerkatze.de/allgemein/vergesellschaftung-3885/

http://www.petsnature.de/info/products/Katzen-Ratgeber/Katzen-Haltung/Zusammenfuehrung-von-Katzen.html

http://www.tierhilfsnetzwerk-europa.de/aufklaerung/zusammenfuehrung-von-katzen

Alles Gute

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Tierschutz/Pflegestelle & habe seit über 40 Jahren Katzen
 - (Tiere, Katze, Kater)

Bitte sorg dafür, dass die ältere Katze auch einen Rückzugsort hat wenn sie mal ihre Ruhe haben will. Dann ist das zusammenleben für alle Beteiligten etwas einfacher.


slenderman11 
Beitragsersteller
 10.11.2020, 12:35

Sie ist eine Draußenkatze und geht wenn die Kleine ihr auf die nerven geht auch oft raus, zu meinem Nachbarn geht sie auch manchmal. Also Rückzugsorte hat sie denk ich genug. In meiner Wohnung gibts auch viele Katzenplätzchen wo die Kleine gar nicht hochkommt.

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