Kann man Menschen einfach so ihre Tiere wegnehmen?
Hey ihr,
Ich habe gerade schon eine Frage gestellt bezüglich einer alten Frau, welche in ihrer Wohnung mehr oder weniger verwahrlost. Die Wohnung ist sehr dreckig, weshalb ich mir überlegt habe, ob sie nicht Hilfe vom Gesundheitsamt bräuchte etc. (letzte Frage lesen). Doch ich habe Angst, dass die ihr ihren Hund wegnehmen könnte, denn der Hund ist alles was sie noch hat. Sie kümmert sich gut um ihn und füttert ihn auch, geht sogar zum Tierarzt. Der Hund hängt auch total an ihr und ist totunglücklich sobald sie mal nicht in der Nähe ist. Ich möchte ihr den Hund nicht wegnehmen, jedoch sorge ich mich um ihre Gesundheit. Deshalb meine Frage: darf man ihr den Hund so einfach wegnehmen falls mangelnde hygienische Zustände in der Wohnung festgestellt werden würden?
Lg
8 Antworten
Hallo fluuuffy,
welche gesundheitlichen Probleme hat die Frau denn? Hat sie Dir davon erzählt? Oder sieht man ihr das an? Du denkst, dass sie aufgrund mangelnder hygienischer Zustände in der Wohnung erkranken könnte und willst das Gesundheitsamt schicken bzw. auf sie hetzen.
Evtl. geht es der Frau doch sehr gut und sie fühlt sich wohl? Was geht es Dich an, dass sie ein Messie ist? Könnte es sein, dass Dich persönlich der Schmutz und Müll stört?
Ich sage das alles bewusst so krass. Wahrscheinlich meinst Du es ja gut und willst ihr helfen. Ein Rädchen ist schnell in Gang gesetzt, dann geht die Verwaltungsmaschinerie los. Es ist sehr wahrscheinlich, dass man ihr den Hund wegnimmt.
Ich unterhalte mich öfters mit einem Bettler. Er übernachtet in einer Pension und zahlt dort täglich ein paar Euro. Dieser Bettler hat einen Hund, um den er sich rührend kümmert, der Hund ist gepflegt und gesund, der Bettler nicht. Eines Tages wurde der Hund durch einen Autofahrer schwer verletzt (Fahrerflucht) und musste zum Tierarzt. Der Bettler saß nun mit einem entsprechenden Schild zum Betteln da. Ich kannte die Tierarztpraxis gut und war wegen der Sache in Kontakt.
Der Hund musste zweimal operiert und längere Zeit in der Praxis stationär untergebracht werden. Die Kosten wurden durch Spenden gedeckt. Nach kurzer Zeit - der Hund befand sich noch in der Praxis - hat sich der Tierschutzverein bei der Praxis gemeldet. Der Tierschutzverein vertrat die Auffassung, dass der Bettler keinen Hund halten könne/ dürfe und hat alles daran gesetzt, dem Bettler den Hund wegzunehmen. Die Praxis wurde aufgefordert, das Tier dem Tierheim zu übergeben. Mit allergrößtem Einsatz der Praxis (und vermutlich einigen Notlügen) ist es gelungen, den Tierschutzverein wieder abzuwimmeln. Ich weiß nicht mehr, wie der Tierschutzverein überhaupt Wind von der Sache bekommen hat.
Der Bettler liebt den Hund über alles. Er hält ihn nicht, damit er ein paar Euro mehr verdient. Ihm selbst geht es verdammt schlecht, aber dem Hund mangelt es an nichts. Es wäre für ihn das Schlimmste, wenn man ihm den Hund wegnehmen würde.
Du solltest hier sehr zurückhaltend sein.
LG Goldsuppenhuhn.
Das ist richtig. Tierschutzvereine haben keine Rechte. Sie dürfen sich keinen Zutritt verschaffen und sie dürfen Tiere nicht beschlagnahmen. Sie können nur versuchen, auf die Besitzer einzuwirken. So sind beispielsweise auch den Tierinspektoren eines Tierheims/ Tierschutzvereins die Hände gebunden.
Der Tierschutzverein müsste das Veterinäramt einschalten, um Missstände abzuschalten und beispielsweise Beschlagnahmungen durchzusetzen.
Das ist in dem von mir beschriebenen Fall nicht passiert. Dennoch hat der Tierschutzverein die Tierarztpraxis penetrant aufgefordert, den Hund im Tierheim abzugeben, weil der Bettler ja nicht in der Lage sei, sich um den Hund zu kümmern. Sie haben massiven Druck ausgeübt, wollten genau wissen, wie die Behandlungskosten erstattet werden, und warfen der Praxis vor, den Hund zu lange stationär unterzubringen.
genau das ist ja was ich NICHT möchte. Deshalb meine Frage. Wenn man ihr den Hund nicht wegnehmen dürfte, würde ich gerne das Gesundheitsamt einschalten, da in ihrer Wohnung Lebensmittel vor sich hin gammeln, sowie Wanzen etc. vorhanden sind .. Die Frau kümmert sich jedoch sehr gut um den Hund und der Hund ist alles was sie hat. Der Hund hängt extrem an ihr und da sie so glücklich mit ihm ist möchte ich auf keinen Fall, dass er ihr weggenommen wird.. Ich mache mir lediglich sorgen um ihren Zustand.
Du hast ja schon geschrieben, dass sie sich nicht helfen lassen möchte. Ich würde bei ihr auch nicht aufräumen oder gar irgendwelche Dinge wegwerfen. Aber evtl. gelingt es Dir doch, gerade die vergammelten Lebensmittel zu beseitigen. Da ist viel Fingerspitzengefühl gefragt: Eher Überzeugungsarbeit leisten oder vielleicht einfach machen oder beides?
Nein, wenn es dem Hund gut geht. Du kannst sonst auch niemanden den Hund einfach so wegnehmen, sondern müsstest dich an das Ordnungsamt oder Amtstierarzt wenden, wenns dem Hund schlecht geht aber das ist hier ja nicht der Fall.
Vielleicht kannst du der Frau etwas zur Hand gehn, damit die Wohnung wieder sauber wird?Wahrscheinlich schafft sie das nicht mehr alleine und hat sonst niemanden.
Die Frau möchte leider Hilfe annehmen, denn sie ist fest davon überzeugt dass es in ihrer Wohnung sauber ist, da sie es einfach nicht sieht bzw nicht wahr haben will. Sie wird wütend sobald irgendjemand auch nur irgendwie behauptet, dass es bei ihr dreckig sei. Da aber gesundheitliche mangelzustände vorliegen würde ich schon gerne das Gesundheitsamt rufen, sofern dies einfach so möglich ist. Allerdings will ich ihr nichts schlechtes anhaben und möchte auf keinen Fall dass man ihr den Hund wegnimmt, da er das einzige ist was sie noch hat.
Ja, die Frau lud mich schon zu sich ein. Es liegt überall eine extrem dicke Schicht Staub, es riecht nicht besonders gut, ziemlich stickig und eben irgendwie dreckig, es liegen tausende Stofftiere und sogar Müll, wie zum Beispiel alte Verpackungen rum, die die Frau sammelt und versucht auf ihre Art und weise "ortentlich" zu dekorieren, sie hebt Lebensmittel auf, die teilweise schon seit 2000 abgelaufen sind, weil ihr das zu schade zum wegwerfen ist, sie sammelt sogar Kürbisse von letztem Jahr, welche total vertrocknet sind, das Hundefutter ist überall in der Wohnung verteilt, der Vogelkäfig dreckig etc.
Das geht dann schon in Richtung Messi und da wird es bedenklich. Das ist für sie eine Gesundheitliche Gefahr und lockt Ungeziefer an. Es währe ein Fall fürs Gesundheitsamt doch die Wahrscheinlichkeit das sie vom Hund getrennt wird ist Groß.
Die Wohnung ist kein öffentlicher Raum, wie ein Restaurant oder ein Laden. Solange sie niemandem schadet und geistig fit genug ist, darf sie über ihr Leben selbst bestimmen. Da darf ihr kein Amt reinreden.
Wenn du mit deiner "Meldung" an einen Übereifrigen gerätst, könnte es gut sein, dass der Hund ins Heim muss. An den Zuständen in der Wohnung ändert das nichts. Du würdest einfach nur zwei Wesen die sich lieben sehr unglücklich machen.
Vermutlich ist die Frau zu stolz um Hilfe anzunehmen. Vielleicht schämt sie sich auch, für hilflos gehalten zu werden.
Wenn du ihr wirklich ein wenig helfen willst, musst du das geschickt anstellen. Keine direkten Hilfsangebote - keine Belehrungen, nichtmal Hinweise.
Wenn du sie besuchst, kannst du ja so nebenher fragen, ob du den Müll mit rausnehmen darfst. Wenn das klar geht, fragst du, "kann das hier auch mit weg?" und sackst es ein. Maximal noch 2-3 eindeutige Sachen und schnell weg. Wenn du das vorsichtig genug, wie eine simple Selbstverständlichkeit hinkriegst, lässt sich das vielleicht ausbauen und irgendwann macht ihr gemeinsam sauber, ohne dass es sie verletzt.
Egal ob sie sich bedankt oder meckert - du machst ihr sicher eine Freude damit.
Hallo, :-)
schön, dass du dir ernste Sorgen machst und nicht wegschaust.
Aber so eine Frage hier zustellen, ist aus eigener Erfahrung, nicht der richtige Weg. Es gibt hier einige User, welche behaupten, dass sie sich auskennen und/oder zudem noch in dieser Branche tätig sind!
Suche mal lieber im Google nach seriösen Seiten oder schreibe deine Frage per E-Mail an den Tierschutz, bzw. dem Ordnungsamt. Du kannst ja eine Fake-Adresse nutzen. ;-)
Viel Glück euch allen noch!
LG Hyäne
Habe schon gegooglet, doch leider nicht sehr viel gefunden. Danke für die Antwort :-) habe mir schon gedacht, dass ich hier nicht jede Antwort ernst nehme, mich hätte nur mal interessiert, ob sich vielleicht jemand etwas damit auskennt. Werde mich aber mal an irgendein Amt melden.
punkt 1 du kannst ihr helfen die wohnung aufzureumen punkt 2 wenn dir der hund was bedeutet dann nehme in zu dir erst mal punkt 3 wenn sie deine hilfe nicht möchte wendet euch an das gesundheitsamt
Sie möchte nicht aufräumen, beziehungsweise bei ihr hat alles seinen Platz und nichts liegt auf dem Boden oder im Weg rum. Sie hebt das alles auf weil sie es schön findet und eben sammelt. Und sie sagt ihre Wohnung ist aufgeräumt und sauber. Sie sieht es selbst nicht, deshalb kann ich ja schlecht mir ihr aufräumen. Sie kümmert sich um ihren Hund, ich kann ja nicht einfach hingehen und den weg nehmen, denn es ist ihr Hund und dem Hund geht es bei ihr gut.
Tierschutzvereine haben keinerlei derartige Rechte, wie jemandem den Hund wegzunehmen. Der Tierschutzverein ist ein Verein und keine Behörde.