Katzen-Lockdown erhitzt die Gemüter?
Als ich diesen Artikelüberschrift in unserer Lokalzeitung las, dachte ich erst es handle sich um einen Witz.
Tierquälerei": Katzen-Lockdown erhitzt die Gemüter
Landkreis verhängt Ausgangssperre für Hauskatzen zum Schutz der Haubenlerche – Nur noch 50 Paare in Bayern
Denn deren Inhalt hat es in sich: Hauskatzen im südlichen Teil der Stadt Walldorf – bekannt durch den Softwarekonzern SAP – dürfen bis Ende August sowie in den nächsten drei Jahren jeweils von April bis August nicht mehr vor die Tür. Damit solle die vom Aussterben bedrohte Haubenlerche geschützt werden. Dieses drastische Vorgehen des Rhein-Neckar-Kreises dürfte bundesweit einmalig sein.
Für den Fortbestand der Haubenlerche komme es "auf das Überleben jedes einzelnen Jungvogels" an, begründet der Landkreis die Allgemeinverfügung. In Baden-Württemberg gibt es demnach nur noch etwa 60 Haubenlerchen-Paare. In Bayern sind es mit 50 Paaren sogar noch weniger; es handele sich um einen sehr seltenen Brutvogel, teilt Stefanie Bernhardt, Sprecherin des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) in Hilpoltstein, mit.
Strafen von 500 bis 50000 Euro drohen
Wie seht ihr das?
Das Ergebnis basiert auf 8 Abstimmungen
6 Antworten
Ich finde es traurig, dass (ich kenne die Art nicht, aber so ist es bei fast allen am Aussterben bedrohten Arten) man so lange auf die Tiere schießt, bis sie vom Aussterben bedroht sind und dann lässt man die Katzen nicht mehr vors Haus. Ich wollte, als meine 2. Katze überfahren worden ist, aus Angst meine andere Katze nicht mehr raus lassen, aber nach 1 Woche haltet der Mensch und die Katze das nicht mehr aus. So wie hier beschrieben, wäre das der reinste Horror, für Katzen, die es gewohnt sind, oft rauszugehen und dessen Besitzer.
Finde ich persönlich unmöglich sowas zu machen. Stelle mir das wie gesagt schrecklich vor und grenzt schon fast an Tierquälerei.
Aber falls du betroffen bist: Die werden hoffentlich nicht jede Katze die herumläuft fotografieren und Anzeige erstatten, die wissen doch nicht einmal von wem die Katze ist, wie wollen sie dass denn machen??
Zum Glück nicht betroffen unser Gebiet, aber wir haben ja einen Kater und unsere Grundstück ist von hohen Hecken umgeben, in welchen auch Vögel nisten, was ich auch gut finde. Bisher hat er noch keinen Vogel angeschleppt, nur 2 Feldmäuse. Der Kater ist uns ja zugelaufen, Besitzer war nicht zu ermitteln. Er kommt zwar jeden Tag zu uns und frisst und schläft auch hier, aber er geht nicht aufs Katzenklo( alles versucht), hat noch nicht einmal ins Haus gemacht. Er geht irgendwo draussen, macht sich durch Klopfen/ scharren an der Terassentür bemerkbar. Ich wüsste nicht, wie ich ihn im Haus einsperren sollte ,ohne dass er u./o. wir irgendwann durch drehen würden. Auch wissen wir nicht, wo er so tagsüber rum wandert. Habe also keine Vorstellung wie die Besitzer dort garantieren sollen , dass ihre Katze nicht dahin geht, dazu hätte man doch schon vorher über einen längeren Zeitraum ein GPS Profil erstellen müssen.
Gut, dass du nicht betroffen bist. Ich kann das aber verstehen. Das wäre einfach der reinste Horror.
ist auch die Verfügung verlinkt...
= wer sicher ist, dass seine Katze nicht in den Gefahrenbereich geht, kann das mit GPS-Tracking nachweisen und die Katze darf raus...
unter https://www.rhein-neckar-kreis.de/site/Rhein-Neckar-Kreis-2016/node/2812693 ist auch der Geltungsbereich dargestellt: was sind das? 3 qkm? davon die Hälfte besiedelt und im Südteil das meiste davon Büro- oder Mietskasernen - wer hat da schon einen Freigänger?
... also Kirche im Dorf lassen...
... und die Katz im Haus...
Das schlechte daran ist, dass es zu späht ist und daher die Haubenlerche vermutlich trotzdem ausstirbt.
Das Aussterben, liegt doch aber bestimmt nicht ursächlich an der Katze. Hätte man da nicht andere Maßnamen ergreifen müssen/können?
Es ist die Summe aller Probleme. Die Katzen töten rund 20% der Haubenlerchen.
Das ist gar nicht zulässig. Jedes Verwaltungsgericht zerreißt das in der Luft.
Finde ich ziemlich gut.
Trotz günstiger klimatischer Bedingungen im 20. Jahrhundert hat es keine Wiederausbreitung der Art gegeben. Hauptgefährdungsursachen sind offensichtlich Nahrungsmangel und Habitatveränderungen. Ruderal-, Öd- und Brachflächen stehen vielfach nur noch in geringem Maße und über relativ kurze Zeiträume zur Verfügung. Freiflächen beispielsweise in Stadtgebieten, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Haubenlerchen besiedelt wurden, werden heute zunehmend begrünt, gedüngt und dicht bepflanzt. Auch andere Rohbodenflächen werden sofort eingegrünt. Hinzu kommen eine Intensivierung der Landwirtschaft und eine Aufgabe der extensiven Weidewirtschaft bei gleichzeitiger Versiegelung der Landschaft und Verlust breiter, unbehandelter Ackerrandstreifen und -raine. Dadurch fehlen Wildkräuter, die für die Samennahrung wichtig sind. Gleichzeitig besteht kein ausreichendes Insektenangebot zur Brutzeit mehr.[21]