Kant - synthetische Urteile, a priori?

2 Antworten

1) Zunächst die Unterteilung in apriori und empirisch

a) apriori sind Erkenntnisse, die ohne (äußere) Erfahrung zustande kommen. Dazu gehören (s. andere Antwort) z.B. die mathematischen Sätze.

b) Empirisch sind Erkenntnisse, die durch äußere Erfahrung zustande kommen.

Jeweils Beispiele:

a) Wenn die Zahl a<b ist und b<c, dann ist a<c. Es ist aber nicht auf Mathe beschränkt.
Junggesellen sind unverheiratet ist eine notwendig wahre und damit apriori-Aussage
Das sind Fälle, die auch empirisch lösbar sind, wie zum Beispie auch das Königsberger Brückenproblem (Google)
Eine apriori sichere, nicht empirisch zu gewinnende Erkenntnis: es ist unmöglich, daß auf einem untergegangenen Planeten außerhalb unserer Milchstraße zur gleichen Zeit grüne Männchen und keine grünen Männchen gelebt haben.
b) Rein empirisch: welche Lottozahlen wurden bei der letzten Ziehung gezogen.

2) Analytisch und synthetische (apriori) Urteile:
a) Bei den analytischen steckt das Prädikat im Subjekt schon drin.
Bsp. - alle Körper sind ausgedehnt (ich kann mir keinen anderen vorstellen)
-die Zahl sechs enthält sechs Zähleinheiten
b) bei den synthetischen steckt es nicht drin, wird also durch das Urteil hinzu gefügt:
-alle Körper haben eine Masse
-das Produkt aus 2 mal 6 ist äquivalent zum Quotienten aus 36 durch 3.

Vorsicht: es gibt etliche Philosophen, die die Existenz solcher synthetischen Urteile anzweifeln.


Maria985  16.01.2021, 20:24

Welche Philosophen zweifeln daran? Gibt es Lektüren dazu?

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Zeig, dass du die Frage verstehst und ich zeige dir, warum es (nach Kant) funktioniert :)

Klingt das fair?

A priori:

Synthetisch:

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich studiere beides.

SendenUzakta 
Beitragsersteller
 15.11.2018, 19:51

Also synthetische Urteile a priori ist sind ja Urteile die eine Erkenntnis enthalten ohne auf irgendeiner Weise auf Erfahrungen beruhen (Falls ich es richtig verstanden habe & es das ist was du von mir hören wolltest ) Jedoch verstehe ich nicht so recht wie das möglich sein soll. Ich meine geht das überhaupt? Ich kann Kant ab hier nicht mehr folgen.

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NatanInfoPhilo  15.11.2018, 20:17
@SendenUzakta

Mein Lieblingsbeispiel von Kant (der oft gern mit verworrenen Beispielen daherkommt) in diesem Zusammenhang ist die Geometrie. Genauer: Die Gerade ist die kürzeste Verbindung zweier Punkte.

Weder in Punkt noch in Gerade noch in "das Kurze" steckt wörtlich die Behauptung. Dennoch folgt sie a priori und ohne Erfahrung (ohne analytisch zu sein (wir erhalten das Ergebnis nicht aus der reinen Wortbedeutung)).

Kant würde auch sagen:

"10+6=16" wäre auch priori und analytisch, da weder 10 noch 6 nich + inhaltlich auf die Zahl 16 führen.

Kant glaubt in der Tat, dass sie existieren.

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