Kann man Christ und Buddhist sein?

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Ich weiß, dass Jesus auch von Buddhisten verehrt wird. Allerdings würde ich nicht so weit gehen, beide Religionen gleichzeitig ausüben zu wollen/ können. Ich denke aber, es schließt sich nicht unbedingt aus.

Jemand hat man formuliert: Ein halber Christ ist ein ganzer Unsinn...

In der Bibel warnt uns Gott immer wieder vor Götzendienst, also der Anbetung anderer Götter bzw. dem Ausüben anderer Religionen. Daran sollten wir uns halten.

Man kann wahrscheinlich eher Schalke 04- und Dortmund-Fan zur gleichen Zeit sein als Christ und Buddhist. Auch wenn eingefleischte Schalke- und Dortmund-Fans vielleicht widersprechen würden, ergibt sich diese Analyse allein aus der Tatsache, dass sich die Lehre der Bibel und die Lehre des Buddhismus in vielen wichtigen Punkten und Fragen widersprechen: Gibt es Gott? Was ist der Sinn des Lebens? Wo kommen wir her und werden wir einst nach unserem Tod sein? Welches Buch ist die Offenbarung Gottes für die Menschheit? Wie werden unsere Sünden vergeben? Wie können wir das ewige Leben bei Gott in Herrlichkeit erreichen?

Viele weitere solcher Fragen und Themen könnte man nennen, bei denen sich die christliche Lehre von der buddhistischen unterscheidet. Deshalb erscheint es allein von der Logik her nicht möglich, an beides zu glauben. Man müsste dazu wohl eine eigene Mischreligion erfinden. Biblisch wäre eine solche Praxis nicht...

Was ist z. B. nach dem Tod? Der Buddhismus lehrt die Wiedergeburt und hat das Ziel, aus dem Kreislauf der Wiedergeburten auszusteigen und ins Nirwana (ins Nichts) zu gelangen. Die Bibel lehrt, dass wir hier nur einmal leben und danach zu Gott in den Himmel gelangen, wenn wir an ihn glauben. Es erscheint nicht möglich, an beide Lehren gleichzeitig zu glauben oder sie auch nur annähernd miteinander verbinden zu wollen.

Die Bibel lehrt uns, dass es nur einen Gott gibt, den wir anbeten sollen und dass Menschen immer nur einem Herren folgen können. Usw.

Ich bin Soto-Zen-Buddhist und würde sagen: Das kommt darauf an, wie du das Christentum für dich selbst definierst.

Es gibt katholische und evangelische Geistliche, die gleichzeitig buddhistische Meditation lehren, oder sogar als buddhistische Lehrer ausgebildet wurden.

Genau so gibt es aber auch Christen, für die grundsätzlich alles satanisch ist, was ihrem eigenen Verständnis der Heiligen Schrift widerspricht.

Dazwischen gibt es eine ganze Bandbreite von Meinungen.

Rein philosophisch gibt es aber durchaus Konzepte, die sich widersprechen.

So gibt es im Buddhismus kein Konzept der Sünde, geschweige denn der Erbsünde und es erfolgt auch keine Rettung durch ein höheres Wesen. Stattdessen kann sich der Mensch durch eigene Kraft befreien. Er bräuchte also Christus gar nicht.

Außerdem kann der Buddhismus mit den bisherigen christlichen Glaubensvorstellungen kollidieren.

So existiert im Buddhismus auch keine "Vergebung" durch eine höhere Macht, die dich vor möglichen Konsequenzen deines Handelns schützt, indem sie sich deiner "erbarmt" - das Karma wirkt also immer und lässt sich nicht abwenden.

Man kann also Gemeinsamkeiten und Unterschiede feststellen - je nachdem, wonach man sucht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren praktizierender Buddhist

Theoretisch: Ja.

Praktisch: Nein, denn dann bist du weder Christ noch Buddhist.

Man kann sich dafür interessieren, aber nicht sein. Berufene Christen würden dadurch ihre Berufung und all deren Segnungen verlieren.