Kann man (mentale, psychische) Fähigkeiten für MEK oder SEK trainieren oder muss man diese Fähigkeiten direkt mitbringen?
Hi, Ich habe mich bei der Bayerischen Polizei um eine Ausbildung beworben und wurde angenommen für März 2020. Ich versuche noch den Einstellungstest fürs Studium zu machen, sodass ich von der Ausbildung zum Studium übergehe. Hab mich also zweigleisig beworben.
Ich bin noch relativ unsicher, was meinen Platz bei der Polizei eingeht. Sprich, welchen Bereich ich einnehmen möchte. Ich bin seit mehreren Monaten sehr fasziniert von Spezialeinheiten wie dem MEK und dem SEK und überlege ernsthaft drüber nach, diesen Weg einzuschlagen.
Nun bin ich ein Mensch, der zwar sportlich ist, aber ich weiß nicht ob ich den psychischen und mentalen Teil packe. Ich bin sehr fair und sehr gerecht, aber ich bekomme relativ schnell Mitleid mit anderen Menschen, also bin ich vielleicht zu empathisch und zu wenig trocken für den Beruf? Außerdem bin ich noch sehr sensibel was Dinge angeht, wie Operationen, offene Wunden, verstellte Körper, usw.
Glaubt ihr, ich kann mir das noch antrainieren, dass ich da mental stabiler werde oder ist es besser, wenn ich schon direkt ein Mensch wäre, der da ohne Probleme zusehen kann?
Ich bin außerdem ein Mensch, dem sehr schnell langweilig wird, also ich brauche einen gewissen Reiz und eine gewisse Herausforderung.
Was ist eure Meinung dazu?
LG
5 Antworten
bei dem was Polizisten so aushalten müssen besonders von bestimmten Eindrücken bei Verkehrsunfällen, wo Gliedmaßen vom Körper abgetrennt wurden, wäre es gut wenn du ordentliches Rückrat hast. Das kann man sich nicht antrainieren. Du musst das von Jugend an aufgebaut haben.
Ich kann einiges ab aber nachdem ich innerhalb 3 Wochen 2 Verkehrsunfälle miterlebt hatte, wo die Feuerwehr gerufen wurde und ich dabei war, konnte ich das innerlich nicht verarbeiten. 14 Tage später klappte ich mit Kreislaufversagen zusammen. Dabei verletzte ich mich schwer.( Schädelbruch )
Ab diesen Ereignis bin ich nie wieder mit der Feuerwehr ausgerückt.
Überlege es dir deshalb gut ob du diesen Beruf ausüben möchtest.
Falls mal Familie da ist werden die bei so manchen Einsatz um dich bangen.
Ich kenne einen Polizisten, der bei der Autobahnpolizei arbeitet. Er hat bei Unfällen schon abgetrennte Gliedmaßen und sogar Köpfe einsammeln müssen. Nicht schön. Seine Frau sagt, dass er manchmal nachts senkrecht im Bett sitzt und nicht schlafen kann.
Normalerweise wird man darin geschult, wie man sich in einer Situation sich mental und psychisch verhält. Was bringt es, wenn sich ein Polizist sich gleich aggressiv verhält. Ergebnis logischerweise eskaliert es.
Hi, YasuoS,
Herzlichen Glückwunsch zur bevorstehenden Einstellung!
Ich bin noch relativ unsicher, was meinen Platz bei der Polizei eingeht.
Ich kann dir, wie allen anderen Polizeibewerbern, mit auf den Weg geben, dass du jetzt noch nicht wissen musst und auch überhaupt nicht wissen kannst, wo dich der Weg innerhalb der Polizei hinführt.
Vieles, was du über die Polizei zu wissen glaubst, wird sich im Laufe der Ausbildung noch ändern. Eine realitätsnahe Vorstellung von den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Tätigkeitsfelder...und von dem, was dich interessiert und was nicht... bekommst du sowieso erst, wenn du selber schon eine Weile dabei bist. Außerdem kannst du selber ja überhaupt noch nicht absehen, wie dein Leben in 7 Jahren aussieht. (Erst dann kannst du dich übrigens frühstens bei einer Spezialeinheit bewerben). Bis dahin bist du älter, reifer, erfahrender, vermutlich ruhiger, hast vielleicht eine neue/andere Partnerin, wohnst woanders und und und…
Jetzt musst du erstmal eingestellt werden! Und auch die Einstellung ist noch lange keine Garantie, dass du die Ausbildung bzw. das Studium schaffst. (Damit will ich nicht deine Motivation runterziehen, aber die Gefahr besteht nunmal).
Das sinnvollste, was du jetzt machen kannst, ist, den nächsten Einstellungstest zu bestehen und dich dann auf deine Ausbildung zu konzentrieren. Alles andere ergibt sich dann. Ist vielleicht nicht die Antwort, die du hören wolltest. Ist aber so ;)
Viele Grüße und viel Erfolg bei der Polizei!
Danke für die Info. Ist ja gut, dass man das erst in 7 Jahren kann. Finde ich gut!
Den Einstellungstest für die Ausbildung habe ich bereits mit einem Schnitt von 2,27, also Direktzusage geschafft. Jz fehlt nur noch das Studium.
Meditation bringt die Eigenschaften, die Du suchst. Ob das allerdings in 7-8 Monaten schon brauchbare Resultate liefert ist schwer vorauszusagen.
Du bist nun in einem Alter, wo du das entweder hast oder nicht hast. Kann man sich überhaupt entscheiden, ob man beim SEK etc arbeiten kann? Ich kenne es von dem Sohn einer Bekannten von mir. Der hat die Polizeiausbildung gemacht und musste alle Abteilungen durchlaufen. Autobahnpolizei, normale Verkehrspolizei, Kripo, und dann auch in einer Hundertschaft bei Demos oder Fußballspielen arbeiten. Er war bei den Demos gegen die Castortransporte dabei. Das ist ihm schwer gefallen, denn privat hätte er am liebsten mitdemonstriert.
Jetzt ist er fertig mit der Ausbildung - teilweise Studium - und arbeitet nun bei der Kripo. Aber nicht bei Morden, sondern bei der Kleinkriminalität. Handtaschenklau, etc...
Ich weiß nicht, ob er sagen konnte: ich will zum SEK. Bewerben kann er sich vermutlich, aber er muss auch angenommen werden.
Ok, also bist du auch eher der Meinung, dass man es sich nicht wirklich antrainieren kann.
Ich weiß, dass man eine sehr anspruchsvolle Prüfungsphase durchstehen muss und dass es nur ca. 15% schaffen.