Kann man "fühlte mich unbehagen" sagen?

3 Antworten

"Unbehagen" ist das Nomen, also ein Hauptwort. Man kann Unbehagen (großgeschrieben!) empfinden, aber es zu fühlen ist ganz schlechter Ausdruck und eher unelegant, wenn nicht sogar komplett grammatikalisch falsch.

Das Adverb, also das Wie-Wort, ist dann "unbehaglich". Man kann sich also unbehaglich fühlen, aber nicht unbehaglich empfinden.

Übrigens: wenn es in deinem Gedicht um Krieg geht, ist "Unbehagen" wirklich ein sehr schwaches Gefühl. Es trifft nicht annähernd das, was ein Soldat oder überhaupt ein Kriegserleber wirklich im Krieg empfindet. Da solltest du schon härtere Worte wie "Grauen", "Schrecken" oder "nackte Angst" verwenden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin Schriftsteller; arbeite freiberuflich als Lektor

Warum schreibst du nicht: ich fühlte Unbehagen, Man kann natürlich in einem Gedicht schreiben, was man will, man muss aber immer auch an das denken, was man erreichen will. Und mit unnötig schlechter Sprache verärgerst du eher deine Leser. im Bereich der Sprache ist die Norm nicht das, was der Duden befiehlt, sondern das, was die Leute als normal empfinden. Und wenn man ihnen das nicht gibt, fühlen sie sich gestört. Und das will niemand. Vor allem du sicherlich auch nicht. Also: wenn nicht ganz stark etwas dagegen spricht, lieber bei der Norm bleiben, beim normalen Sprachgebrauch.

Das ist falsch, aber es ist ein Gedicht, da kann man schreiben, was man will