Katze will nicht mit meinem Freund schmusen?

12 Antworten

Warum sollte man das verändern "wollen" oder "müssen"?

Eine Katze ist kein Hund. Ein Hund ist (so wie ich gehört habe) recht gut kontrollierbar, lenkbar, trainierbar. Eine Katze nur in dem Maße in dem sie es aktuell selbst grade möchte.

Sie lässt sich von ihm füttern und streicheln (wenn sie grade Lust drauf hat, solange sie aktuell Lust drauf hat). sie spielt mit deinem Partner, sie kuschelt ab und an (wenn du grade nicht da bist) mit ihm. Na, das ist doch mehr als genug :)

Ihr könnt von Glück sagen wenn eure Katze euch beide gleichermaßen aktzeptiert und soweit gut angekommen ist das sie keine Auffälligkeiten zeigt. Sie respektiert euch beide, lehnt keinen von euch beiden ab. Sie ist bei Fremden vorsichtig. Hey, eure Katze scheint wiklich super zu sein.

Warum "muss" ein anderes Lebewesen denn unbedingt in dem Umfang kuscheln wollen wie man selbst es will?


Rockige  11.04.2019, 13:27

Unser Katzenweibchen kommt nur dann kuscheln/ lässt sich nur dann streicheln/ putzt einen nur dann/ ... wenn SIE es grade will. Auch nur solange, wie SIE es grade möchte und ertragen kann.

Bei ihr ist das eine Verbesserung von 100 Prozent. Denn, als sie aus dem Teenageralter entwachsen war mochte sie plötzlich keinen Körperkontakt mehr zu Menschen (außer unsere Nachwuchs, der durfte jederzeit streicheln, kuscheln, berühren, Spielzeug auf dem Katzenfell stapeln). Eine solche Wesensveränderung nach dem Eintritt ins Erwachsenenleben ist garnicht mal so ungewöhnlich bei Katzen.

Mit viel Geduld und Zeit haben wir unserer Katzendame im Laufe der anschließenden Monate und Jahre gezeigt das wir ihre persönlichen Grenzen respektieren. Wenn sie kuscheln kommen will kommt sie von alleine an. Sie liegt dann entweder einen Meter neben einem oder schmiegt sich für einige Minuten an den Menschenkörper. Sie kommt angelaufen wenn sie merkt das es uns menschlichen Mitbewohnern nicht gut geht (psychisch oder körperlich), textet einen dann zu, schaut fragend, begleitet auf Schritt und Tritt. Sie holt sich ihre Streicheleinheiten in unregelmäßigen Abständen für eine nicht festlegbare Zeitspanne ab. Mal reichen ihr ein paar Sekunden, mal ist sie ausdauernd und fordert selbst nach mehreren Minuten noch weitere Streicheleinheiten.

Wir nehmen sie so an wie sie ist. Damit fahren wir gut. Sie fühlt sich dadurch wohl und angenommen. Das erleichtert das entspannte Zusammenleben.

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Radem1 
Beitragsersteller
 11.04.2019, 13:28

Da hast du eigentlich recht :) er hat nur manchmal sie akzeptiert ihn nicht so sehr wie mich..

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Rockige  11.04.2019, 13:45
@Radem1

Sie akzeptiert ihn wohl schon wenn sie ihn nicht aktiv ausgrenzt. Kann sie es ertragen wenn ihr beide grade intim miteinander seid (kuscheln, küssen, sonstiges)? Dann sieht sie ihn nicht als Konkurrenz deiner Person an. Kann sie es ertragen wenn er im gleichen Raum ist, die gleichen Möbel benutzt? Dann akzeptiert sie ihn. Pinkelt oder kotet sie gezielt auf seine Sachen, seine Bettseite? Wenn nicht, dann akzeptiert sie ihn und seine Anwesenheit.

Dann ist doch alles prima. Er ist für sie ein Mitbewohner, ein Teil eurer kleinen Gemeinschaft.Ein Tier sucht sich automatisch einen Haupt-Bezugsmenschen (sozusagen). Die anderen menschlichen Mitbewohner sind dann oft nur noch Beiwerk. Aber dein Freund muss sich nicht sorgen, sie integriert ihn doch in ihre Aktivitäten... nur nicht im gleichen Umfang wie dich. Passiert, aber so wie es aktuell läuft (so wie du es beschreibst) ists doch alles entspannt.

Für unser Katzenweibchen ist unser Nachwuchs der Haupt-Bezugsmensch. Ich selbst bin wohl in der Wahrnehmung dieser Katze eher nur ein Ruhepol zum entspannen, die Herrin über die Katzenkloschaufel und über das Katzenfutter. Und mein Mann.... der wird einfach nur als zweibeiniger Mitbewohner respektiert.

Unser Kater dagegen hat mich als Haupt-Bezugsmensch auserkoren. Bei mir traut er sich auf den Schoß (Dampfwalze auf 4 Pfoten, knapp 10 Kilo Maine Coon). Er fordert intensiv seine Streichelheinheiten ein, bei mir täglich... bei unserem Nachwuchs hin und wieder... bei meinem Mann eher nur dezent.

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Radem1 
Beitragsersteller
 11.04.2019, 13:52
@Rockige

Da hast du recht in dem Fall ist er akzeptiert ich glaube er wäre einfach gern die Hauptbezugsperson aber was soll man machen... Vielleicht ein zweites Kätzchen das würde unserer ersten jetzt sicher auch guttun.

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Rockige  11.04.2019, 14:08
@Radem1

Versuchen kann man es. Manchmal geht die Vergesellschaftung gut, manchmal auch nicht. Da steckt man nie drin.

Und das eine weitere Katze ihn als Hauptbezugsperson auserkoren wird.... das wird die Zeit zeigen.

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Lass deine Katze einfach machen, was sie will.

Katzen haben ihren eigenen Kopf bei der Auswahl ihrer Menschen. Dabei sind ihre Kriterien nicht immer für uns nachvollziehbar. Wer weiß, was die Katze vor deiner Zeit erlebt hat.

Dein Freund sollte sich einfach zurückhalten, die Katze praktisch nicht beachten. Nie hinter ihr herlaufen, sie nicht gegen ihren Willen anfassen oder gar hochheben. Vermutlich findet die Katze seine Annäherungsversuche eher aufdringlich oder gar beängstigend, auch wenn sie gut gemeint sind. Es kann gut sein, dass die zwei mit der Zeit dicke Freunde werden. Muss aber nicht.

Eine Katze zeigt, dass sie jemanden toleriert, indem sie ihn eben nicht direkt anstarrt und sich seitlich wegdreht, statt direkt frontal auf ihn zuzugehen.

Er bemüht sich sehr um sie, aber sie interessiert sich leider gar nicht für ihn.

Falsch - um Katzen bemüht man sich nicht - die lässt man selber entscheiden. Eine Katze findet es lustig wenn die Menschen sich um sie bemühen und strafen sie mit Ignoranz.

Er soll sie mal komplett nicht beachten - da wird das Interesse der Katze meist erst recht geweckt.

Mein Mann macht nie was mit unseren Tieren und ist der auserwählte Liebling von Hund und Katze. Der Freund meiner Tochter wird vergöttert, ob er das nun will oder nicht fliegt unsere Katze regelrecht auf ihn.

Tiere sind auch wie wir Menschen bei jedem anderen anders.

Deine Katze scheint ja sehr gut erzogen worden zu sein. Da Eure Katze ja schon 3 Jahre alt ist, kann es gut sein, dass ihre Erfahrungen mit Männern nicht unbedingt die besten waren. Dass Eure Katze Angst vor Fremden hat, kann daher kommen, dass sie als Baby zu wenig Kontakt zu Menschen hatte oder sie bekam das, wie z.B. bei meinen Katzen von ihrer Mutter mitgegeben. Meine Mamikatze hat mir z.B. lieber ihre Babies auf die Hände gelegt, bevor sie sich selber von mir anfassen liess. Sie und ihre Babies, die mittlerweile etwa 6 Jahre alt sind, sind immer verschwunden, wenn ich Besuch von Fremden bekomme, aber von Leuten, die sie gut kennen lassen sie sich auch mal kurz streicheln, aber mehr auch nicht. Meine Mamikatze hat fast 1 Jahr gebraucht, bis sie sich mal länger streicheln liess, aber mittlerweile wurde sie ne richtige Schmusekatze.

Es könnte also sein, dass Eure Katze Deinem Freund gegenüber noch mehr Zeit braucht um ihm gegenüber das nötige Vertrauen zu fassen. Er sollte sie weiter füttern, aber dabei viel mit der Katze reden. Ich denke, wenn Dein Freund die Katze so akzeptiert, wie sie ist, sie hin und wieder auch mal streichelt, sie aber weder total ignoriert, noch sich zu viel um sie bemüht, wird sich auch das ändern und dann wird sie sicher auch mit Deinem Freund schmusen kommen.

Erzwingen solltet Ihr das aber beide nicht.

Warum sollte man das ändern. Die Katze kann sehr wohl selbst entscheiden wann, ob und mit wem sie kuscheln mag.

L. G. Lilly