Kann NH4 auch als Base nach dem Brönsted Konzept fungieren?
Wie Sie im Betreff lesen können, habe ich eine Frage darüber, ob NH4 nach Brönsted Konzept auch als Base fungieren kann, obwohl es NH4 tatsächlich kein Ampholyt ist.
meine Argumentation, um meine These zu bestätigen wäre, dass NH4 noch ein weiteres Elektronenpaar besitzt, wodurch es nach der Lewis Formel ein H+ Ion (Protonaufnahme) aufnehmen dürfte und daher ein Protonenakzeptor bzw. Protonenübertragung von einer Base zu einer Säure stattfinden kann. (Auch wenn die Realität das Gegenteil entspricht, weil kein NH5 existiert)
3 Antworten
Wo soll denn dieses freie Elektronenpaar sein? NH₄⁺ ist isoelektronisch zu CH₄, und beide haben kein Elektronenpaar. Deshalb können sie nicht protoniert werden, zumindest im Sinn von Brønstedt. Ja, es gibt ein nichtklassisches CH₅⁺, aber das existiert nur unter abenteuerlich sauren Bedingungen oder in der Gasphase, und bei NH₄⁺ ist eine weitere Protonierung wegen der positiven Ladung noch viel schwieriger.
P.S.: H₃O⁺ hat wirklich noch ein freies Elektronenpaar und ist daher zumindest theoretisch klassisch protonierbar. Bis heute gibt es aber nur indirekte Hinweise auf die Existenz von H₄O²⁺, weil zwei positive Ladungen auf einem so kleinen Molekül kaum Platz haben. Wie viel unwahrscheinlcher ist da die Protonierung von NH₄⁺, bei dem die Protonierung nur über nichtklassische Strukturen denkbar ist und zwei Ladungen in ein enges Volumen gequetscht werden?
Benötigt ein Atom nicht lediglich ein Aussenelektron, um eine Bindung einzugehen? Welches es womöglich durch bspw. H20 erhalten könnte oder ist die Voraussetzung das mindestens 2 Paare offenstehen?
Benötigt ein Atom nicht lediglich ein Aussenelektron, um eine Bindung einzugehen? Welches es womöglich durch bspw. H20 erhalten könnte oder ist die Voraussetzung das mindestens 2 Paare offenstehen?
Problem mit deiner These: NH4+ hat kein freies e-Paar
Benötigt ein Atom nicht lediglich ein Aussenelektron, um eine Bindung einzugehen? Welches es womöglich durch bspw. H20 erhalten könnte oder ist die Voraussetzung, dass mindestens 2 Paare offenstehen?
In der Theorie ja, aber dann auch nur unter sehr drastischen Bedingungen. Du würdest praktisch etwas ähnliches erhalten wie bei einem Carboniumion (Methonium-Ion).
Das Problem ist, dass Stickstoff keinen Zugang zu weiteren Orbitalen hat, daher wird es schwer dort eine weitere Bindung irgendwie unterzubringen.