Kann mein 5 Monate alter kater wegen Kummer sterben?

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo meeshy21421

der Kater sollte auch mal seine Ruhe haben dürfen. Man muss nicht ständig an der Katze rum krabbeln. Ja, der kleine wird dich vermissen, wenn du seine Bezugsperson bist. Ist doch logisch. Aber 2 Wochen gehen schnell vorbei, das ist jetzt auch kein Drama.

Was euer Kater aber BITTE ganz dringend braucht, ist ein Artgenosse. Gleiches Alter, gleiches Geschlecht, gleicher Charakter !

Bild zum Beitrag

Das Katzen Einzelgänger sind, ist leider noch immer ein weit verbreiteter Irrglaube. Trauriger Weise gibt es da immer noch sooooo unendlich viel Aufklärungsbedarf :-(

Studien belegen, das Katzen die Gesellschaft von Artgenossen brauchen. Einzig auf der Jagd, sind sie wirklich lieber alleine. Freilebenden Katzen bilden sogar, freiwillig und von sich aus, große Kolonien in denen sie zusammen leben. Auch Hauskatzen pflegen draußen soziale Kontakte. Aber eine Katze in der Nachbarschaft, ersetzt NICHT den Kumpel, der zu Hause ist !

Natürlich gibt es vermeintliche Einzelgänger, denen Artgenossen nicht all zu viel bedeuten oder die in einer Gruppe einfach nicht Fuß fassen können. Doch diese haben, meist schon in der Prägezeit, eine sehr tiefe und enge Bindung zu Menschen aufgebaut, oder ein Traumatisches Erlebnis im zusammen leben mit Artgenossen erlitten und sind absolute Ausnahmen. Und selbst diese „Einzelgänger“ pflegen, auf ihre Art und Weise, soziale Kontakte mit Artgenossen.

Viele sagen immer, das Einzelhaltung mit Freigang OK wäre. NEIN, das ist es ebenfalls NICHT ! Denn einen Kumpel zu Hause haben, ist etwas völlig anderes, als Katzen aus der Nachbarschaft zu begegnen. Draußen geht es dann auch viel härter um Reviere, Revierkämpfe, Rangordnungen. Das kann man eben NICHT mit einem Partner zu Hause vergleichen !

Eine Katze in Einzelhaft, vor allem noch schlimmer wenn es eine reine Wohnungskatze ist, wird mit großer Sicherheit auf kurz oder lang, Verhaltensauffällig. Das kann Unsauberkeit sein, Aggressivität, Zerstörungswut, fressen verweigern, nicht mehr spielen wollen, oder Hyperaktivität, Depression werden und vieles mehr.

Auch die Meinung, Katzen kann man lange alleine lassen, ist seit Jahrzehnten veraltet. Katzen stumpfen mit der Zeit ab und vegetieren eher vor sich hin, wenn sie zu viel alleine gelassen werden. Selbst wenn der Besitzer viel zu Hause ist, ist es kein Vergleich zu einem Spielgefährten mit dem man raufen, toben und spielen oder auch mal Kräftemessen kann. Das was Katzen untereinander teilen, können wir Menschen ihnen niemals geben.

Einzelkatzen, sind vom Mensch dazu gemacht, die werden NICHT als Einzelkatze geboren !!

Bitte ermögliche deiner Katze Gesellschaft durch einen Artgenossen !

Ein tolles Aufklärungsvideo: https://youtu.be/CO16PgdNPnA

Studien und interessante Artikel dazu:

Mit deutscher Übersetzung: https://www.katzen-links.de/forum/anfaengerfragen/katzen-soziale-tiere-t126549.html

Studie 2003, Univercity of Georgia, USA im Original: http://katzen-verstehen.at/wp-content/uploads/2013/04/social-organization-of-the-cat.pdf

Rita Marlen Feisel, Website BKH of Duke Mystic Falls: http://www.dearcats.de/einzelkatze.pdf oder http://www.bkh-of-duke-mystic-falls.de/einzelhaltung-2.html

Viele meinen ja auch, das Katzen die zusammen leben, unbedingt auch zusammen fressen, kuscheln, spielen, auf`s Klo gehen und weiß der Kuckuck was alles machen müssen. NEIN ! Das seht ihr viellll zu vermenschlicht !! Katzen kommunizieren untereinander völlig anders, als wie mit uns Menschen.

Katzen haben ein wahnsinnig großes, für uns Menschen zum Teil vielleicht auch kompliziertes, Kommunikationssystem mit Hunderten von Vokalisierungen und verfügen über ein umfangreiches Repertoire. Die Kommunikation bei Katzen, besteht aus verschiedenen Ausdrucksformen.

Es gibt einmal die Lautsprache, dazu gehört Miauen, schnurren, Knurren, zischen, fauchen, schreien, schnattern/Keckern, gurren und so weiter.

Und die Körpersprache über Augen, Ohren, Schwanz, Nase, Schnurrhaare, Körperhaltung, Pfoten und beißen. Auch Unsauberkeit ist eine Kommunikationsform. Was Katzen untereinander Teilen, kann und wird der Mensch NIE Vollständig entschlüsseln oder gar ersetzen können !!

Ich kann dir aus Erfahrung sagen, das es absolut stimmt, das Katzen die Gesellschaft von Artgenossen brauchen !! Auch meine 5 hängen nicht ständig aufeinander, aber sie verstehen und akzeptieren sich. Sobald mal einer zum TA geht, wird er vermisst. Auch das zeigt mir, das die sich sehr schätzen und Dankbar sind, sich alle zu haben. Dennoch müssen die nicht Non Stop auch auf einander hocken. Und dennoch ist es Tag täglich ein Genuss, denen zu zu schauen, wie die miteinander umgehen, von einander lernen, miteinander spielen, kuscheln, sich gegenseitig putzen oder einfach jeder auch mal das macht, ohne ständig aufeinander zu hocken !

Oder mal ganz salopp erklärt:

Nun überlege mal bitte, du lebst in einer reinen Katzenwelt. Du als einziger Mensch. Du sprichst die Katzensprache nicht, du hast kein Telefon, kein Internet, darfst keinen Schritt vor die Tür. Du beschäftigst dich anders, spielst, tobst, entdeckst die Katzenwelt. Du alleine, ohne einen anderen Artgenossen, ohne dich austauschen zu können. Es ist für dich sehr still. Was die Katzen sprechen, verstehst du nicht und wirst du nie erlernen können. Du kannst keinem erzählen was du erlebt hast, was dich beschäftigt. Du hast keinen zum Kräftemessen, spielen und toben. Findest du das toll ? Und genauso fühlt sich eine Katze in Einzelhaft. Ja, es gibt Katzen die lieber alleine sind, aber das habe ich ja in meinem Beitrag schon erklärt. Eine Katze in Einzelhaft, vor allem noch schlimmer wenn es eine reine Wohnungskatze ist, wird mit großer Sicherheit auf kurz oder lang, Verhaltensauffällig. Das was Katzen untereinander teilen, können wir Menschen ihnen niemals geben.  

Alles Gute

LG  

Bild zum Beitrag

Bild zum Beitrag

Bild zum Beitrag

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Tierschutz/Pflegestelle & habe seit über 40 Jahren Katzen
 - (Familie, Katze, Kater)  - (Familie, Katze, Kater)  - (Familie, Katze, Kater)  - (Familie, Katze, Kater)

NaniW  14.10.2021, 19:13

Vielen lieben DANK für den Stern :-)

Alles Gute

LG

0
Maya707  14.10.2021, 02:01

Hallo Nani. Ich würde dein Wissen über Katzen nie in Frage stellen. Aber meine Katze würde kaputt gehen, wenn sie ihre Liebe (wieder) teilen müsste. Sie ist so fixiert auf mich. Katzen können ja auch zu ihrem Menschen eine innige Beziehung aufbauen.

Ich habe dahingehend leider viele Erfahrungen gemacht. Mein Kater zum Beispiel (heute bei meinem Ex) duldet keine Katze in seinem Haus. Da wird sofort alles vollgepinkelt. Haben wir alles durch.

Draußen ist er ein total verträglicher und sozialer Kerl. Aber das Haus ist SEIN Revier.

Na ja, irgendwie hatte ich bisher 4 Katzen, die sich so eigen verhielten. Aber alle normal aufgewachsen und sozialisiert...

2
NaniW  14.10.2021, 15:29
@Maya707

ich sage ja in meinem Beitrag, das es auch Katzen gibt, die mit anderen nicht warm werden. Und man kann halt auch bei einer Zusammenführung einiges falsch machen. Denn leider holen viele einfach eine neue Katze dazu, ohne auf Alter, Geschlecht und Charakter zu achten.

Die Katzen sollten vom alter und Charakter zusammen passen, damit es auch klappt.

Man tendiert generell dazu, das die Katzen bitte keinen großen Altersunterschied haben sollen. Denn eine alte Dame z.B., ist schnell genervt von einem Jungspund und der Jungspund ist total gelangweilt, da die alte Dame ihre Ruhe haben mag und nicht spielen will.

Auch beim Geschlecht tendiert man eher dazu, das man Kater/Kater und Katze/Katze am besten Vergesellschaftet. Denn Kater spielen viel grober als Katzen und das könnte, bei einer Zusammenführung von Kater/Katze, zum Problem werden. Daher eben auch unbedingt auf den Charakter achten, das man nicht einen gemütlichen, sanften Charakter zu einem Power geladenen Rockstar dazu setzt.  

Und dann gibt es einmal die kalte und einmal die langsame Vergesellschaftung.

Aber dazu kann ich dir, bei Bedarf, gerne auch mal die Ausführliche Erklärung geben.

Alles Gute

LG

0
Maya707  16.10.2021, 22:02
@NaniW

Das hab ich immer alles bedacht Nani. Unsere Tiere wurden gut vergessellschaftet. Bei meiner verbliebenen haben wir sogar mit Gittertür gearbeitet. Also wirklich alles mit viel Mühe und Geduld.

Aber ich weiß auch nicht... ich habe vielleicht einen Hang zu eigensinnigen Miezen.

Mein erster Kater war aus dem Tierheim und extrem eifersüchtig auf alles und jeden. Das heißt nicht, dass er keine anderen Katzen mochte. Das durchaus. Aber nicht bei mir. Da war er eifersüchtig ohne Ende.

Meine zweite bekam ich mit einem Jahr von einer Freundin. Ich holte eine ebenfalls einjährige Dame dazu. An sich passte das eigentlich. Wobei meine erste die Neue schon gern sehr unterbutterte.

Als diese aus dem Tierheim nach 1,5 Jahren leider starb, holte ich einen 3 Monate alten Kater.

Das klappte erstmal wunderbar. Bis er immer älter und eigensinniger wurde. Er wurde immer mehr zum richtigen Tyrannen für mein Mädchen. So sehr, dass ich ihn zu meinem Ex abgeben musste. Dort, allein mit Haus und Hof verhält er sich jetzt ganz anders und zufrieden.

Dann kam die Katze meiner Mutter dazu. Gleiches Alter. 5 Jahre. Wir haben die beiden gut zusammen geführt. Und an sich klappte das auch gut. Aber sie akzeptierten sich nur.

Vor drei Jahren verstarb meine erste und die Mieze meiner Mutter bekam natürlich nun die volle Liebe von mir. Dann merkte ich erstmal wie extrem anhänglich und fixiert sie eigentlich ist. Die ist wie ein Hund.

Ich habe vor einiger Zeit natürlich über eine zweite Katze nachgedacht. Aber das kann ich meiner nicht antun. Ich wüsste nicht, ob sie es verkraften würde, meine Liebe plötzlich wieder teilen zu müssen.

Gut sozialisiert waren sie alle. Also keine Störung oder sonstiges. Sind alle mit anderen Katzen aufgewachsen und hatten durchweg sozialen Kontakt.

Meine jetzige ist allgemein tatsächlich sehr zickig zu anderen Katzen. Also irgendwie mag sie andere nicht. Aber vielleicht hat sie doch irgendwo draußen einen Kumpel. Es würde mich freuen, aber auch ein bisschen wundern.

0
NaniW  16.10.2021, 23:21
@Maya707

bei dem Kater aus dem TH kann es sein, das dortige Artgenossen und diesem Kater nicht zusammen gepasst haben und er deswegen schlecht neu zu Vergesellschaften war. Wie lange war er im TH, bis er zu dir kam ? War er vorher schon mal Vermittelt worden ?

Bei der zweiten Katze passte es nicht, da die erste, die neue untergebuttert hat. War also auch nicht Richtig ausgesucht.

Das der Kater der dann kam, zum Tyrann wurde für das Mädel, kann halt am unterschiedlichen Geschlecht gelegen haben.

Wie lange ist jetzt die jetzige Katze schon alleine ? Und was heißt, sie ist Zickig ?

Alles Gute

LG

0
Maya707  17.10.2021, 00:01
@NaniW

Bei dem Kater aus dem Tierheim ist natürlich nicht klar, was er vorher erlebt hat. Er war geschätzte 6 bis 8 Jahre alt.

Wobei, wie gesagt, das war ein ganz netter, lieb und sehr verträglich mit anderen Katzen....solange ich sie nicht streichelte...dann wurde er eifersüchtig.

Er war halt so einer, der mich für sich ganz allein wollte. Selbst meinem damaligen Freund gegenüber. Er pinkelte sofort in die Ecke, so wie ich meinen Freund nach einer Woche Abwesenheit begrüßte.

Ich habe es dann so gemacht, den Kater auf den Arm zu nehmen und meinen Freund mit ihm zusammen begrüßte. Das klappte.

Bei meiner zweiten (mein Kater lebte leider nur knapp 2 Jahre) hab ich insgesamt 4 Katzen aus dem Tierheim auf Probe genommen (jeweils 2 Wochen). Bei der 5. Hat es endlich gepasst. Aber nur anfangs.

Meine war echt ein kleiner (liebenswerter!) Teufel. Irgendwann fing sie leider an, die zweite Katze zu dominieren. Sie haben aber auch zusammen geschlafen, so war das nicht. Irgendwo passte es. Aber manchmal hatte es die zweite schon nicht leicht.

Der jetzige Kater akzeptiert keine Katzen in seinem Haus. Wir haben auch das durch. Mit dem Kater (auch kastriert) vom Nachbarn. Draußen kamen sie wunderbar miteinander klar. Aber manchmal kam er mit rein. Und unserer pinkelte sofort. Ansonsten, draußen ist er total verträglich.

Meine verbliebene Maus ist jetzt seit knapp 3 Jahren allein. Geht aber auch raus. Jedenfalls war es so, dass ich nicht nur sehr lange brauchte, um über den Verlust des "kleinen Teufel" hinwegzukommen. Sondern meine verbliebene hat meine volle Aufmerksamkeit natürlich genossen. Wurde noch anhänglicher als sie es so schon war.

Zickig...na ja, sie faucht und knurrt wirklich alle Katzen an. Ich kann das alles gut beobachten, weil ich sie draußen immer viel mit anderen Katzen sehe. Auch die (kastrierte) Nachbarkatze kann sie einfach nicht ausstehen.

Vielleicht ist sie mit ihren 13 Jahren auch einfach nicht mehr so offen und will lieber ihre Ruhe vor den Jungspunden. Weil an sich ist es eine ganz liebe, die anderen Katzen nichts tun würde. Ist auch mit anderen Katzen aufgewachsen.

Ich bin aber allgemein ihr ein alles. Sie geht zu nichts und niemand anderen. Ausschließlich zu mir. Sie war schon vorher so bezogen auf mich. Nach dem Tod meines "Teufels" hat sich das natürlich richtig bemerkbar gemacht.

0

Viel mit ihm spielen und ja eine zweite Katze wäre gut. So junge Katzen wollen nicht alleine leben ohne Katzenkumpel, sie brauchen Gesellschaft von Artgenossen.

Wenn der Kater sehr antriebslos ist, dann kann das auf die Veränderung oder eine Erkrankung hin deuten. An der Veränderung und dem damit verbundenen Kummer stirbt er nicht.

Warum ist der arme Kerl in Einzelhaltung?

L. G. Lilly

Vielleicht eine Zweitkatze?

Solange sich Katzen nämlich einfach nicht mit Artgenossen Vertragen brauchen sie unbedingt mindestens einen!