Kann ein telefonisches Angebot als Auftrag gewertet werden?
Ich bin ab 01.02.2016 Stromkunde bei Vattenfall. Am 04.11.2016 erhielt ich einen Anruf von Vattenfall und eine Dame machte mir ein Angebot auf Verlängerung des Strombezuges. Sie machte bei diesem Telefonat mindestens 2mal die Zusage, dass mir die erwähnten Bedingungen schriftlich zugesandt werden und ich hätte dann 14 Tage Zeit einer Überprüfung. Wenn ich mich innerhalb dieser Frist nicht äußern würde, würde das als Zustimmung zu dem Angebot gewertet. Ich sagte noch, dass ich keinesfalls telefonisch einer Vertragsverlängerung zustimmen werde und gab das Einverständnis einer schriftlichen Zusendung des telefonischen Angebotes, um das in aller Ruhe prüfen zu können. Am 07.11.2016 (akso nach 3 Tagen) hat mir dann Vattenfall eine (von mir nicht zugestimmte) Vertragsverlängerung betätigt. Ich habe daraufhin den bestehenden Vertrag zum Vertragsablauf gekündigt (31.01.2017). Vattenfall hat mir die Kündigung zum 31.01.2019 bestätigt, also inklusive der Verlängerung. Auf meine entsprechenden Schreiben mit meinem Hinweis, dass ich lt. telefonischem Angebot eine Entscheidungsfrist von 14 Tagen habe und definitiv keiner Vertragsverlängerung zugestimmt habe, wird mit keiner Silbe eingegangen. Heute habe ich noch die Vertragsverlängerung (aus formalen Gründen) widerrufen. Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit Vattenfall gemacht und welche Möglichkeiten habe ich, gegen diese nicht bestellte Vertragsverlängerung vorzugehen? Wäre es auch denkbar, dass mittels Strafanzeige bei der Polizei wegen Betruges gegen solche Machenschaften vorgegangen werden kann? Ich danke für Rückmeldungen.
4 Antworten
Nur wenn du den Auftrag anderweitig bestätigt hast, z.b. mit einer Zahlung ist auch die telefonische gültig. Dass aber per Telefon eine Zusage mittels "keiner Antwort" als Vertragszustimmung gilt, ist etwas komisch, denn was wäre wenn du nicht zustimmen kannst weil du z.b. im Krankenhaus liegst und nicht rechtzeitig "widerrufen" kannst?
Daher funktioniert das so rum eigentlich nicht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schweigen_(Recht)
Eine Verlängerung, welche sich automatisch verlängert benötigt jedoch keine extra Zustimmung. Hier gilt umgekehrt, wer nicht rechtzeitigt kündigt, stimmt der Verlängerung zu.
Ein "Angebot" zu einer Verlängerung impliziert im Grunde einen neuen "Vertrag", eben zu einer Verlängerung, somit wäre diese nicht autom. verlängert. Daher sollten dann auch 14 Tage berücksichtig sein, die Dokumente vorliegen die den Vertrag dann, bei Unterschrift und Zustimmung, bestätigen. Der Vertrag ist im Grunde nicht gültig, ergo auch nicht die zugesandte Bestätigung.
Aber wir kennen das vom Rundfunkbeitrag (andere Baustelle), wer nicht angemeldet ist wird angemeldet und ist ab dann Schuldner, inkl. Bestätigung der Eröffnung eines Beitragskontos. Auch ohne Fernseh und Radio, weil Landesgesetz gilt. Auch wenns falsch ist.
PS: Hast du einen anderen Anbieter, sonste hast kein Strom.
Super, ja man darf sich nichts gefallen lassen, muss immer aufpassen, sonsten packen sie dir was in die Tüte was du nicht wolltest. So oft erlebt und immer hats Probleme gemacht es zu lösen, sei es echter Betrug oder ein versehen.
Gibt es da jemanden, mit dem du telefoieren kannst? Ich hatte mal etwas aehnliches, lebe allerdings nicht in Deutschland, und hier werden alle Gespraeche bei Servicenummern aufgenommen und im Zweifelsfall abgehoert. Ich nehme an, dass auch dein Gespraech aufgenommen wurde.
Vielen Dank für den Hinweis.
Ja, das Gespräch wurde aufgezeichnet. Allerdings nicht bei mir, sondern beim Anrufer. Aufgrund des Verhaltens von Vattenfall wäre ich nicht sicher, ob der Gesprächsinhalt bei einer Abfrage korrekt wiedergegeben würde.
Aber mittlerweile ist die Sache geklärt. Vattenfall hat heute den richtigen Kündigungstermin (31.01.2017) bestätigt. Allerdings waren ein umfangreicher Schriftverkehr und eindeutige Worte nötig.
Nicht ohne Wissen oder Information der beiden Kontaktpartner. Außerdem hat er am Telefon nicht zugestimmt sondern er wurde darauf hingewiesen dass eine Zustimmung durch Schweigen bestätigt ist. Ist jedoch ein Angebot da hat man Entscheidungsrechte (falls es dieses Wort gibt)
Nur schriftliche Verträge sind rechtsgültig. Auch telefonisches muss bestätigt und genehmigt werden
Ich würde mich an einen Rechtsanwalt wenden, wenn es nicht zu einer Einigung kommt. Soweit ich weiß, sind nur schriftliche Verträge bindend.
Danke für die ausführliche Antwort. Ich habe natürlich mit Vattenfall eine umfangreiche Auseinandersetzung gehabt, in der ich u.a. mit Rechtsanwalt, Öffentlichkeit, Einschaltung Bundesnetzagentur und Verbraucherschutz, Anzeige wegen Betrugs gedroht habe.
Heute wurde von Vattenfall der richtige Kündigungstermin (31.01.2017) bestätigt.