3 Antworten

Der Film ist sehr gut. Er geht in die Kategorie wie "Der Schacht" oder "The Game". Es gibt Leute die solche Filme gut finden, eben weil sie zum Nachdenken anregen, aber andere werden sich abgestoßen fühlen weil sie zu viel darüber nachdenken würden und sich vielleicht selber irgendwo in einem dieser Bereiche wiederfinden würden. Und zuzugeben das man da drin steckt fällt verdammt schwer.

Wie würde ich nun den Film interpretieren.

Das Haus ist die Welt. Das Essen könnte Geld symbolisieren. Die Katzen sind die Menschen. Die Schweine die Politiker. Der Diener könnte die Wirtschaft sein und die Kette unterm Tisch ist das System das alle bindet. Der Tiger könnte den Krieg darstellen und die Aufziehmaus eine Art Ablenkung vom Problem. Du hast diese Thematik im Bereich Glauben gepostet, aber ich kann daran keine Religion erkennen, oder sie erschließt sich mir nicht aus dem Gesehenen. Allerdings sehe ich darin einen Ausspruch aus der Psychologie.

"Der Mensch existiert, um sich selbst zu vernichten". Wenn man das Haus sieht so mag man dieser Aussage glauben schenken. Das Haus wird aufgegessen. Die Wirtschaft füttert die Politik. Das Essen stellt hier Geld dar. Geld welches alle gut gebrauchen könnten, aber nur die obersten der oberen haben reichlich davon. Für den Menschen fällt nur hin und wieder was ab. Das Geld versickert manchmal irgendwo hin. Es fällt sozusagen unter den Tisch und versickert in den wirren des Systems. Die Kette symbolisiert das meiner Meinung nach sehr gut. Da die Katzen die Menschen darstellen ist es sinnvoll wenn man sagt, hin und wieder verschwindet auch ein Mensch im System oder wird vom System verschluckt. Die Katze im Clip zeigt das nur zu gut.

Die Wirtschaft verpulvert alles was sie an Rohstoffen hat aber irgendwann reicht das nicht mehr. Die Wirtschaft bringt nichts mehr hervor. Das System kollabiert allmählich. Hier fehlt mir irgendwie ein Bild, das die Ketten unterm Tisch langsam aber sich kaputt gehen. Sie verschwinden nie ganz. Aber sie müssten zumindest an einigen Stellen brüchig werden, damit es mehr Sinn ergibt Seis drum.

Die oberen wollen immer mehr. Die unteren leiden und brauchen aber auch Dinge. Also lehnen sie sich irgendwann gegen die oberen auf. Sie wehren sich. Irgendwann gibts den Knall und die Obersten werden von der Masse verschlungen, hier symbolisiert vom Tiger. Ein Krieg kommt, eine Wirtschaftskriese oder sonstiges. Aber damit das nicht gleich auffällt in der unteren Schicht, das das System am Bröckeln ist, gibt es Ablenkung von den oberen. Hier dargestellt von der Aufziehmaus. In der Realität mag es nicht so einfach dargestellt sein. Manchmal erkennt man heutzutage nicht was die Ablenkung darstellt. Fake News und andere Dinge bringen Aufregung unter die Menschheit, während das Problem immer schlimmer wird.

Aber die Ablenkung währt nur kurz. Das Volk, hier die Katzen, lehnen sich irgendwann auf. Der Tiger, real vielleicht ein Krieg, verschlingt die Katzen und wird zu etwas größerem das einen Umschwung bringt. Ein Krieg bringt immer viel Umschwung mit sich. Die Rüstungsindustrie floriert und wenn alles erstmal kaputt ist muss es regeneriert werden. Da die Regeneration nicht umsonst ist werden schon bald neue Politiker und findige Banker und Co aus dem nichts auftauchen und alles geht wieder von vorne los. Das einzige was immer da ist, das ist die Wirtschaft. Egal wie schlecht es allen beteiligten geht oder ging, die Wirtschaft ist weiter da. Vielleicht ist sie erst schwach, aber dann wird sie weiter wachsen.

Aber was hier nicht gezeigt wird ist oder nur am Rande, dass das Haus immer weniger wird. Ein Zimmer ist schon verbraucht. Das nächste neu geöffnet. Das Spielchen geht von vorne los. Aber es wird irgendwann ein Point of no Return geben. Die Wirtschaft wird den letzzen Krieg irgendwann hervorbringen, und dieser wird den letzten raum nicht überleben. Die Wirtschaft wird die Kätzchen vielleicht hervor holen, ein letztes mal, aber da keine Räume mehr vorhanden sind werden die Kätzchen sterben und damit stirbt auch die Wirtschaft. Denn es wird niemand mehr da sein, wer das alles am Laufen hält. Die Wirtschaft ist nutzlos ohne Kätzchen und ohne die oberen.

Die Frage die man sich stellen müsste wäre meiner Meinung nach, wo stehen wir jetzt? Ich denke wir sind schon Pattere angekommen. Oder vielleicht am Ende des ersten Stockes. jedenfalls fehlt nicht viel nach unten. Ein bissl geht noch. Solange in den Kriegen keine Atomwaffen abgefeuert werden, wird hinterher noch Zeit sein, weiteres Zeugs zu verpulvern.

Eine weitere Frage wäre, wie man das System also die Ketten zerbrechen könnte. Die Wirtschaft erhält das System am Leben. Indem es immer wieder neue Zustände produziert. Würde man je aus dem Kreislauf rauskommen. Nunja, zumindest wenns nichts mehr gibt also das Haus komplett kaputt ist war es das. Es sei denn, der Mensch hat bis dahin gelernt auf andere Planeten zu kommen. Dann könnte es da weiter gehen.

Das System selbst kann auch verändert werden. Glieder und Ketten könnten sich ändern. Aber am Ende ist ein System doch nur ein System. Es gibt kein Entrinnen. Es sei denn, die Menschen würden sich gegen die Wirtschaft auflehnen und gegen die Politik. Aber was käme danach und ist es besser was danach kommt, oder vielleicht noch schlechter?

Starkes Video. Habe es mir angeschaut und würde dem folgenden Titel geben:

System Kapitalismus

_________________________________________

Da werden 3 Gruppen präsentiert:

DickerMann = die Elite

Schweine im Anzug = reichen

Katzen: die normalos / mittelschicht

_________________________________________

Da werden auch Orte gezeigt:

Das Meer/Berg = Universum

Das Hotel = Planet Erde

Zimmer = Die Länder

_________________________________________

Damit die reichen essen können, wird das Gebäude auseinander genommen... das heißt die bekommen den großen Teil dieser Erde und fördern dadurch den Abbau der Ressourchen. Die ELITE profitiert am meisten, denn sie baut sich mit dem verdienst weitere Zimmer, die abgebaut werden können und die reichen fressen alles auf. Die Katzen sind die Mittelschicht die einen Lohn bekommt und die kleine TEILE der Ressourcen oder wenig Geld (gehalt).

Aber irgendwann wird das VOLK (Katzen) groß und stürmen das Land und fressen die Sachen der Oberschicht weg. Die Oberschicht streitet sich und es gibt Krieg.... Das Volk gewinnt und das Land ist unbrauchbar. Dann gehts in nächste Land (zimmer) und da wird aus der unterschicht wieder die Oberschicht gemacht und dann wieder bis das gesamte Zimmer kaputt ist und das ganze so weit, bis der PLANT weg ist und dieser unbrauchbar ist.

Die KETTEN bei der Oberschicht zeigen auch, dass die OBERSCHICHT auch versklavt ist, zwar bekommen die mehr dafür, aber sind troztzdem in Ketten: STEUERN ZAHLEN, SYSTEM FÜTTERN usw.

Die MAUS die eingesetzt, um die Mäuse abzulenken sind in ECHT VERGLEICHBAR mit: KRIGEN, ÄNGSTE, vllt auch Politische Versprechen. Einfach um das Volk ruhig zu halten und immer von der ,,ELITE" ABZULENKEN.

In der heutigen Welt gibt es zwei gegensätzliche Philosophien, die uns ständig umgeben: Die eine drängt uns dazu, immer mehr zu wollen, immer weiter zu streben, immer größer zu denken. Die andere fordert uns auf, innezuhalten, zufrieden zu sein und das zu schätzen, was wir bereits haben. Diese beiden Sichtweisen werden perfekt in der Geschichte vom Fischer und dem Geschäftsmann (siehe Link unten) sowie im animierten Kurzfilm Dinner for Few von Nassos Vakalis eingefangen.

Auf der einen Seite haben wir den Fischer, der versteht, dass er bereits alles hat, was er für ein erfülltes Leben braucht. Auf der anderen Seite zeigt uns Dinner for Few, wie Gier und maßloses Streben nach „mehr“ unweigerlich zu Zerstörung und Unglück führen. Beide Geschichten stellen die gleiche zentrale Frage: Wann ist genug wirklich genug?

In Dinner for Few sitzen die Reichen und Mächtigen an einem festlich gedeckten Tisch, während hungrige Katzen unter ihnen lauern. Die Gäste essen und essen, unaufhörlich, ohne Rücksicht auf die Ressourcen, die ihnen zur Verfügung stehen. Sie werfen den Katzen nur die Reste hin, in der Annahme, dass sie unantastbar sind und der Überfluss nie enden wird. Doch am Ende bricht das System zusammen. Die Maschine, die das Essen produziert, versiegt, und die gierigen Gäste sind gezwungen, sich den Konsequenzen ihres maßlosen Verhaltens zu stellen.

Was der Film uns zeigt, ist ein gnadenloser Kreislauf der Gier. Niemand fragt sich, ob das, was er hat, genug ist. Niemand zieht in Erwägung, weniger zu nehmen, um das Gleichgewicht zu bewahren. Gier führt hier nicht nur zu persönlichem Scheitern, sondern zur Zerstörung des gesamten Systems, in dem die Protagonisten leben.

Im Gegensatz dazu steht die bekannte Geschichte vom Fischer und dem Geschäftsmann. Der Fischer hat verstanden, dass das Streben nach endlosem Wachstum nicht notwendig ist, um ein glückliches Leben zu führen. Er hat bereits genug – genug Fische, um seine Familie zu ernähren, genug Zeit, um sich zu entspannen und das Leben zu genießen. Der Geschäftsmann hingegen denkt, dass nur mehr Wohlstand, mehr Arbeit und mehr Besitz den Weg zum Glück pflastern.

Der Fischer verkörpert eine Weisheit, die in Dinner for Few völlig fehlt: Er hat erkannt, dass der Schlüssel zu einem erfüllten Leben nicht darin liegt, immer mehr zu haben, sondern darin, die Grenzen zu erkennen und in diesen Grenzen Zufriedenheit zu finden. Der Geschäftsmann repräsentiert hingegen genau jene Denkweise, die im Film die Elite an den Tisch bringt – das ständige Streben nach Wachstum und Überfluss, ohne zu realisieren, dass irgendwann der Punkt erreicht ist, an dem „mehr“ nicht mehr möglich ist.

Was verbindet diese beiden Geschichten? Beide handeln davon, wie wir als Gesellschaft (und als Einzelne) mit unseren Ressourcen umgehen und welche Prioritäten wir setzen. Dinner for Few zeigt uns die dunkle Seite der Gier: ein selbstzerstörerisches System, in dem das Streben nach immer mehr zur unausweichlichen Katastrophe führt. Die Geschichte vom Fischer dagegen bietet eine Alternative – eine Lektion in Genügsamkeit, in der die Frage „Wann ist genug?“ gestellt und beantwortet wird.

In Dinner for Few stellt niemand diese Frage. Die Gäste glauben, sie könnten unendlich viel konsumieren, ohne jemals die Konsequenzen ihres Handelns tragen zu müssen. Die Figuren sind getrieben von der Illusion, dass mehr immer besser ist. Doch diese Illusion zerbricht am Ende des Films – wenn es zu spät ist.

Der Fischer hingegen hat bereits die Weisheit erlangt, dass mehr nicht immer besser ist. Er erkennt, dass es einen Punkt gibt, an dem man aufhören kann, zu jagen, zu streben und zu konsumieren, und sich einfach auf das Wesentliche besinnen sollte. Diese Einsicht fehlt in Dinner for Few völlig.

Was uns beide Geschichten lehren, ist die Bedeutung von Balance. Gier und Maßlosigkeit, wie sie in Dinner for Few dargestellt werden, führen zur Zerstörung – nicht nur für das Individuum, sondern für die gesamte Gesellschaft. Ein System, das auf unendlichem Wachstum basiert, ist zum Scheitern verurteilt, wenn niemand die Frage stellt: „Haben wir nicht schon genug?“

Die Geschichte vom Fischer zeigt uns den Ausweg: Die Antwort liegt nicht darin, immer mehr zu wollen, sondern darin, zu erkennen, wann man genug hat. Wenn wir anfangen, wie der Fischer zu denken – wenn wir uns auf das konzentrieren, was wir wirklich brauchen, und aufhören, blind nach mehr zu streben – dann können wir einen Kreislauf der Gier vermeiden, der, wie in Dinner for Few, sonst nur in einem Zusammenbruch endet.

Sowohl Dinner for Few als auch die Geschichte vom Fischer halten uns einen Spiegel vor. Sie fordern uns auf, unser Verhältnis zu Gier, Wohlstand und Zufriedenheit zu überdenken. Die Gier, wie sie in Dinner for Few dargestellt wird, führt zum Untergang – persönlich und gesellschaftlich. Doch die Weisheit des Fischers zeigt uns, dass wahres Glück und Zufriedenheit oft in den einfachen Dingen liegen, die wir bereits haben.

Am Ende geht es darum, eine Balance zu finden: zu wissen, wann genug wirklich genug ist, und den Kreislauf der Gier zu durchbrechen, bevor es zu spät ist. Nur so können wir ein nachhaltiges und erfülltes Leben führen – für uns selbst und für die Welt um uns herum.

.

Hier ein Link zur "Geschichte mit dem Fischer"
https://www.gutefrage.net/frage/warum-gibt-es-ueberhaupt-die-faulheit#answer-562110198