Katzen hungern

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Und ich weiß jetzt auch nicht, wie schlimm das ist, wenn Katzen mal einen oder zwei Tage nichts zu fressen bekommen

Vor allem für Katzen(!!!) sind Nahrungsentzüge schlimm, mehr noch: Sie bedeuten sogar eine ernstzunehmende Gefahr für sie! Schlimmstenfalls können sie dadurch eine hepatische Lipidose (Fettleber) erleiden. Dazu kommt es wie folgt: Wenn dem felinen Körper zu lange Zeit Nahrung entzogen wird oder er viel Gewicht in kurzer Zeit verliert, entsteht ein Energiemangel. Dadurch werden Fettdepots mobilisiert und gelangen in die Leber. Im Gegensatz zum Hund oder zum Menschen besitzt die Katze jedoch kein Enzym, das Fette in Energielieferanten umwandelt. Folge: Sie dringen in die Leberzellen ein, vernichten sie und beeinträchtigen die Leberfunktion auf massive Weise. Das Fatale: Die Leberverfettung löst Appetitlosigkeit aus, weshalb sie sich weiter verschlimmert.

Merke: Eine Katze muss nach spätestens 24 Stunden fressen, eine übergewichtige sogar nach 12 Stunden (notfalls auch ungesundes Trockenfutter, sonst bitte gar nicht geben, da NoGo) - tut sie es nicht, könnte es ihr Todesurteil sein! Auch geringe Tagesmengen sind riskant! Obendrein verzeichnen selbst intensivmedizinische Behandlungen bei der Diagnose Fettleber nur eine Erfolgsquote von ca. 60%. Der Rest trägt schwerwiegende Leberschäden davon oder verstirbt an Leberversagen, was leider häufig der Fall ist. Der Tod tritt (Leberverfettung vorausgesetzt) meist erst nach Tagen oder Wochen ein, je nach Schwere der Vorerkrankung (==> die dem fast immer vorausgeht). Die Funktionstüchtigkeit der Leber nimmt dabei peu à peu ab.

Wichtig: Nahrungsentzüge und schlechtes Fressverhalten zählen zu den Frühsymptomen einer Fettleber! Nicht zuletzt deshalb müssen inappetente Katzen oft hochkalorisch ernährt werden, um eine eventuelle Fettleber in den Griff zu bekommen oder eine sich anbahnende rechtzeitig abzuwenden. Denn Fakt ist: Bei Fettlebern beschränkt man sich i. d. R. auf Verdachtsdiagnosen, z. B. Inappetenz, Abmagerung, Erbrechen, Blutwert-Veränderungen oder Untersuchungen per Ultraschall.

Sollte eine Fettleber vorliegen, muss Ursachenforschung betrieben werden ==> ohnehin muss es das! Begründung: Sehr häufig gehen der Fettleber behandlungsbedürftige Krankheiten voraus, z. B. eine Bauchspeicheldrüsenentzündung, ein Darmverschluss oder CNI (chronische Niereninsuffizienz), denn alle drei lösen Appetitlosigkeit aus, Zahnerkrankungen, ein Schnupfen (==> durch schlechtes Riechen lockt das Futter weniger), eine Gastritis, eine Vergiftung, Übergewicht oder Wurmbefall.

==> Siehe bitte auch unter Fettleber (hepatische Lipidose) des folgenden Links: http://www.katzendiabetes.de/1947672.htm

Und nicht zuletzt deshalb sollten Katzen sogar 3 bis 4 Portionen täglich bekommen. Von nur 2 Portionen ist abzuraten; dann können sich Katzen aufgrund des großen Hungers leicht überfressen, was Erbrechen begünstigt. Erbrechen bedeutet Nahrungsentzug, und das wiederum schadet der Leber. ==> Zum Vergleich: Naturgemäß verzehren sie sogar 10-12 Mahlzeiten - seien es Mäuse, Insekten, Vögel oder Amphibien.

Über die Fettlebergefahr solltest du deine Mitbewohnerin unbedingt aufklären. Obendrein macht sie sich der Tieresvernachlässigung schuldig, wenn sie sich auf dich verlässt, ohne(!!) dich über ihre Abwesenheit zu informieren und / oder auf Anrufe deinerseits zu reagieren. Es hätte ja auch etwas mit den Tieren sein können, weshalb ihr Verhalten gleichgültig, in keinster Weise vertretbar und sogar ein Fall für den Tierschutz ist! Im Klartext: Sollte es weiter anhalten, darfst du im Sinne der Tiere nicht davor zurückschrecken, diesem Meldung zu machen.

Sehr lobenswert aber, dass du dich so verpflichtet gegenüber den Tieren fühlst. Das zeugt von Verantwortung, Reife, Herz und Verstand - längst nicht so selbstverständlich, wie es eigentlich sein sollte, leider!

Alles Gute für dich und die Katzen!


pandalady 
Beitragsersteller
 21.03.2015, 18:37

Danke für diese ausführliche Antwort. Die Katzen sind mittlerweile gefüttert, nach Wasser gucke ich automatisch sowieso zwei mal am Tag, wenn ich das bei meinen Meerschweinchen auch wechsel. Dass die Situation so schlimm ist, war mir nicht bewusst, jetzt mache ich mir richtig Sorgen. Sobald sie hier wieder auftaucht, stelle ich sie zur Rede und wenn sich nichts ändert, werde ich (wie mir schon empfohlen wurde), das Veterinäramt darüber informieren.

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Kathy34  31.03.2015, 21:03
@pandalady

Danke fürs Sternchen :-)

Ich hoffe, es geht den besagten Katzen gut.

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Das ist eine ernste Situation - Katzen können daran sterben wenn sie länger als 24 Stunden nichts zu fressen bekommen - Stichwort Fettleber!

Sie sind tatsächlich in Lebensgefahr! Das Handeln der Besitzerin ist absolut unverantwortlich und fahrlässig, sie sollte keine Haustiere haben und die sie hat, sollten ihr abgenommen werden! Tut das Richtige und sagt eurer Mitbewohnerin, dass das so nicht akzeptabel ist und die Tiere an einen Platz vermittelt werden müssen wo man sich um sie kümmert!

lg


Natürlich ist es schlimm für die ein oder zwei Tage nichts zu fressen zu kriegen! Stell dir vor du müsstet so lange hungern. Ruf den Tierschutz an oder lass dich vom Tierarzt deines Vertrauens beraten was du machen sollst. Die armen kleinen :(


pandalady 
Beitragsersteller
 21.03.2015, 16:57

Sorry, aber so was zieht bei mir nicht, ich esse manchmal tagelang nichts. ;) Ich suche mir das aber im Gegenzug zu den Tieren selbst aus, die haben sich ja nicht dafür entschieden und können ja nichts dafür.

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Das ist absolut nicht akzeptabel.Geh bitte und kaufe Futter, den Katzen zuliebe.Und sprich mit deiner Mitbewohnerin ein ernstes Wörtchen dass das so nicht geht.


pandalady 
Beitragsersteller
 21.03.2015, 16:52

Futter werde ich gleich so oder so holen gehen, weiß ja nicht, wann sie vorhat, hier wieder aufzukreuzen, da sie sich wie gesagt nicht meldet ...

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Ich bin Sprachlos. Die armen Katzen. Hole JETZT SOFORT bitte futter für die Katzen und spreche bitte mit deiner Mitbewohnerin!