Kann ich ein Messer im Backofen auf 250°C erhitzen?

6 Antworten

Also, falls du dich auf das offiziele Prozedurvideo von CERAKOTE

https://youtube.com/watch?v=2zCjfqE8XME

 beziehst, hast du im Eingang einen Fehler gemacht, da dort 250 Grad Fahrenheit und nicht Celsius für 30 min angegeben sind. Das entspricht 121 Grad Celsius, nicht dass dein Projekt dadurch futsch geht ;) Ich bin an Oberflächengestaltung von Klingen auch interessiert, habe mich aber noch nicht in das Thema eingelesen. Eigne dir lieber erst einmal für vllt ein halbes Jahr genug Fachwissen dazu an und schreib auf Messerforen in bestimmte threads, da kommt immer viel Erfahrung anderer zusammen.

Viel Erfolg!


VortexDani  31.05.2016, 20:06

ups, grad erst gesehen *offizielle

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Wenn der Griff es mitmacht, kein Problem - Den Stahl interessiert das erst ab 4stelligen Temperaturen..

Wenn es um veredeln geht (CERAKOTE COATINGS, ect..), dann eben die Griffe abbauen und wieder draufnieten...

Umluft wäre nicht schlecht, das sollte immer gehen.


ELIANE123  27.01.2023, 20:03

Was für ein bullshit, bei 250 grad geht es vielleicht gerade noch so, bei 300 ist das Messer im arsch. Was denkst du wieviel hrc noch übrig bleiben ? Bei 300 grad haste ne Feder statt nem Messer. Weich wie Butter und nach 2min stumpf

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PatrickLassan  31.05.2016, 11:47

Den Stahl interessiert das erst ab 4stelligen Temperaturen..

Schon mal etwas von Anlasstemperatur gehört?

https://de.wikipedia.org/wiki/Anlassen#Anlassstufen_beim_Stahl

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Laestigter  31.05.2016, 19:27
@PatrickLassan

Kann sein, daß Ich als gelernter Werkzeugmacher schon mal was von "Anlasstemperaturen" gehört habe und den negativen Begleiterscheinungen davon (besonders im austenit- Bereich). Das Eisen- Kohlestoff- Diagramm ist ja wohl in jedem Tabellenbuch zu finden gewsen und war prüfungsrelevant schon vor 35 Jahren bis heute, oder?

.. http://profi-drehbank.de/wp-content/uploads/2016/03/Fotolia_42458901_S-300x267.jpg

Da der Fragesteller aber in der Eröffnungsfrage nicht erzählt hatte, was er vorhat, hat es sich für mich eher so angehört, als wolle er etwas "ceratoten" und hatte grundsätzlich eine Frage, ob ein Messer (eben mit Griff) hier Probleme im Ofen bekommt..

Hat sich dann ja erst bei seiner Antwort auf herausgestellt, was er machen will. Deshalb habe Ich ihm dann ja auch (eben aufgrund der Nebenwirkung "Härteverlust") das angegebene Verfahren vorgschlagen, bei dem rein chemisch dieser optische Zustand erreicht werden kann und die Härte und Zähigkeit des Stahls nicht beeinflusst wird. Ich selbst habe damit meine 94er Winchester aus dem Jahre 1955 behandelt und auf dem Schiessstand sind alle ganz begeistert von der "Bunthärtung"...

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N4nPl4y5 
Beitragsersteller
 30.05.2016, 15:16

Hab den Griff schon abgeschraubt, ich will die Klinge bunthärten, soweit das möglich ist.

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Laestigter  30.05.2016, 15:17
@N4nPl4y5

Bunthärten? - da wirds schwierig, da brauchst du normalerweise eine Flamme oder sowas:https://steelfxpatinas.com/shop/steel-patinas/gun-blue-fx-steel-patina/

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Bei den heute gebräuchlichen, nichtrostenden Messerstählen, wird er Stahl durch eine solche Temperatur "angelassen". Das Gefüge des Stahls ändert sich und der Stahl verliert an Härte.

Ausserdem treten sogenannte "Anlassfarben" auf, der Stahl wird -je nach Temperatur- gelblich, blau, oder sogar grau. Dies beruht auf einer Oberflächenoxidation, verursacht durch den in der Luft enthaltenen Sauerstoff und der hohen Temperatur, sowie durch austretenden Kohlenstoff.

Es entstehen dabei Oxide an der Oberfläche mit mehr oder weniger als den 3 üblichen Sauerstoffatomen. Ausserdem erleidet der Stahl bei sehr lang andauernder Übertemperatur eine Entkohlung der Randschicht.

Das  Element Kohlenstoff, welches für die Härte des Stahls essentiell notwendig ist, verliert sich. 

Auch das Gefüge des Stahls selbst ändert sich, das harte martensitische Gefüge wird zum Teil in austenitisches verwandelt.

Natürlich gibt es hitzebeständige Stähle, diese sind meist Wolframlegiert. Jedoch wird niemand Messer aus solch einem Material fertigen. 

Es ist also nicht gut, sein Messer im Backrohr zu belassen. Ganz egal ob Ober- Unterhitze oder Umluft.


Wenn gehärtete Stahlteile über die Temperatur von ca 180° C "Angelassen" werden verlieren sie nicht nur etwas Eigenspannung sondern auch die Härte wird dadurch geringfügig reduziert.

Klar kannst du es im Backofen erhitzen. Nach dem Härten, lasse ich meine selbstgemachten Messer immer bei ca. 180°C eine Stunde an, damit sie nicht so spröde werden. Wie ich gelesen habe, möchtest du Bunthärten. Da kenn ich mich nicht so aus aber grundsätzlich stellt das Erhitzen eines Messers im Backofen kein Risiko dar ^^


N4nPl4y5 
Beitragsersteller
 30.05.2016, 19:40

Danke dir :)

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