Kann mir jemand den Zusammenhang zwischen Sendermast und Reflektormast erklären?

2 Antworten

Der Reflektormast wird selbst nicht gespeist.

Er dient lediglich als passives Element, um eine Richwirkung der Antennenabstrahlung zu generieren.

Die Strahlrichtung erfolgt immer vom Reflektormast zum gespeisten Hauptsendemast.

Will man eine zusätzliche Richtwirkung erzielen, kann man zusätzliche Direktoren in Strahlrichtung platzieren.

Der Deutschlandfunk hatte vor der Deutschen Vereinigung den Auftrag, die Bevölkerung in der DDR mit Programm zu versorgen.

Entsprechend wurden die technischen Sendeanlagen alle in der Nähe des Grenzgebietes BRD/DDR platziert.

Ohne die genaue Anordnung des Reflektormastes in Donebach zu kennen ist es für mich naheliegend, dass der Refelktormast unter folgenden Gesichtpunkten platziert wurde.

Um Interferenzen mit dem auf gleicher Frequenz arbeitenden Sender Brasov (Rumänien) zu vermeiden, macht es Sinn, die theoretische Nullstelle der Antenne so zu legen, dass diese in Richtung Brasov zeigt.

Die Nullstelle ist mit einem Versatz von ca. 90 ° +/- 15°, je nach konkretem Antennendiagramm zu vermuten.

Antennenrichtung nach Brasov wäre rund 120 ° von uns aus gesehen, um den Programmauftrag DDR zu erfüllen, müßte der Versatz 120° - 90°(+/-15°) = 30° (+/- 15°) erfolgen.

Schaut man auf die Karte, ergibt sich ein optimaler Stralungswinkel in Ruichtung der heutigen neuen Bundesländer von etwa 45 °. Passt also meine überschlägige Berechnung.

Mit dem Fall der Mauer ist der ursprüngliche Programmauftrag für den Deutschlandfunk entfallen.

Es dauerte dann auch nicht besonders lange, bis die Frequenzen auf Mittel- und Langwelle eine nach der anderen abgeschaltet wurden.

Günter

Der Sender hat auf der Frequenz 155 kHz gesendet, und ein Sender in Rumänien hatte die gleiche Frequenz. Deshalb hat man vor den Sendemast in Richtung Rumänien den Reflektormast gebaut. Der hat die Energie in diese Richtung absorbiert, so dass sich die beiden Sender in dieser Richtung nicht gegenseitig gestört haben.

Der Mast in seiner gesamten Länge diente als Antenne, die Langwelle erfordert solche Längen.


nike5899 
Fragesteller
 04.03.2018, 00:26

Aber der Reflektormast hat nicht die Komplette Energie weggenommen oder? Sonst hätte man ja in Südostdeutschland keinen Empfang mehr gehabt

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PeterSchu  04.03.2018, 01:15

Genau. Die Reichweite betrug ja auch etliche 100 km und sie war dort eben um einiges reduziert, aber nicht vollkommen weg. Trotzdem war der Empfang in Bayern nicht optimal, daher hat man dort später noch einen weiteren Langwellensender gebaut, auf einer anderen Frequenz aber mit dem gleichen Programm. Er hat dazu gedient, den Empfang in Richtung Südosten zu verbessern.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sender_Aholming

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sender_Donebach

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