Kann mir jemand Unterschiede und Gemeinsamkeiten von der Vorstellung eines glücklichen Lebens zwischen den Epikureern und Martial sagen?

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Die Epikureer betrachteten Lust (altgriechisch ἡδονή - hēdonḗ) und die Vermeidung von Schmerz als höchstes Gut. Sie strebten nach Seelenruhe (altgriechisch ἀταραξία - ataraxía), indem sie die Befriedigung aller natürlichen Bedürfnisse propagierten und jedes Übermaß vermieden, um unnötiges Leid zu vermeiden. Genügsamkeit, Freundschaft und gemäßigter Lustgewinn waren ihre Lebensgrundsätze.

Martial hingegen war ein Kyniker (altgriechisch κυνικός - kynikós) in der Tradition des Diogenes von Sinope. Durch beißende Gesellschaftssatire in kurzen Epigrammen brachte er die menschlichen Fehler und gesellschaftlichen Tabus des Lebens zum Ausdruck. Glück sah er eher pessimistisch als seltene Momente der Befriedigung in einem oft enttäuschenden Leben.

Beide beschäftigten sich mit der menschlichen Natur und der Gesellschaft, jedoch auf unterschiedliche Weise: Die Epikureer zogen sich zurück und betonten optimistisch persönliche Erfüllung in einem maßvollen Lustgewinn, während Martial pessimistisch als scharfer Kritiker die Gesellschaft analysierte und mit beißender Satire ihre gesellschaftlichen Tabus offenlegte.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – LK Latein