Kann man Rachmaninov auch mir kleinen Händen spielen?
Hallo,
meine Hände erreichen gespreizt höchstens 9 Noten; ist es für mich trotzdem technisch möglich Stücke wie "Prelude in C Moll" oder "Prelude in G" zu spielen?
Wie verhält es sich mit seinen Piano Concertos? Also abgesehen davon, dass ich sowieso zu schlecht bin, um so etwas zu spielen, interessiert mich die Frage, wie groß die Hände sein sollten, damit man Rachmaninov ohne arpeggieren zu müssen, spielen kann...
3 Antworten
Rachmaninow hatte eine Spannweite von 12 Tasten und dementsprechend sind auch viele seiner Stücke gestaltet. Solch gigantische Hände hat leider so gut wie niemand. Selbst für professionelle Pianisten sind viele seiner Stücke daher kaum zu spielen. Für die allermeisten Pianistinnen ist es sogar praktisch unmöglich, nicht wegen der technischen Schwierigkeiten, sondern einfach weil sie die Akkorde nicht greifen können. Es sind allerdings nicht alle seine Stücke so extrem. Die beiden Preluden, die du genannt hast, sind einigermaßen machbar, bei den Klavierkonzerten und den anderen Preluden variiert der Schwierigkeitsgrad. Ich würde dir allerdings nicht empfehlen, bei Problemen mit der Spannweite Arpeggios zu spielen, denn das verändert den Klang eines Stücks zu sehr. Es ist sinnvoller, die Akkorde zu vereinfachen, indem man den obersten oder untersten Ton weglässt oder mit der anderen Hand auszuhelfen, wo immer es möglich ist. Die einzige Möglichkeit, auch mit kleinen Händen Rachmaninows schwerste Stücke richtig spielen zu können, ist ein Klavier mit schmaleren Tasten. Meines Wissens nach gibt es weltweit nur einen Klavierbauer, der solche Klaviere serienmäßig herstellt. Hier der Link zu seiner Seite: http://dsstandardfoundation.org/
Django Reinhardt war v. a. Gitarrist, kein Pianist und hat für die Gitarre seine eigene Spieltechnik entwickelt. Wirklich vergleichen kann man das aber nicht mit dem Klavierspielen, denn die Technik ist eine völlig andere. Ich bezweifle auch, dass Reinhardt ohne den kleinen und den Ringfinger hätte virtuos Klavierspielen können, denn diese beiden Finger sind dabei essentiell.
Schön erkannt; das Oktav-Intervall konnte ich mit acht oder neun greifen, ...
Für das 2. Klavierkonzert muss man schon in den ersten vier Takten eine kleine Dezime greifen können. Viele Pianisten spielen aber den Basston einfach als Vorschlag. Für das cis-Moll Prelude müsste eine locker greifbare Oktave reichen.
Kennst Du Michel Petrucciani? Er war ein genialer Pianist und kleinwüchsig, hatte also eher kleine Hände. Schau Dir mal Videos von ihm an. Du musst die fehlende Handgröße durch Geschwindigkeit und Technik kompensieren. Sicherlich, manche Akkorde werden nicht spielbar sein; diese musst Du dann eben "fließend" spielen.
Viel Erfolg. Bleib dran - Musik ist eins der schönsten Hobbies
Ich staune, dass Du soetwas weißt; über eine Spanne von einer Oktave würde Liszt nur milde läscheln; - was ist mit Virtuosen mit Handicaps, wie etwa Django Reinhardt, ...,?