Kann man schwere Depressionen alleine überwinden?
Ich habe niemanden, an den ich mich wenden könnte. Meine Einsamkeit hat mir die Fähigkeit für soziale Interaktion geraubt und hält sich mittlerweile selbst am Leben. Die Probleme, die mich hier hin geführt haben, bestehen seit der Grundschulzeit. Ich habe keine Motivation irgendetwas zu tun. Aktivitäten bringen mir nichts. Ob ich nun zuhause sitze, oder auf der Spitze eines Berges verändert nichts. Ich habe es mit Reisen versucht, aber auch dort ging es immer nur darum, wie man den Tag denn jetzt rum bekommt. Wäre mein Kopf nicht auf konstante Stimulation angewiesen würde ich den Rest meines Lebens am liebsten unter der Bettdecke verbringen.
Es wirkt so, als wäre Einsamkeit der einzig mögliche Zustand für mich. Eigentlich wollte ich noch nie ein eigenes Leben führen. Jetzt hab ich irgendwie keine andere Wahl. Seit Jahren warte ich auf den Tod.
10 Antworten
Versuche mal wie es ist, wenn du etwas neues lernst, z.B. eine neue Sprache. Und/oder belege einen Kurs an der VHS. Da kommst du auch mit neuen Menschen zusammen.
Suche dir professionelle Hilfe, ein erster Ansprechpartner kann dein Hausarzt sein.
Wenn du dir akut etwas antun willst kannst du bei der 112 anrufen.
Als ich das gelesen habe, hab ich so ein richtig bedrückendes Gefühl bekommen...diese Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit muss schwer zu ertragen sein.
Du musst da aber nicht alleine durch. Es gibt viele Möglichkeiten für dich Hilfe zu bekommen, vieles davon ist auch niedrigschwellig, anonym und unverbindlich. Bei Beratungsstellen, oder online Beratungsangeboten kannst du auch relativ kurzfristig mit jemandem sprechen. Und wenn du merkst, dass das nichts für dich ist, bist du auch zu nichts verpflichtet.
Es kann aber schon eine große Entlastung sein, damit zumindest nicht mehr ganz alleine sein zu müssen und vielleicht auch eine neue Perspektive zu bekommen.
Wenn du mal mit jemandem reden möchtest, kannst du dich gerne bei mir melden. Ich bin von Digital Streetwork Bayern, wir bieten professionelle Online-Beratung an, kostenlos, anonym und unverbindlich. Wir sind immer Mi/Do/Fr online. Weitere Infos findest du auf unserem Profil oder unter www.digital-streetwork-bayern.de
Nein, das kannst Du nicht alleine schaffen. Suche Dir Hilfe bei einem Psychologen!
Gerade bei schweren Depressionen, wäre es besser sich Hilfe zu holen. Wenn es wirklich gar nicht mehr geht, in die Klinik gehen. Musste ich Anfang letzten Jahres auch.
Das man bei der Wahl der Klinik aufpassen sollte ist ja klar, ist ja auch bei Krankenhäusern so.
Das Problem ist, dass man in sonstigen gesundheitlichen Bereichen bei den Krankenhäusern etwas Auswahl hat, bei den Psychiatrien ist man aber sehr eingeschränkt und hat eigentlich nur die zur Auswahl, die für die Region zuständig ist. Warum auch immer dies so sein mag.
Ich bekam Depressionen, weil meine Schwester unverschuldet bei einem Verkehrsunfall gestorben ist (sie stand am Straßenrand und ein alter Autofahrer hat die Kontrolle über seinen PKW verloren) und ich trotz sehr guter Leistungen die Kündigung bekommen habe (Einsparungsmaßnahmen, wo die Jungen wegen sozialen Gesichtspunkten zuerst entlassen wurden).
Mich haben sie regelrecht kaputt gemacht und ich wurde schon mit 30 Jahren dauerhaft berentet.
Völlig unnötige Fixierungen, Machtspiele der Pfleger, Ärzte die Patienten mit Medikamente vollstopfen, nur damit sie ruhig sind und keine Mühe machen und so weiter und so weiter.
Teilweise kommt man schon in etwas rein, dass schlimmer als die Hölle ist.
Fixierungen werden nur gemacht wenn es absolut notwendig ist, also nur wenn Fremd oder Eigengefährdung besteht. Sollte das bei dir nicht der Fall gewesen sein, hat die Klinik sich strafbar gemacht.
Medikamente sind im Normalfall auch freiwillig. Du darfst ohne richterlichen Beschluss nicht dazu gezwungen werden Medikamente zu nehmen. War das bei dir aber der Fall, haben die sich doppelt strafbar gemacht.
Das traurige ist leider, das man meist mit ner Anzeige nicht durch kommt.
Die Pfleger wissen, dass die Patienten keine Lobby haben, man ihre Aussagen nicht ernst nimmt und ihnen daher eigentlich nichts passieren kann, obwohl sie alles andere als korrekt handeln.
Ich war in der Landesklinik Nordschwarzwald in 75365 Calw-Hirsau. Die Klinik hat überaus schlechte Bewertungen und es wäre noch viel, viel schlimmer, wenn die Verwaltung nicht so eifrig wäre und mit allem Mitteln versucht unerwünschte Bewertungen löschen zu lassen. Dies ist wohl der einzige Bereich, wo sie wirklich gut sind.
Bei mir haben sie relativ wenig gemacht, da ich mich wehren konnte. Aber eigentlich an jedem Tag wurde ein Patient fixiert, obwohl hierfür absolut kein Grund vorlag. Der Patient war dadurch eingeschüchtert und machte danach wenig Probleme beziehungsweise auch die anderen Patienten waren dadurch gewarnt.
In den Psychiatrien wird so viel gemacht, was absolut nicht zulässig oder korrekt ist. Die Betreffenden werden aber fast nie zur Verantwortung gezogen. Zwischen grauer Theorie und Praxis besteht ein Unterschied, wie er größer nicht sein könnte.
Ja deswegen sagte ich ja, das Anzeigen leider oft nichts bringt.
Bedauerlicherweise sind aber überaus viele Kliniken nicht gut und man kommt vom Regen in die Traufe. Es gibt nicht umsonst so viele Horrorstorys über die Psychiatrien. Man sollte jedenfalls genau recherchieren, ob die Klinik einem wirklich hilft und gut tut.