Kann man so ein guten job bekommen?

2 Antworten

Kann man Japanologie als nebenfach wählen und ein anderes Fach als haupffach?

Klar, es gibt Unis, bei denen das geht. Musst du bei der Uni prüfen, welche Kombinationsmöglichkeiten sie anbietet.

Was das andere betrifft, verhält es sich mit Japanologie genau wie mit anderen vermeintlich „brotlosen Geisteswissenschaften“: es gibt immer Absolventen, die damit einen interessanten, sicheren und lukrativen Job landen. Man muss eben mehr Initiative und Engagement an den Tag legen als bei gewissen anderen Studienfächern, und ich formuliere es mal vorsichtig so: mein Eindruck von einem großen Teil der Japanologie-Studenten ist, dass Initiative und Engagement eher nicht so ihr Ding sind…

Die Kernfrage ist meiner Meinung nach immer, warum jemand Japanologie studiert. Die Antworten darauf sind häufig „weil ich Japan cool finde“ oder „weil ich Japanisch lernen will“ oder „weil ich mal nach Japan will“, und genau diese Beweggründe sind geradezu nichtig für Japanologie. Ich finde Japan auch cool seit nunmehr fast 3 Jahrzehnten und ich lerne die Sprache auch und ich bin auch mehrmals nach Japan gegangen, aber alles das ohne Japanologie-Studium und es war kein Problem, wenn dann eher im Gegenteil. Ich sage sogar immer so halb als Witz, halb ernst gemeint, dass ich nicht Japanologie studiert habe, gerade weil ich Japan mag. Denn Wissenschaft, egal welche Disziplin, ist eben kein Lobgehudel, und so ist japanologisches wissenschaftliches Arbeiten auch kein Lobgehudel auf Japan, sondern setzt sich im Gegenteil kritisch mit dem Land und seinen wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Aspekten auseinander. Ich habe manchmal das Gefühl, dass man in einem erfolgreichen Japanologie-Studium eher lernt, Japan fürchterlich zu finden. Nur mal ein Beispiel: ein Thema, in dem sich Japanologie-Studenten im ersten Studienjahr regelmäßig besser auskennen als ich, ist japanische Politik. Ich kenne die Namen der Premierminister, ich kenne die Namen der zweier Parteien, ich kenne Oberhaus und Unterhaus. Japanologie-Studenten können meistens stundenlang in epischer Breite erklären, wie sich die Parteienlandschaft historisch entwickelt hat, warum Korruption so ausgeprägt ist, welche Skandale es seit der Nachkriegszeit gab, wieviel innen- und außenpolitischen Schaden das alles schon angerichtet hat…. Das ist gut und schön, nur: was bringt einem dieses Wissen, wenn man in Japan auf Visum arbeitet und lebt und nicht einmal Wahlrecht hat? Nichts. Absolut nichts. Im Gegenteil schreckt es einen eher ab. Und deshalb, auch wenn ich normalerweise „Wissen ist Macht“ vertrete, aber manchmal ist „selig sind die Unwissenden“ eben doch auch wahr.

Ich habe gelesen das wen man Japanologie als haupffach nimmt kein guten job bekommen wird.

Wer schreibt denn sowas?

Das Problem ist nicht das Fach Japanologie, sondern die Abgänger, bzw. Nicht-Abgänger, von denen die meisten ihr Fach leider nicht beherrschen und auch mehr schlecht als recht Japanisch anwenden können. Dass die keinen Job in dem Bereich bekommen werden, sollte eigentlich klar sein.

Ansonsten kann man als Geisteswissenschaftler natürlich in allen möglichen Bereichen arbeiten. Wahrscheinlich eher freiberuflich, als fest irgendwo angestellt. Das ist natürlich nicht für jeden etwas. Und Japanologen sind natürlich prädestiniert dafür, auch längere Zeit in Japan zu arbeiten.

Wo man letztendlich tätig werden kann, hängt dann nicht zuletzt davon ab, was man sonst noch gelernt hat. Wenn man allerdings (auch) japanologisch tätig sein will, dann muss man das Studium auch sehr gut abschließen. Und daran scheitert es bereits bei vielen.