Kann man durch Klimaanlage krank werden?

2 Antworten

Wenn kalte Luft auf die Schleimhäute trifft, nimmt die Temperatur in ihnen ab, sie werden schlechter durchblutet und trocknen aus. Die Folge davon ist, dass die Schleimhäute in Hals, Mund und Nase ihre Schutzwirkung verlieren und anfälliger für Viruserkrankungen sind.

Klimaanlagen entziehen der Luft Feuchtigkeit. Die Luft die von ihr abgegeben wird. ist somit trockener als jene, die von ihr zuvor angesogen wurde.

Es gibt verschiedene Faktoren, warum eine Klimaanlage krank macht. Das sind die häufigsten Ursachen:

  • Der Körper kühlt aus: Draußen ist es brühend heiß, und kaum gehst du in ein Gebäude, hast du das Gefühl, in einem Kühlschrank zu sitzen. Im ersten Moment fühlt sich das großartig an, doch mit der Zeit fühlen sich die meisten Gebäude und Transportmittel als zu stark heruntergekühlt an. Gerade die großen Temperaturschwankungen sind für den Körper eine Belastung, erklärt Experte Dr. Junge-Hülsing. Denn gerade im Sommer trittst du häufig aufgeheizt und verschwitzt in gekühlte Räumlichkeiten. Dadurch kommt es zu der sogenannten Verdunstungskälte: Der Schweiß auf der Haut, der schon dazu dient, den Körper zu kühlen, und die dann noch niedrigen Raumtemperaturen lassen den Körper noch schneller auskühlen. Und ein ausgekühlter Körper schwächt das Immunsystem, was ihn wiederum anfälliger für Infektionen macht, da dadurch Viren weniger gut abgewehrt werden können.
  • Zugluft kann zu Muskelverspannungen führen: Klimaanlagen pusten kontinuierlich einen gleichmäßigen Strom an kühler Luft in den Raum. Wer diesen Strom direkt an die Haut bekommt, steht oder sitzt im Luftzug. Wenn du diesem Luftstrom über eine längere Zeit ausgesetzt bist, zieht sich die Muskulatur wegen der Kälte zusammen und verspannt sich. Vielleicht hattest du ja schon mal einen steifen Nacken und kennst dieses Gefühl, wenn sich der Kopf einfach nicht mehr richtig zur Seite drehen lässt. In vielen Fällen verschafft Wärme eine Besserung.
  • Zugluft kann Ohrenentzündungen auslösen: "Pustet die Luft die ganze Zeit aufs Ohr und der Gehörgang ist vom Pool oder Meer vielleicht noch feucht und dadurch sowieso anfälliger, dann begünstigt der Luftstrom der Klimaanlage eine Außenohrentzündung", so Dr. Junge-Hülsing. Das Gleiche gilt beim Cabrio fahren oder bei Schiffsreisen, wenn einem der Wind um die Ohren weht. Für eine Entzündung muss der Luftstrom jedoch laminar – also gleichmäßig – über eine längere Zeit vorhanden sein, so der Experte. Eine Windböe ist einmal kurz und heftig, während eine Klimaanlage unerlässlich vor sich hin pustet.
  • Klimaanlagen können eine Brutstätte für Pilze sein: Warme Luft kann viel Wasser aufnehmen, doch wenn die Klimaanlage die Luft herunterkühlt, wird das Wasser als Kondenswasser abgegeben. Darin können sich Erreger reinsetzen und die Klimaanlage damit verpilzen, warnt Dr. Junge-Hülsing. Das kann vor allem für Menschen mit einer Schimmelpilzallergie zu Niesreiz, Husten oder eine laufende Nase führen. Daher ist es wichtig, Klimaanlagen sauber zu halten und regelmäßig zu warten.

https://www.menshealth.de/vorsorge/warum-macht-eine-klimaanlage-krank/