Kassettendeck - Ton auf einer Seite leiser?
Moin Leute,
ich habe ein Kassettendeck von Sansui, das DX111, schon vor einiger Zeit gebraucht gekauft und konnte mich jetzt mal näher mit dem Defekt auseinandersetzen.
Und zwar ist es so, dass das Kassettendeck bei allen möglichen Kassetten den Ton auf der rechten Seite lauter ausgibt als auf der linken. Auch auf dem Peak Level Meter sieht man, dass der rechte Kanal normal ausschlägt, während der linke gar nicht ausschlägt.
Habe dann mal das Kabel für den rechten Kanal abgenommen (mein Verstärker hat leider kein Balance-Regler) und habe dann festgestellt, dass aus dem linken auch Ton kommt, nur halt deutlich leiser als aus dem rechten Kanal.
Habe schon versucht, den Tonkopf mit einem Wattestäbchen und ein bisschen Leitungswasser zu reinigen, da er wohl auch etwas schmutzig war, jedoch hat dies noch keine Verbesserung gebracht.
Der Fehler tritt übrigens bei allen Kassetten auf, sowohl gekaufte als auch bespielte. An den Kassetten kann es auch nicht liegen, in anderen Geräten werden die richtig abgespielt.
Hat jemand von euch eine Ahnung, was da los sein könnte?
3 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/electrician/1708405127736_nmmslarge__0_0_1575_1575_1b2932b8ba2b2f518e218121087db19d.png?v=1708405128000)
Erst einmal sollten die relevanten "Innereien" des Kassettenfachs ordentlich mit Isoprpylalkohol gereinigt sein: Andruckrolle, Kapstanwelle, Tonkopf und Löschkopf.
Dann muss die Spur stimmen. Hilfreich bei der Einstellung der Spur sind eine industriell bespielte Kassette (wegen der Spurtreue) und ein gutes Gehör. Den Tonkopf so justieren, dass möglichst hohe Frequenzen hörbar sind (das darf auch das Rauschen in der Aufnahme sein). Zur Kontrolle die Kassette wenden - auch dort sollten jetzt die Spuren deutlich klingen.
Unabhängig von Bauteilen wie Kondensatoren leiden auch die mechanisch beanspruchten Teile eines Kassettendecks. So kann ein ungehärteter Tonkopf bei Schleifbändern wie BASF abgeschliffen werden und verschleißen.
Außerdem sind die am Tonkopf angelöteten Adern für die Signalübertragung ständig beim Ein- und Ausschalten in Bewegung. Da werden dann die Adern irgendwann immer dünner bis hin zum Aderbruch. Hier mal nachschauen und evtl. neue Adern ziehen.
Und dann gibt es noch den Schieber an der Löschtastensperre: Dieser Schieber bewegt einen Umschalter, welcher bei Aufnahme den Signalweg umschaltet, damit der Tonkopf zum Schreibkopf wird und damit es kein Feedback gibt. Hier kann man mal beherzt WD-40 Kontaktspray hineinpumpen und den Umschalter während des Trocknens hin- und herbewegen. Oft ist auch hiermit bereis das Problem gelöst.
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/15_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Dafür kann es unzählige Ursachen geben. Defekte Elkos, kalte Lötstellen, abgerissene Kabel, defekter Tonkopf, sonstige defekte Bauteile...
Man müsste sich einen Schaltplan besorgen, das Gerät öffnen, das Signal mit einem Oszilloskop verfolgen und schauen, wo es verlorengeht.
Nebenbei, Leitungswasser zum Reinigen von Tonköpfen ist eher nicht ideal, dafür nimmt man reines (99,9%) Isopropanol.
![](https://images.gutefrage.net/media/user/newcomer/1444744096_nmmslarge.jpg?v=1444744096000)
bei mir war es bei einem Kassettenrekorder so, dass der Tonkopf nicht genau in der Mitte der Kassetten war.
Mit 2 Schrauben seitlich am Tonkopf konnte ich diesen entsprechend anpassen