Habe mir eine neue Katze geholt und die ältere Katze jagt und hackt sie was kann ich jetzt machen?

10 Antworten

Kann ich dir genau sagen: Die ältere ebenso kastrieren lassen! Fakt ist: Unkastrierte Tiere stehen ranghöher als kastrierte, weshalb sie sich in freier Wildlaufbahn grundsätzlich nicht einander annähern. Führt ein Mensch solche Situationen künstlich herbei, sind es nicht gerade optimale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Vergesellschaftung und kann sogar in Feindschaft münden!

Auch aus folgenden Gründen ist die Kastration wichtig:

  • Kastration verkleinert die Gesamtkatzenauswahl, d. h. sie bekämpft das Katzenelend und führt zu weniger überfüllten Tierheimen sowie kürzeren Tierheimaufenthalten. Man bedenke: Eine einzige Katze(!) kann in ihrem Leben ca. 200 Junge gebären. Viele Tierheime sind längst überfüllt, was auf die Kastrationsmüdigkeit der Tierbesitzer zurückzuführen ist - und durch jedes weitere unkastrierte Tier verschlimmert sich deren Not! In den USA ist es noch schlimmer: Dort werden jährlich 10 Millionen(!) Tierheim-Katzen getötet, darunter auch gesunde Jungtiere! Trauriger „Grund“: Selbst sie finden kein Zuhause!
  • Kastrationskosten von einmalig(!) 100 € sind 4 bis 6-mal günstiger als ein potentieller Wurf, denn die Grundimmunisierungskosten ergäben ca. 100 € je Welpe. Hinzu kämen gestiegene Ausgaben wegen Futter usw.. - Ganz zu schweigen vom Stressfaktor der Handaufzucht, falls sie die Jungen ablehnt, soll heißen: Dann ergänzte sich das Ganze um Futtergaben im 2-Stunden-Takt - und somit auch nachts …!
  • Kastrierte Tiere haben ein kleineres Revier, weshalb sie seltener Kämpfe austragen. Bissverletzungen, bei denen tödlich verlaufende Krankheiten übertragen werden können (z. B. FIV = Katzenaids), sind dann seltener indiziert (es gibt noch keinen Impfstoff).
  • Je kleiner das Revier desto geringer das Verletzungsrisiko im Straßenverkehr und desto geringer das Risiko, dass sie entlaufen.
  • Ebenso verhindert eine Kastration typisches Stressverhalten, das mit Paarungsbereitschaft einhergeht, z. B. ständiges Maunzen, Schreien oder gar Markieren von Wohnungsmobiliar. Wichtig: Zeigt eine Katze bereits dieses Verhalten, stellt es sich nicht gleich nach der Kastration ein, sondern kann aufgrund der Hormonumstellung noch ein paar Wochen anhalten.
  • Kastrierte Tiere sind vielfach anhänglicher und verschmuster, da die Paarungsbereitschaft nicht mehr im Fokus steht.
  • Kastration trägt dazu bei, dass weibliche Katzen keinen Gesäugekrebs und keine lebensgefährlichen Gebärmuttervereiterungen entwickeln. Beide entstehen durch Dauerrolligkeit, d. h. wenn trotz wiederkehrender Paarungsbereitschaft keine Deckung stattfindet. Beim Kater verhindert eine Kastration Hodenkrebs, Hodenhochstand (Kryptorchismus) sowie Prostataerkrankungen.
  • Kastrierte Tiere werden doppelt so alt wie unkastrierte Artgenossen (im Schnitt 9 Jahre älter).

Apropos Vergesellschaftung: Ein einziger Tag(!) ist nicht im Geringsten als Maßstab heranzuziehen! Vergesellschaftung kann ein wochen- bzw. monatelanger Prozess sein. Stressreaktionen wie diese sind völlig normal. Immerhin bedeutet es für alle eine Umstellung, und jedes Tier muss seinen neuen Platz erst finden - auch deine erste Katze! Sie kann sich den Einzug der Zweitkatze ja nicht erklären und fühlt sich zurückgesetzt, weil da plötzlich jemand ist, der ebenso Streicheleinheiten und Aufmerksamkeit fordert. Nichts anderes gilt für die Zweitkatze. Versetz dich in ihre Lage - für sie ist alles neu: fremde Umgebung, fremde Geräusche, fremde Gerüche, fremde Menschen und** fremde Katze.** All das soll verarbeitet werden. Außerdem ist dieses Verhalten prägendes Merkmal jeder Vergesellschaftung, da Katzen sich ihre persönlichen Grenzen untereinander verdeutlichen müssen. Krasse Situationen können gegebenenfalls durch ein einmaliges, lautes Händeklatschen in direkter Nähe entschärft werden, doch grundsätzlich kann nur die Zeit arbeiten. Geduld ist ebenso wichtig, und es kann vielleicht Monate dauern, doch ich kenne Beispiele, in denen plötzlich beide unverhofft zusammen im Körbchen lagen und kuschelten. Und selbst wenn nicht: Auch über ein friedliches Nebeneinander kann man froh sein! Versuche, stressige Situationen nötigenfalls auszuhalten - vielfach sehen solche Kämpfe schlimmer aus, als sie tatsächlich sind - wobei man natürlich(!) Voraussetzungen schaffen sollte, diese jene minimieren, Stichwort Kastration!

Leg also umgehend einen Termin fest und lass sie bis dahin unter keinen Umständen mehr raus (sofern Freigängerin)! Nicht, dass sie trächtig zurückkehrt und / oder sich mit der neuen komplett verfeindet.


Kathy34  26.10.2014, 15:02

…, da der Platz leider nicht ausreichte:

Was außerdem wichtig ist:

  • Die Katzenklo-Anzahl sollte stimmen. Die Faustformel lautet Anzahl der Tiere plus ein Extra-Klo, so dass du auf 3 Klos kommen solltest.
  • Sie sollten genug Rückzugsmöglichkeiten haben.
  • Stichwort nächtliche Situation: Mitunter machen Besitzer leider den Fehler, die Zweitkatze aus dem Schlafzimmer zu verbannen, die andere jedoch weiter dort nächtigen zu lassen („ist ja ihr Revier“). Für diesen Fall sollte man das Schlafzimmer stattdessen auch das Revier der neuen werden lassen.

Deine Absicht, der älteren Gesellschaft zu bieten, ist dennoch lobenswert. Positiv ist auch, dass beides Kätzinnen sind. Begründung: Die Spielsprache, die gleichgeschlechtliche Katzen sprechen, ähnelt einander mehr. Wichtig auch zu wissen: Kätzinnen sind stärker objektorientiert (d. h. mehr interessiert am jeweiligen Spielzeug) als Kater, die ihre Kräfte lieber an Artgenossen messen (weshalb Raufereien wohl immer etwas an der Tagesordnung sind). Bei Katzen gilt in der Hinsicht nämlich am ehesten "Gleich und Gleich gesellt sich gern". Interessant ist in diesem Zusammenhang folgender Artikel: http://haustierwir.blogspot.de/2011/06/katzen-kater.html. Merke bitte: Je ähnlicher die Tiere desto schneller und erfolgreicher die Vergesellschaftung! Allerdings: Auch hier schließt sich der Kreis erst, wenn beide kastriert sind. Da wirst du leider nicht drum herum kommen ;-)

Alles Gute für deine beiden Samtpfoten!

Hallo : )

Vielleicht helfen dir ein paar der Ratschläge hier weiter:

http://www.katzenkram.net/katzen-tipps-tricks/katzen-aneinander-gewoehnen/

Manche Katzen, vor allem wenn sie vorher alleine gehalten wurden, reagieren leider zuerstmal nicht sehr erfreut über ihren neuen Mitbewohner. Naja stell Dir einfach vor Dir wird irgendein neuer Mensch vor die Nase gesetzt, der da jetzt wohnen soll : D

Also es ist ganz wichtig, dass Du Deiner ansäßigen, älteren Katze das Gefühl gibst, dass sie weiterhin die Nummer 1 im Haus ist - das heißt: Gib ihr zuerst das Futter, streichle sie viel, Spiel mit ihr, verwöhn sie ein bisschen ; )

Um die Beiden aneinander zu gewöhnen kannst Du so Sachen probieren wie... die Futternäpfe Anfangs weiter auseinander stellen und sie mit jeder Fütterung langsam näher zusammenrücken. Spielzeug verwenden - locke die Katzen oder eine davon in ein Spiel (am besten die Ältere) und führe sie mit dem Spielzeug allmählich näher an der neuen Katze vorbei - die Idee dahinter ist, dass sie sich langsam annähert und merkt, dass da garnix passiert und es keine Konkurenz gibt.

Du könntest auch versuchen einen Feliway Stecker zu kaufen - das ist wie ein Stecker gegen Mücken, nur dass er Katzenpheromone in die Luft abgibt und so für eine "Wohlfühlatmosphere" für die Katzen sorgt (keine Sorge, da riecht man nix als Mensch) - der wirkt nach ein paar Tagen und viele Katzen springen darauf an (Katzen nehmen ihre Umwelt sehr stark über Gerüche wahr).

Ah was mir noch einfällt... besorg unbedingt ein zweites Katzenklo, das kann nämlich auch für Streitpunkte sorgen wenn sie sich eines teilen müssen : )

lg und viel Spaß mit den Beiden : D


Blackcurrant8  26.10.2014, 11:10

Was ich noch anmerken wollte...

ihr solltet auch eure 1,5 Jahre alte Katze kastrieren lassen. Katzen die immer wieder rollig werden, aber nicht gedeckt werden, werden dauerrollig und verhaltensauffällig (hysterisch, aggressiv,...) außerdem steigt ihr Risiko für bestimmte Krankheiten.

ich hoffe doch , die ältere ist auch kastriert !?

wie alt ist der neuzugang ? sie sollte wenigstens 12 wochen , möglichst noch älter sein, sonst kann sie sich der 1,5 jährigen kaum zur wehr setzen. besser wäre auch ein kater gewesen,aber nun ist es wies ist.

eines muß man wissen, und das hättest du dir auch vor anschaffung mal erlesen können und müssen -- katzen gehen beim kennen lernen sehr rau miteinander um. deine ältere war bisher allein .

sie kennt womöglich keine anderen katzen , jezt ist sie ein wenig überfordert. einteils freut sie sich das da ne andere katze ist , aber zunächst ist die neue ein eindringlich , dem sie genuaestens klar machen muß ,welche regeln bei euch zu hause gelten --nämlich IHRE .und das macht sie indem sie die kleine verhaut , anschreit ,sie zurecht weist -alles normal und die lütte versteht das auch ,wenn s ie lang genung bei ihrer mutter und geschwistern bleiben durfte

die kleine hat erst mal keine großen chancen- sie wird spielen wollen ,"" hallo da ist ne ander katze ! ""

aber die große ist zu butt ,zu hart in ihren annäherungen und die kleine muß darum zunächst ETWAS geschützt werden-- solange kein blut fließt, ist allesokay -- es sei denn , du ahst son 8 wochen altes baby geholt ,das muß du dann wirklich schützen ,weils sich niemals wehren kann gegen eine erwachsenen katze.

zeig der alten , das sie die nummer eins ist-- füttere sie mit der hand , bezieh das kleine da mit ein , so dass es selbstverständlich wird , dass beide zusammen ,ein team bilden auf dauer . es wird mindestens 1 woche dauern bis die alte das kleine akzeptiert . eine katzenzusammenführung dauert im allg. 4 wochen .

Ich würde mir das ganze mal noch ein paar Tage anschauen. Schließlich hast du sie ja erst seit gestern. Die beiden müssen sich erstmal kennen lernen ! Was wichtig ist dass du zwei Toiletten und zwei Näpfe für die beiden hast sonst scheitert es schon daran. Schau dir es mal noch ein paar Tage an und dann kannst du immer noch reagieren.

MfG Prinz Al Bär A.k.A das Bärenfell ;D


Cindylisa  26.10.2014, 11:39

das größte Problem ist , daß eine Katze kastriet ist und die ander NICHT . das ist in den allermeisten Fällen keine gute Konstellation !

TommyXXL  26.10.2014, 20:00
@Cindylisa
Ich würde mir das ganze mal noch ein paar Tage anschauen.

würdest du . so einfach kann man sich das natürlich auch machen .ein paar Tage gucken und dann wieder weg mit Schaden ;( " GUTER" RAT

Warum um himmels Willen ist die ältere Katze noch NICHT kastriert?????

Wäre sie kastriert worden, hättest du jetzt geringere Probleme bei der Zusammenführung.

Fruchtbare Tiere verteidigen ihr "Territorium" viel agressiver als kastrierte.

Himmel......hilf.

Ok....Zusammenführungen verlaufen selten immer friedlich ab.....

Bitte richte ein Zimmer für den Neuzugang ein (Katzenklo und Wasser sowie Futter in verschiedene Ecken stellen, Kratzbaum und Schlafgelegenheit nicht vergessen).

Dann kümmerst du dich erst mal darum, dass deine Große baldmöglich kastriert wird....

Anschließend kann einige Zeit dauern, bis die eine sich von der OP erholt hat und die andere den Duft der Familie angenommen hat.

Du kannst dies etwas unterstützen, indem du die kleine mit getragenen Klamotten oder Decken, auf denen die Große schläft, abreibst.

Nach 1 - 3 Wochen (nach der Kastration) kannst du versuchen die beiden einander vorzustellen.

Nutze die Fütterung dazu (also beide in gebührendem Abstand zueinander füttern).

Auch darf die Große mal in das Zimmer der Kleinen hinein schnuppern, während die Kleine sich den Rest der Wohnung anschaut.....

Mit einer Angel (lange Rute und am Ende ein langes Geschenkband oder breites Gummiband) kann man Katzen zum gemeinsamen Spielen animieren - oft vergessen sie dabei, dass sie sich nicht kennen oder mögen.

Du wirst auf jeden Fall etwas Geduld brauchen......

Aber wir Menschen wollten auch nicht, dass uns der Vermieter einen Fremden in die Wohnung bringt und sagt: "Doppelvermietung, sehen sie zu, wie sie klar kommen"....

Viel Erfolg und gute Nerven.

DaRi


eggenberg1  26.10.2014, 12:26

DARi der letze satz -- mehr bedarf es nicht -- dann solllte es der sturste kapieren !DH

Aber wir Menschen wollten auch nicht, dass uns der Vermieter einen Fremden in die Wohnung bringt und sagt: "Doppelvermietung, sehen sie zu, wie sie klar kommen"..>