Kann man Autismus weg Therapieren?
Guten Tag, Ich bin Aspergerautist. Das gefällt mir garnicht, da ich durch diesen mist immer irgendwie eine sonderrolle in der Familie habe und auch nen sonderstatus früher in der Schule hatte. Meinen Geschwistern ist das immer total auf die Nerven gegangen das sich meine Mutter und mein Stiefvater soviel (ich würde sogar sagen zuviel) um mich gekümmert haben. Wegen meinem ADHS und meinem blöden Autismus stand ich immer im Mittelpunkt. Schwerbehindertenausweis und Sonderrechte kommen noch dazu. So eine Frau von der Agentur für Arbeit will mich wegen meines Autismus in eine Einrichtung für psychisch behinderte stecken und meine Eltern unterstützen das. Die Einrichtung gehört zu den schleswiger Werkstätten. Nun will ich diesen blöden Autismus endlich mal los werden. Ich will ein Leben wie nicht Autisten mit einer normalen Ausbildung, einem normalen Status im Leben und keine sonderrolle mehr spielen. Kann man Autismus wegtherapieren?
7 Antworten
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Kurze Antwort auf deine Frage: Nein!
Möglicherweise verbessert sich das eine oder andere - aber diese Behinderung bleibt ein Leben lang bestehen.
Ich frage mich gerade, ob die Frau vom Arbeitsamt dich einfach in eine Behindertenwerkstatt geben kann oder ob da nicht etwas "Finanzielles" zwischen "Amt und Werkstatt" dahinter steckt.
Was sind denn deine Stärken? Die haben Autisten nämlich auch.
Wegen deinem SBA - den musst du nicht zwingend vorzeigen, wenn du eine Stelle suchst. Überlege dir halt, ob du auch auf gewisse Nachteilsausgleiche verzichten möchtest.
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Nope, nicht heilbar. Du kannst aber lernen, damit zu leben und das Beste daraus zu machen!
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Erstens: Nein, du bleibst du selbst. Und das ist gut so.
Zweitens: Dein Problem scheint nicht direkt der Autismus zu sein, sondern was deine Eltern aus der Diagnose gemacht haben:
Sie haben dich überbemuttert, statt dir beizubringen, wie man in einer neurotypischen Welt zurechtkommt. Sie haben dich in den Mittelpunkt gerückt, statt dich ganz normal "mitlaufen" zu lassen.
Das war deren Erziehungsfehler und dein Job ist es nun, dich davon zu befreien.
So leicht kann dich niemand zwangsweise für erwerbsunfähig erklären. Was du nun brauchst, ist ein neuer Ausbildungsplatz oder ein Studienplatz (falls du Abitur/Matura hast). Ein Studium oder eine rein schulische Ausbildung wäre leichter zu stemmen, weil man da weniger sozial funktionieren muss als in einem Ausbildungsbetrieb. Als Mittelweg wäre eine Ausbildung in einer Behörde gut, denn die müssen Behinderte bevorzugt einstellen.
Deine Eltern wollen dich abschieben, statt dich bei der Suche zu unterstützen? Tja, dann musst du dich eben selbst um Praktika und Ausbildungen bewerben. Am besten schreibst du zuerst alle Behörden und öffentlich-rechtlichen Unternehmen (Unfallkassen, Rentenversicherungen etc.) in deiner Gegend an. Schreib denen, dass du dich um eine Ausbildung als (Beruf deiner Wahl, z.B. Fachinformatiker) bewirbst und, um deine Eignung zu beweisen, gern vorher ein Praktikum absolvieren würdest.
Wenn echt alles daneben geht, bewirbst du dich bei Zeitarbeits-Agenturen um einen Job als Reinigungskraft oder in der Produktion. Bei Letzterem schicken sie dich in eine Fabrik, wo du motorische Tätigkeiten machen musst, für die man keine Ausbildung braucht. Du solltest zumindest ausprobieren, ob du an so einem Arbeitsplatz leben kannst.
Wenn du endlich eigenes Einkommen hast, kannst du in eine kleine Wohnung ziehen und, wenn du es brauchst, betreutes Wohnen beantragen.
Wenn du dann endlich weg von deinen Eltern bist, wirst du irgendwann verstehen, wie unlogisch die "Normalen" sind und was für coole Vorteile es hat, stattdessen ein netter Autist zu sein.
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Direkte Antwort: NEIN, wegtherapieren kann man Autismus nicht!
ABER, du selbst kannst viel erreichen, viel kompensieren, wenn du - und das ist Voraussetzung - dich als Autist akzeptierst.
Auch ich bin Autist und ich habe im Leben relativ viel erreicht - sicher nicht alles, was ich gerne getan hätte, aber das ist bei Nicht-Autisten genauso.
Also erkenne deine Stärken und auch deine Schwächen. Deine Stärken baue aus und deine Schwächen akzeptiere und kompensiere so gut wie möglich. Wenn du dies tust werden dir auch deine Mitmenschen helfen, denn einem Menschen, der an sich arbeitet, hilft man gerne.
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beschreibe bitte deine ernährung, es geht nicht um mahlzeiten, sondern um lebensmittelgruppen
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Nachweislich gibt es eine Untergruppe von Autisten - ungefähr 25%, soweit ich mich erinnere - bei denen die Ursache eine Autoimmunstörung ist. Wenn man die unverträglichen Lebensmittel ersetzt, schwächen sich die Autismussymptome deutlich ab.
Ob der Fragesteller zu dieser Untergruppe gehört und welche Lebensmittel es bei ihm sind, können wir aus der Ferne leider nicht feststellen.
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Ich gehöre nicht zu dieser Untergruppe. Soweit ich weis.
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Oh Gott .... 25% ..... Ja, alle wurden "geheilt", das glaubt ihr doch selber nicht ? D.h. immer noch, dass es bei 75% genetisch bedingt ist . Bei (statistisch) 70 % lag es also am Placebo Effekt
Ich glaube hier feststeht jemand nicht worum es geht. Autismus hat nix mit Lebensmitteln zutun. Sondern ist eine Entwicklungsstörung .