Kant sagte: Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Mündigkeit?

5 Antworten

Mündigkeit bedueted, dass ein Mensch erwachsen und "reif" ist, also selbstständig denken kann, gute Entscheidungen treffen kann und über Situationen und Handlungen vernünftig und eigenständig Urteilt.

Kant sagt nun: "Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten UNmündigkeit"! D.h. Kant geht davon aus, dass die (meisten) Menschen (also das einfache Volk) unmündig sind und sich zu wenig SELBSTSTÄNDIG DENKEN. Sie lassen sich falsche Tatsachen von der Obrigkeit (wie Adel und Klerus) einreden.

 
Diese Unmündigkeit der Menschen ist nun laut Kant selbstverschuldet, weil die Menschen das falsche Weltbild, das ihnen von der Obrigkeit auferlegt wird, einfach hinnehmen und viel zu wenig hinterfragen.


Diese selbstverschuldete Unmündigkeit wird allerdings durch die Aufklärung durchbrochen. Durch Aufklärung entkommt der unmündige Mensch seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit und lernt, für sich selbst rational zu denken, Dinge zu hinterfragen und sich ein eigenes Weltbild zu schaffen.


Ich hoffe, ich konnte dir weiter helfen. :)

Kant setzt Aufklärung mit Wissen gleich. Unmündig wäre also ein Mensch, der nicht weiss, sondern alles glaubt, was ihm gerade, besonders von der Obrigkeit, als Wahrheit vorgesetzt wird. Er handelt ohne zu hinterfragen, tut was ihm geheissen wird. Kant sagt, dass man die Menschen über wahre Hintergründe aufklären müsse, damit sie zu Erkenntnis gelangen, selbst zu denken beginnen, selbst Entscheiden können, und somit mündig handeln können. Dies führe zu einer besseren Menschheit, zu einer besseren Welt. Wieso Kant behauptet, die Unmündigkeit sei selbst verschuldet, ist mir schleierhaft. - Schoppenhauer hat die Aussagen von Kant weitergesponnen.... Mir ist Schoppenhauer lieber wie Kant, da Schoppenhauer zu seiner eigenen Arroganz und Überheblichkeit mit mehr Ehrlichkeit gestanden ist. 

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Weil Erkenntnis und Verständnis wunderbare Gaben sind.

ulrich1919  21.09.2017, 22:33

Wieso Kant behauptet, die Unmündigkeit sei selbst verschuldet, ist mir schleierhaft.

Die Aufklärung wollte unter Anderem das ,,Wissensmonopol" der Kirche und vom sonstigen Aberglauben aufheben. Obwohl die Entdeckung der Welt und der Kontakt mit anderen Kulturen und philosophischen Richtungen die Menschheit imstande gestellt haben, sich wissenschaftlich weiter zu entwickeln, hat die Menschheit sich (gemäß Kant) ,,geweigert" diese neue Denkmöglichkeiten zu erwerben. Deshalb ,,selbstverschuldet" weil die Menschheit sich hätte weiter entwickeln können (und müssen).

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Patrickson  21.09.2017, 22:46
@ulrich1919

Danke! Die Begründung von Kant stellt mich halt nicht zufrieden. Weshalb soll Aufklärung der Ausgang sein aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit, wenn die selbstverschuldet Unmündigen sich weigern aufgeklärt zu werden? Aber naja...soweit so gut! Kant interessiert mich zu wenig....

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Das Zitat lautet glaube ich etwas anders..."Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten UNmündigkeit."

https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCndigkeit_(Philosophie)

Unmündigkeit entsteht lt. Kant dadurch, dass dem Menschen entweder die Lust oder der Mut fehlt, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen und wirklich selbst zu denken und nicht andere für sich denken zu lassen.

Die Aufklärung zielte primär darauf ab, religiöse Einflüsse zurückzudrängen. Religion ist die Umündigkeit des Menschen, denn in ihr überlässt der Mensch es jemand anderem, für ihn grundlegende Fragen zu beantworten. Daher ist die Aufklärung der Ausgang aus der Unmündigkeit, denn mit ihr wurden philosophische Grundkonstrukte für Kritik, Reflexion, Moral und Logik groß. Die Aspekte die man bei selbstständigem Denken braucht.

Du zitierst Kant falsch: Das Originalzitat spricht von UNmündigkeit. Sonst ergibt das in der Tat keinen Sinn.

Sehr gerne.

Kant geht davon aus, dass das ca. tausendjährige Zeitalter des Mittelalters mit dem ihm inhärenten Rückgang wissenschaftlicher und soziokultureller Strukturen ein anthropokausaler Anachronismus ist, in welchem die Unmündigkeit eines Menschen manifestiert ist, die auch zugleich als der Indikator für dessen Kristallisierung im weltgeschichtlichen und temporalen Referenzrahmen bildet.



ulrich1919  21.09.2017, 22:20

Kann es auch mit weniger Fremdwörtern?? Ich glaube, dass der Text dann scheinbar klarer wird, aber dennoch einige prinzipielle Unklarheiten enthält, die dann um so ausgeprägter zum Vorschein kommen, weil sie nicht durch Fremdwörter ,,verdeckt" werden..

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Newton981  21.09.2017, 22:37
@ulrich1919

Wurdest du 1919 geboren? Wenn ja, wie kannst du in dem hohen Alter noch einen kohärenten Satz zustande bringen? Was ist dein Geheimnis?

Wenn nein, wieso hast du dann diese Zahlenkombination in deinem Benutzernamen?

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ulrich1919  21.09.2017, 22:42
@Newton981

Wenn nein, wieso hast du dann diese Zahlenkombination in deinem Benutzernamen?

Zur Irreführung von GF-Benützer, die voreilige Schlüsse ziehen.

Was ist dein Geheimnis?

Wenn ich das hier erkläre, ist es kein Geheimnis mehr!

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Newton981  20.09.2017, 22:51

Unmündigkeit heißt hier die Distanzierung vom eigenen Verstande und dem Nutzen seiner facettenreicher Möglichkeiten und den mit ihnen einhergehenden selbstreflektorischen, analytischer,  kausalen und teleomorphen Feinmotorik . Daher rührt auch der Spruch: Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen (Sapere aude!).

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