Katholisch bleiben oder Evangelisch werden?
Guten Tag!
Ich weiß nicht genau was ich tun soll. Vielleicht könnt ihr mir bei meiner Entscheidung etwas helfen. Ich kann mich nicht entscheiden, ob ich katholisch bleiben soll oder Evangelisch werden soll?
Meine Familie ist evangelisch, nur ich bin katholisch und ich habe das Gefühl, dass wir dann so gesehen "getrennte Wege " gehen. Es gibt ja Unterschiede und ich möchte eigentlich, dass ich meinen Kindern das vermitteln kann, was auch in der jeweiligen Kirche vermittelt wird. Finde es deshalb dann schwierig, denn in der katholischen Kirche ist es halt anders als in der evangelischen.
Ich freue mich auf eure Meinung.
Danke schon mal im voraus!
Liebe Grüße
14 Antworten
Ich glaube zunächst daran, dass es sowohl katholische, als auch evangelische Gemeinden gibt, wo Gott (Vater, Sohn und Heiliger Geist) und die Bibel (als das Wort Gottes) im Mittelpunkt stehen. (was für mich der wichtigste Punkt ist).
Leider gibt es aus meiner Sicht auch viele katholische und evangelische Gemeinden, die schon sehr von Gottes Wort (also die Bibel) abgefallen sind. Also da sollte man aus meiner Sicht auf jeden Fall genauer hinschauen. Wenn ich beispielsweise eine evangelische Gemeinde mit einem Pastor sehen würde, der mit einem anderen Mann verheiratet ist (was es leider gibt), dann wäre das für MICH ein Ausschlussktiterium dieser Gemeinde beizutreten.
Die katholische Lehre beinhaltet für mich leider mehrere Dinge, die für mich nicht mit der Bibel zu vereinbaren sind. Einige Beispiele wären aus meiner Sicht
• Heiligen- und Engelverehrung
• das Richten von Gebeten an verstorbene Menschen und Engeln, obwohl wir laut Bibel alle unsere Anliegen im Gebet an Gott richten sollen (Philipper 4:6)
• Babytaufe
• Das sakramentale System
Bei der evangelischen Kirche habe ich leider auch (wie bei der katholischen Kirche) die Durchführung der Baby -bzw. Säuglingstaufe zu kritisieren:
Als sie aber auf dem Weg weiterzogen, kamen sie zu einem Wasser, und der Kämmerer sprach: Siehe, hier ist Wasser! Was hindert mich, getauft zu werden? Da sprach Philippus: Wenn du von ganzem Herzen glaubst, so ist es erlaubt! Er antwortete und sprach: Ich glaube, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist!
Apostelgeschichte 8:36-37 (Schlachter2000-Übersetzung)
Es ist aus meiner Sicht keine Taufe, wie sie die Bibel lehrt. Die biblische Taufe ist ein Untertauchen im Wasser (und nicht Besprenkeln) und findet nachdem man zum Glauben gefunden hat, statt. (also sozusagen als ein bewusster Glaubensakt)
Zudem gewinne ich leider bei der evangelischen Kirche häufiger den Eindruck, dass einige Gemeinden ziemlich lau in der Glaubensauslebung geworden sind (weder warm, noch kalt). Wenn du dich dazu entscheidest solltest dir eine evangelische Gemeinde zu suchen, dann solltest du aus meiner Sicht genau hinschauen, ob Jesus und die Bibel dort im Mittelpunkt stehen.
Ich selbst bin Mitglied einer freikirchlich-evangelischen Gemeinde.
In meiner Gemeinde stehen Jesus und die Bibel im Mittelpunkt, und ich habe dort viele liebe Geschwister (was ich zu schätzen weiß).
Vielleicht wäre eine freikirchlich-evangelische Gemeinde auch was für dich? Ich habe den Eindruck, dass der Glaube dort im Schnitt authentischer gelebt wird. (Das heißt nicht, dass jede freikirchlich-evangelische Gemeinde deshalb gut für dich sein muss)
Ich kann dir nur empfehlen vielleicht mal verschiedene Gottesdienste bei verschiedenen Gemeinden zu besuchen und dir dein eigenes Bild zu machen. Ich bin sicher, dass du eine gute Entscheidung treffen wirst. Nimm in deine Pläne am besten auch den Herrn Jesus Christus mit rein.
Liebe Grüße und Gottes Segen!
Wenn du dich einer Religion oder einer Konfession anschließt, stimmst du dieser Überzeugung zu. Deshalb solltest du nicht wegen deiner oder deinen Kindern konvertieren. Frage dich, woran du glaubst. Wichtig ist, dass du dir immer alle Seiten anhörst. Das verlangt natürlich etwas Zeit.
Ein Kompromiss wäre es übrigens, dass du alt-katholisch wirst. Das ist eine Mischung aus gängigen Protestantismus & römischen Katholizismus.
Alles Gute!
Das möchte ich als Alt-Katholik etwas präzisieren: Wir sind in der Theologie durchaus katholisch: Wir haben die Heilige Schrift und die Tradition als Quellen der Lehre, die sieben Sakramente und das dreigeteilte Amt (Diakon*in, Priester*in, Bischof/Bischöfin). Dass ich die Ämter in der männlichen und weiblichen Form genannt habe zeigt aber, dass wir durchaus Bereiche haben, die in der römisch-katholischen Kirche theologisch festgelegt sind, die wir aber nicht als theologisch definieren, sondern als Frage des Kirchenrechts.
Unsere Struktur ist eher mit den evangelischen Kirchen vergleichbar, d.h. unsere Pfarrer*innen werden von der Gemeindeversammlung gewählt, die Bistumssynode besteht zu ca. 2/3 aus Laiinnen und Laien etc.
Was Du tun sollst, kann Dir hier keiner wirklich raten. Aber die Meinungen zur Religion sind schon interessant.
Ich habe im Laufe meines Lebens festgestellt, dass es tief gläubige Menschen gibt. Aber es gibt ebenso "Gläubige" die denken, mit einer Beichte sind alle "Sünden" und Verfehlungen wieder erledigt. Die katholische Kirche macht es möglich. Das finde ich scheinheilig.
Wenn man sich, egal mit welcher Religion, an die 10 Gebote hält, ist man ein guter, christlicher Mensch.
Die katholische Kirche ist m. E. strenger, möglicherweise schlagen deshalb einige Katholen über die Stränge. Die evangelische Kirche ist leichter "lebbar".
Und was sich in den Kirchen an Abgründen auftun, katholische schlimmer als evangelische, lassen die Überlegung zum Kirchenaustritt aufkommen.
Aber es gibt ebenso "Gläubige" die denken, mit einer Beichte sind alle "Sünden" und Verfehlungen wieder erledigt. Die katholische Kirche macht es möglich. Das finde ich scheinheilig.
Wie soll man sonst die Folgen der begangenen Sünden wieder loswerden?
Die Taufe führt ja nur einmal im Leben zu einem kompletten Sünden- und Schuldnachlass.
Wiedergutmachung, wenn es dem Sünder möglich ist, ist auch notwendig.
Jesus hat den Aposteln bestimmte Mächte übertragen. Das wird seither an die jeweiligen Nachfolger übertragen.
Eucharestie freiern, Sünden nachlassen und unreine Geister austreiben.
Dies bedeutet gleichzeitig die Pflicht, dass auch zu praktizieren.
Der Sündennachlass wurde möglich, weil sich Jesus auf Golgotha geopfert hat und sich in jedem Messopfer erneut immer wieder opfert.
Und was sich in den Kirchen an Abgründen auftun, katholische schlimmer als evangelische, lassen die Überlegung zum Kirchenaustritt aufkommen.
Da schlägt Satan gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Wie Du siehst, richten die Feinde innerhalb der Kirche noch viel größere Schäden an wie die äußeren.
Ich weiß nicht genau was ich tuhen soll.
Auf keinen Fall auf die guten/schlechten Ratschläge der User hier bei GF hören
Interessant könnten auch freie Gemeinden bzw. Freikirchen sein. Schau dir doch einfach mal die Internetseiten von Gemeinden in deiner Umgebung an und besuche ganz unverbindlich ihre Veranstaltungen. Du kannst dich einer Gemeinde anschließen, die dir gefällt, wo die Leute nett und freundlich sind und in der eine bibeltreue Verkündigung stattfindet.
Ansonsten könnten zum Thema auch die folgenden Fragen interessant sein: Katholische Fragen