Kann Fe^2+ mit Sn (Zinn) unter Standardbedingungen reagieren?
Hallo, ich bin mir unsicher, ob die beiden miteinander reagieren würden.
Mein Gedanke ist, es reagiert miteinander, weil der Abstand zwischen den beiden Teilchen in der Elektrochemischen Spannungsreihe klein ist und Sn als mittelstarkes Reduktionsmittel ein relativ starkes Bedürfnis hat, Elektronen an Fe^2+ abzugeben, wobei das Eisenion möglicherweise trotz des relativ niedrigen Bedürfnisses Elektronen aufzunehmen, dies tut, jedoch nicht so ausgeprägt, das sie jedesmal reagieren, aber häufig. (Keine Ahnung, ob das Sinn macht)
Ansonsten haben wir gelernt, dass man es auch mithilfe einer gedanklichen Diagonale in der Spannungsreihe untersuchen kann, jedoch weiß ich nicht, ob das immer funktioniert… Bei diesem Fall zeigt die Diagonale an, dass es nicht reagiert.
Vorerst danke für eure Hilfe! :)
2 Antworten
Guten Abend,
Du liegst schon richtig, indem du die elektrochemische Spannungsreihe zur Einschätzung heranziehst. In der Standardelektrodenpotentialreihe steht Eisen(II) (Fe^2+) und Zinn (Sn) nicht in direkter Reaktionsbereitschaft zueinander. Sn hat ein stärker negatives Standardpotential als Fe^2+, was bedeutet, dass Sn als Reduktionsmittel tendenziell eher Elektronen abgibt, während Fe^2+ eher als Oxidationsmittel agiert. In diesem Fall würde Zinn eher mit Fe^2+ reagieren und Fe^2+ zu Fe^0 reduzieren.
Wenn du die „gedankliche Diagonale“ anwendest, also die Positionen in der Spannungsreihe von den Metallen und ihren Ionen vergleichst, siehst du, dass Zinn in der Regel das stärkere Reduktionsmittel ist, und Eisen das Oxidationsmittel. Also ist die Reaktion tatsächlich möglich, Zinn gibt Elektronen ab und wird zu Sn^2+, während Fe^2+ zu Fe^0 reduziert wird.
Das bedeutet also, dass es sehr wohl zu einer Reaktion kommt – Zinn reduziert Eisen(II) zu Eisen und wird selbst zu Zinn(II) oxidiert.
Gruß
Prinzipiell richtig sich die Potentiale in der Spannungsreihe anzuschauen. Daraus kannst du ablesen, ob eine Reaktion begünstigt ist oder nicht. Allerdings spielen dabei nicht nur die Potentiale der beteiligten Metalle eine Rolle. Die Form in der sie vorliegen ist ebenfalls wichtig. Du kannst schließlich kein nacktes Fe2+ auf Zinn werfen. Fe2+ kommt in Form von Salzen und Komplexen vor. Und wenn du eine Verbindung davon nimmst und mit elementarem Zinn zusammen wirfst, wird in den meisten Fällen erstmal gar nichts passieren. Einfach weil du zwei Feststoffe mit kaum Kontaktfläche hast, in denen sich die Teilchen sowieso schon kaum bewegen können. Und selbst mit einem Lösungsmittel sind einige Eisenverbindungen so stabil, dass die das Zinn einfach links liegen lassen.