Kann man als Nichtbayer bayrisch lernen?
Angenommen man kommt gebürtig aus Hannover und spricht perfektes Hanoveraner (Hoch-)Deutsch. Kann man dann überhaupt bayrisch lernen?
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19 Antworten
Vielleicht nicht. Andere Deutsche hören es vielleicht nicht aus, wenn ein Nichtbayer bayrisch spricht, aber Bayern hören es wohl doch meistens raus.
Ich z.B. höre es immer, wenn ein Schauspieler kölsch spricht, der kein Kölner ist. Und das hört sich für mich falsch an. Andere Leute aus anderen GEgenden meinen hingegen, dass der Schauspieler perfekt rede. '
Der einzige Nicht-Kölner, wo auch ich akzeptiere, dass er perfektes Rheinisch kann ,ist Conrad Beikircher. Sonst habe ich es noch nie gehört.
Und so wird es mit bayr. Akzent auch sein. Ich gucke gerne Lindenstraße. Vor ein paar Jahren zog dort eine bayrische Familie ein. Für meine Ohren sprach der Familienvater bayrisch. Aber die Bayern unter den Zuschauern liefen Amok und meinten , der würde ja ganz grausig reden. Aha. Ich hab´s nicht gehört.
Genauso wie jetzt der Schauspieler, der den Roland spielt und sächsisch redet. Für mich redet er sächsisch. Aber für die Sachsen unter den Zuschauern redet er falsch.
klar man es lernen. Vielleicht spricht man nicht unbedingt so, wie jemand der damit aufgewachsen ist, aber so dass man es verstehen kann und man verstanden werden kann. Es gibt natürlich auch immer Menschen mit Sprachtalenten, bei denen man keinen Unterschied hört.
Lernen kann man es schon. Aber perfektes Bayerisch wird ein Nicht- Bayer niemals sprechen. Ein Bayer merkt sofort, ob jemand aus Bayern kommt oder nicht.
In diesem Zusammenhang noch ein lustiges Video 😄:
Als Erwachsener ist es kaum möglich, sich einen fremden Dialekt anzueignen.
Es ist unnötig und wird immer komisch klingen. Im Übrigen wird es auch von niemandem erwartet.
Ich hab vorher nur hochdeutsch gesprochen und kann seit einigen Jahren bayrisch sprechen. Ich habe sogar schon vor Leuten im Dialekt gesungen.
Ganz schlimm sind Heimatduselei-Filmchen wie Bergdoktor und Co. Da kräuselt sich das Trommelfell. Die Zielgruppe in norddeutschen Seniorenheimen findet das wahrscheinlich "urig". Wofür gibt es ein Heimatministerium, wenn sowas nicht verboten wird?