Kann Zeit rückwärts laufen in der Theorie?
4 Antworten
Es gibt in der Physik das CPT-Theorem, das besagt, dass jeder Vorgang, der aus einem anderen möglichen Vorgang durch Vertauschen von Materie mit Antimaterie und zusätzlicher Spiegelung des Raumes sowie einer Umkehr der Zeitrichtung hervorgeht, ebenfalls im Einklang mit den Gesetzen der Physik steht und damit möglich ist.
Die Frage ist gut! Der zweite Hauptsatz beschreibt eine Zeitasymmetrie und man geht davon aus, dass diese aus den Anfangsbedingungen des Universums hervorgeht. Wir beobachten deshalb einen stetigen Anstieg der Entropie, weil der Anfangszustand des Universums eine niedrige Entropie hatte.
Könnte es sein, dass an der Stelle die Aussage des CPT-Theorems auf Ebene der Quanten gilt und daher keinen Widerspruch zu der Thermodynamik darstellt? Letztere fordert ja im Grunde genommen nur, dass bei Prozessen, an denen sehr viele Teilchen beteiligt sind, eine Umkehrung der Zeitachse nicht bzw. kaum möglich wäre.
Soweit ich weiß wollte Maxwell mit seinem maxwellschen Dämon aufzeigen, dass es nur um eine statistische Verteilung geht, die von der Thermodynamik gefordert werden kann. Bei wenigen Teilchen hätte das also vermutlich keinen Einfluss und die Zeitachse dürfte tatsächlich umgekehrt werden, wie es vom CPT-Theorem her denkbar wäre.
Darf ich etwas fragen?
ich hörte einst eine theorie, die besagt dass alles gleichzeitig passiert? Die zeit ist quasi als ganzes in bewegung, und alles was je passierte und auch passieren wird, passiert in diesem moment, nur in anderen "zonen"?
Würde mich interessieren was ein physik experte dazu sagt.
Sorry für die störung
Die Relativitätstheorie beschreibt die Raumzeit wie einen vierdimensionalen Block, der sich nicht entwickelt, sondern gleichsam als Ganzes und auf einmal da ist.
In dem Artikel wird es schön beschrieben: "Gestern und Morgen sind eins"
https://www.wissenschaft.de/erde-umwelt/gestern-und-morgen-sind-eins/
Was nun wirklich "ist" - wir wissen es nicht.
Theoretisch ja, denn Zeit erleben wir in unserer Welt als eine Taktrate, bei der zu jedem Taktschritt eine von beliebig vielen Möglichkeiten hersusgepickt, als Gegenwart festgelegt und im nächsten Taktschritt schon als Vergangenheit dokumentiert wird. Und zwar unwiederbringlich. Dieser Vorgang ist Irreversibel.
Die Zeit weist dabei stehts in Richtung zunehmender "Entropie". Der Begriff der "Entropie" kommt aus der Thermodynamik und ist vereinfacht gesagt ein Maß für die "Unordnung". Demnach nimmt die Unordnung im Universum mit voranschreiten der Zeit zu.
Ich habe z.b. ein Stapel Papier sauber durchnummeriert und in einer bestimmten Reihenfolge. Unachtsam fällt mir der Stapel zu Boden. Ich sammle diesen anschließend auf und stelle fest, jetzt sind plötzlich 10 Seiten nicht mehr in der richtigen Reihenfolge.
Jetzt könnte ich ja auf die glorreiche Idee kommen den Stapel nochmal auf den Boden zu werfen, sodass die Seiten durch Zufall in die richtige Reihenfolge kommen. Ich tue dies und stelle fest, dass nicht nur 10 sondern auch 20 nicht in der richtigen Reihenfolge sind.
Das ist aber ein rein statistische Argument. Es kann durchaus passieren, dass das Papier durch Zufall in dir richtige Reihenfolge kommt. Es gibt nur viel viel mehr Möglichkeiten für eine unordentlich Konstellation gibt als für eine ordentliche.
in der Theorie kann alles sein. In der Praxis eben nicht.
So kann man Videos rückwärts laufen lassen, so ist es "in Theorie" auch die Zeit, "in Praxis" nur das Videoband.
Wir werden vermutlich nie herausfinden, in welche Richtung die Zeit verläuft, oder wie wir überhaupt in der Lage dazu sind, die Zeit als 4te Dimension wahrzunehmen. Diese Uhr in unserem Kopf gehört nicht zu unseren natürlichen Sinnen. Es gibt ja auch kein eigenes Organ, dass für das Zeitgefühl zuständig ist. Wenn man eine Person bei einem MRT Sekunden zählen lässt, kann man auch im Gehirn keinen bestimmten Bereich feststellen, der dafür zuständig zu sein scheint. Im Westen denken die Leute die Zeit verläuft von links nach rechts, in Israel glaubt man sie verläuft von rechts nach links aufgrund der alten Schreibrichtung und in China sagt man sie verläuft von Oben nach Unten aufgrund dessen alter Schreibrichtung. (: oben = Vergangenheit ; unten = Zukunft). Wir haben nur zwei Bezüge zur Zeit: das hier und jetzt, unsere Momentaufnahme, die Gegenwart. Der zweite ist unsere Erinnerungsfunktion an die Vergangenheit. Auch hier kann man nicht genau sagen, wie das funktioniert. Aber wenn die Zeit genauso real ist wie diese dreidimensionale Welt die wir sehen, dieser Ort an dem wir uns befinden, dann müssen wir sie in irgendeiner Art als 4te Dimension wahrnehmen. Das würde wiederum nicht erklären, weshalb man zum Raum ein anderes Verhältnis als zur Zeit hat. Im Raum kann man sich frei von links nach Rechts bewegen. Wenn die Zeit also genau so real wie der Raum ist, wieso kann man sich dann nicht auch so durch die Zeit bewegen? Man weiß auf jeden Fall, dass Masse und Energie dazu in der Lage sind, nicht nur den Raum, sondern auch die Zeit zu krümmen. Wie stark die Raumzeit gekrümmt wird hängt von der Masse des Himmelskörpers ab. Auf der Sonne vergeht die Zeit zum Beispiel langsamer als auf der Erde, weil sie viel massiver ist. Auch Geschwindigkeit verlangsamt die Zeit. (Zeitdilatation)
Man kann sich die Raumzeit wie ein extrem elastisches verwobenes Tuch vorstellen, dass überall eingedrückte Stellen hat wie eine „Delle“. Das sind die Stellen an denen Masse und Energie bestehen. Die Größe der Delle und somit wie stark die Zeit verlangsamt ist, hängt von der Masse des Himmelskörpers ab.
Nein alles was passiert, ist passiert.
Würde das aber nicht dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik widersprechen?