Nach Japan ziehen und Japanologie studieren?
Hi, ich will iwann nach Japan ziehen, weil ich Deutschland satt habe (aber das ist mein Problem). Ich hatte überlegt Japanologie zu studieren. Aus Interesse am Fach und, weil ich denke es könnte mir helfen mein Ziel zu erreichen. Lieg ich damit falsch? Wenn nein... Inwiefern kann es mir helfen? Danke :)
Dein Ziel ist es nach Japan zu ziehen und das Problem ist dass dies nicht einfach möglich ist oder wie ist das zu verstehen?
Nur, ob es mir hilft als quasi Einstieg wenn ich dahin will :)
7 Antworten
Ich glaube nicht, dass du in Japan glücklicher wirst, wenn du in Deutschland alles satt hast. Wahrscheinlich werden dir dann andere Dinge zum Hals raushängen.
Aus Interesse am Land selbst vielleicht schon. Allerdings ist auswandern nicht so einfach und du wirst auf einige Probleme stoßen, die ich schonmal ausführlich behandelt hatte:
Eine Frage die du dir vor allem stellen solltest ist, ob ein Japanologie-Studium dafür wirklich lohnt. Weil die Japanologie bringt dir in Japan selbst eher weniger. Was das angeht, kannst du dir den Artikel hier von mir ansehen:
https://kawaraban.de/japanologie-studieren/
Ob du "dein Ziel erreichst" hängt ganz davon ab, was genau dein Ziel ist.
Hi, ich hab dein Video geschaut. Sehr unterhaltsam und SEHR informativ. Ich fand das wirklich super super :). Deinen Link hab ich mir NOCH nicht angeschaut, aber wäre es möglich dich hier zu adden und dich mit meinen Fragen zu langweilen? :D
Was willst du mit Japanologie in Japan?
Die Japaner kennen sich wohl besser aus mit Japan als du, der Studiengang ist für dich also völlig Sinnfrei. Was wollen die in japan mit Japanologen aus Deutschland? Als Ingenieur hast du da bessere Chancen.
Und, japanische Staatbürgerschaft ist nicht einfach zu bekommen wenn du nicht gerade einen Japaner heiratest. Befristete Aufenthaltsgenehmigung und Arbeitserlaubnis kriegst du wenn ein japanisches Unternehmen für die bürgt.
Mein Ziel ist es ja nicht da Japanologe zu sein. Ich würde sogar nen Job als Barista annehmen
Nein, auch nicht viele, es sei denn sie haben etwas ähnliches studiert.
Was lässt dich denn so denken? Hast du Japanologie studiert und in Japan gearbeitet? Man muss das schon vernünftig begründen können, wenn man sowas behaupten möchte.
Gerade als (guter) Japanologe kann man in Japan viele studienbezogene Jobs finden und damit gutes Geld verdienen (wie ich zum Beispiel und viele andere Japanologen, die ich kenne).
Warum ich mir bei dir extrem Sorgen mache ist deine Art zu denken. Wenn man ein derartiges Vorhaben im Sinne hat, braucht man auch die richtige Einstellung und dementsprechende Handlung. Man sollte sich darüber informieren wie man langfristig bleiben darf, Stichwort Visa. Wird man für das Studium angenommen, bekommt man idR auch in Visa, aber was für die Zeit danach? Deine Art zu denken ist extrem schlicht: Ich will nach Japan ich studiere Japanologie.
Jedes Land hat Vor- und Nachteile, wichtig ist was man persönlich eher akzeptieren kann. Warst du schonmal beruflich in Japan oder überhaupt in Japan, bei dir könnte ich mir vorstellen, dass es bloß Wunschdenken ist. Japan hat extrem viele toller Sachen, aber genauso Schattenseiten.
Lieg ich damit falsch?
Ja, weil der Studiengang aus wirtschaftlicher Sicht nahezu komplett nutzlos ist. Du lernst die Sprache, die Geschichte und etwas über die Gesellschaft, inwiefern hebt dich das von einem normalen japanischen Oberschüler ab? Welchen Wert bringst du einem Unternehmen? Sinologie, Koreanistik, Japanologie, ... das sind nahezu aussichtslose Studiengänge, kaum einer bekommt einen Job in der Richtung, weil der Bedarf nicht sonderlich hoch. Man muss etwas machen, wofür es auch einen Bedarf auf dem (japanischen/internationalen) Arbeitsmarkt gibt.
Ja das war ne spontane Idee. Erstmal oberflächlich. Natürlich würde ich mich komplett informieren. Das Ding ist.. Das was in Japan gesucht wird.. Hängt mit Mathe zusammen und das kann ich nicht
Es ist nicht aussichtslos, aber auch nicht garantiert wenn du so einen Studiengang wählst. Muss man selbst entscheiden. Gastronomie wird zB auch immer gesucht.
Wie gastronomie? Einfach als Kellner da arbeiten?
Ambitionierte Köche sind weltweit gefragt, besonders in wirtschaftlich starken Ländern. Menschen essen gerne gut.
Such dir eine japanische sugarmommy, da musst du wohl am wenigsten für machen/können
Bevor du dich auf einen Studiengang festlegst solltest du folgendes recherchieren und tun:
- Dir überlegen ob du danach eine Arbeit in Japan findest die dir zusagt
- Dir überlegen, was du alles zu erfüllen hast ehe du auswandern kannst (finanzielle Rücklagen)
- Dir überlegen, ob die Arbeitswelt in Japan dir zusagt (darum würde ich z. Bsp. vorher nach Deutschland als nach Japan ziehen, Deutsche Arbeitszeiten sind angenehmer)
- Dir überlegen, ob du mit einer passiv-ablehnenden Haltung der Japaner zurecht kommst und ob du offen genug bist, dennoch Freunde zu finden (4 gute Freunde geben/gaben auf und sind wegen dem Rassismus zurück in ihre Heimat, nur 1 Person hat nach 11 Jahren endlich richtig Fuss gefasst)
- Dir überlegen, ob du mit der Arbeitsmoral und - Kultur zurecht kommst
Und du solltest erstmal Urlaub in deiner Wahlheimat machen und mit Arbeitern sprechen, z. Bsp. in Bars um dir ein Bild davon zu machen. Fahr in der Rushhour Bahn, schau dir Wohnungspreise und Wohnungen an und die Kaution die du als Ausländer zu bezahlen hast.
Wenn du danach immernoch überzeugt bist kannst du deinen Wunsch immernoch Schritt für Schritt umsetzen und geplant und vorbereitet einem fiesen Schlag auf die Nase vorbeugen. Vorsicht ist besser als Nachsicht, es geht um deine Zukunft.
Danke für die hilfreiche Antwort, die ich mir auf jeden Fall zu Herzen nehmen werde! Aber eigentlich ist das immernoch keine Antwort auf meine Frage :D
Erfolgreich auswandern, wenn dies nicht erzwungen ist (z.B. durch Flucht), können nur die Leute, die mit ihrem eigenen Land an sich zufrieden sind und da auch erfolgreich sein könnten. Mit deiner Einstellung kannst du das also schon fast vergessen, zumal die Beziehungen und der Umgang mit dem eigenen Land in der Regel das sind, womit man direkt und/oder indirekt sein Geld verdienen wird (gerade in Japan und gerade auch als Japanologe).
Darüberhinaus ist Japan kein Traumland: alles das, was das Leben in Deutschland angenehm macht und was für dich letztendlich selbstverständlich ist, ist in Japan entweder so nicht vorhanden oder um einiges schlechter. Beispiele sind hier zum Beispiel das schlechte Bildungssystem, schlechtes Gesundheits- und Rentensystem, schlechtes Arbeitssystem, quasi keine Work/Life-Balance (wenn man einen normalen Job macht: oft immer noch über 60 Stunden Arbeitszeit die Woche + gezwungener freiwilliger Überstunden, die oft schon festgelegt werden), schlechte Wohnlage, abgrundtief schlechte Politik, die absolut gar nichts ändern möchte. Vieles in Japan ist wie vor 60-70 Jahren (z.B. Frauenrechte, Rechte von Randgruppen und die oben genannten Dinge). Große Änderungen diesbezüglich werden wir in unserem Leben nicht mehr erfahren.
Ansonsten ist man als Japanologe natürlich prädestiniert dafür mindestens ein paar Jahre in Japan zu leben und fachbezogen zu arbeiten. Das gehört quasi dazu und Möglichkeiten gibt es letztendlich genug. Natürlich nur, wenn man zu den guten Japanologen gehört und die kann man letztendlich an einer Hand abzählen.
Erfolgreich auswandern, können nur die Leute, die mit ihrem eigenen Land an sich zufrieden sind und da auch erfolgreich sein könnten.
Warum ist es wichtig im eigenem Land zufrieden sein zu müssen? Die meisten wandern aus weil sie es nicht sind.
Das klingt ja ermutigend. Was meinst du mit guten Japanologen? Was macht einen aus?
Da du ja überhaupt nicht als Japanologie arbeiten willst, erledigt sich das doch sowieso.
Naja wenn ich ein guter werde, kann ichs mir überlegen. Also was ist ein Guter Japanologe?
Das wird die bei deinem Background und den Umständen, dass du gar nicht an der Japanologie interessiert zu sein scheinst, nicht gelingen. Muss man also nicht weiter ausführen.
Ich bin sehr an Japanologie interessiert. Kannst du es mir bitte erklären? Oder kannst du es nicht?
Eher nicht.