Kann ein Arbeitgeber von früheren Jobs erfahren wenn sie nicht im Lebenslauf stehen?
Hi, das ist eigentlich schon meine ganze Frage. Wenn im Lebenslauf *keine* Lücke ist, weil der Job den ich nicht mitteilen will z.B. ein Nebenjob war oder ich während der Uni was gejobbt habe, was ich geheim halten will (wir kennen die klassischen Beispiele) und ich einfach sage ich hätte während des Studiums nicht gearbeitet, gibt es für Arbeitgeber irgendeine Möglichkeit die Wahrheit herauszufinden, z.B. durch ein Führungszeugnis oder einen Background-Check oder über die Steuern?
Wie steht es denn mit „besonderen“ Arbeitgebern, wenn man z.B. Beamter oder Polizist oder Soldat werden will?
2 Antworten
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Es kommt drauf an, woher Du kommst. In Österreich kann der Arbeitgeber einen "Versicherungsdatenauszug" anfordern, zB. um Deine Vordienstzeiten zu berechnen. Das braucht man, um Dich in die richtige Gehaltsklasse einzustufen. In D wird es was Ähnliches geben.
Aber: das machen meistens die Lohnverrechner:innen und die haben mit deinem Lebenslauf nichts zu tun. Es wird auch keine sagen "ah, sieh mal, das stand gar nicht im Lebenslauf.
mach Dir also keine Sorgen, wenn das ein Job neben dem Studium war. Das wegzulassen ist irrelevant.
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Das war jetzt ein Mißverständnis. Die Versicherungszeiten machen bei uns auch die Versicherungen. Aber um die korrekte Einstufung ins Gehaltsschema vornehmen zu können, braucht der neue Arbeitgeber die "Vordienstzeiten".
Ihr habt doch "Tarifverträge". Was behandeln die?
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Dasselbe. Aber die EInstufung ist Verhandlungssache. Die ist im Prinzip das wesentliche Instrument, um individuell aushandeln zu können.
Als Nachweis reichen einfach Arbeitszeugnisse.
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Interessant! Dann haben Arbeitnehmer bei Euch ein gesteigertes Interesse, ein Arbeitszeugnis zu bekommen. Bei uns vergessen das sehr viele. Danke für die Erläuterungen! Ich finde sehr spannend, solche Unterschiede zu entdecken! 🙂
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In der Tat. Gibt es Leute, die als Erwachsene keines haben? Das ist bei längeren Beschäftigungen ein Anzeichen, dass das Verhältnis schlecht war.
Aber zumindest einfache Arbeitsbestätigungen (ohne Bewertung) nimmt man doch eigentlich immer mit, wenn die 6 Monate herum sind, nach denen man einen Anspruch darauf erwirbt.
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Nein, bei uns denken viele gar nicht an ein Zeugnis. Schon gar nicht an Zwischenzeugnisse! Das mit den 6 Monaten gibt es bei uns auch nicht. Die Ausstellung ist nur bei Lehrlingen unaufgeforderte Pflicht.
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Unaufgefordert ist hier auch keine Pflicht. Nur auf Verlangen ist eines auszustellen.
Ich hätte nicht gedacht, dass es in Österreich mal anders wäre.
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Braucht der neue Arbeitgeber dafür nicht eine Zustimmung wegen Datenschutz?
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Nein, weil das Interesse, Deine Einstufung vornehmen zu können, höher wiegt.
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In Österreich haben wir Kollektivverträge, die Minimumgehälter festsetzen. Jemand der bereits 10 Jahre in einer Firma gearbeitet hat, muss diese Jahre in der nächsten Firma angerechnet bekommen, denn andernfalls würde er das gleiche verdienen, wie jemand mit 0 Jahren Berufserfahrung. In D und auch CH muss es etwas ähnliches geben, um die genannte Situation zu verhindern.
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Also das jemand mehr verdienen muss nach 10 Jahren Berufserfahrung habe ich noch nie gehört. Ich kenne es nur bei den Jobs beim Staat, als Beamten, dass das Gehalt nach den Jahren steigt und je nach Posten unterschiedlich ist.
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Eben. Vielleicht arbeiten die Deutschen auch nach 10 Jahren um das gleiche Gehalt wie ein Berufseinsteiger. In Österreich tun sie es nicht.
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Kommt es in österreich nicht auf den Beruf an und wo man arbeitet?
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Also bei mir in der Arbeit ist es nicht so und ich habe das außerhalb von Jobs beim Staat auch nie gehört.
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Ok, dann tut ihr mir leid! Das bedeutet, bei Euch verdient ein 50jähriger das gleiche wie ein 20jähriger?
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Ja, jeder bekommt das gleichr. Warum tut es dir leid? Ist doch fair wenn jeder für eine ähnliche Arbeit das gleich bekommt. Es wäre mir auch neu, dass der Arbeitgerber iwelche Versicherungszeiten berechnen muss. Dad funktioniert doch nach einem bestimmten Prozen nach Gehalt/Lohn.
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Das ist gar nicht möglich. Denn der der mit 50 einen Job macht hat 30 Jahre mehr Erfahrung. Dabei rede ich nicht von Fabriksarbeitern. Da werden die Unterschiede im Verdienst bei uns auch nicht groß sein. Aber ein Controller/Key Accounter oder Ähnliches hat einfach 20 Jahre mehr Erfahrung.
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Sofern du dich nicht gerade beim Verfassungsschutz bewirbst, wird der Arbeitgeber keine Möglichkeit haben, etwaige Nachforschungen bei Ämtern etc. anzustellen.
Natürlich kann er immer noch zufällig auf etwas stoßen.
Aber gerade wenn du für einen bestimmten Zeitraum eine Tätigkeit angegeben und bloß eine weitere verschwiegen hast, würde ich mich im Zweifel darauf berufen, dass du letztere schlicht für unwesentlich gehalten hast.
Ich hatte mal in einer Bürogemeinschaft für zwei verschiedene Firmen gearbeitet, wobei ich bei einer nicht gut klarkam und zum Schluss Krach mit der Chefin hatte. Im Lebenslauf gebe ich da auch bloß die andere Stelle an, denn von der "schlechten" Stelle bräuchte ich kein positives Zeugnis erwarten, welches ich auch bis heute nicht habe.
Etwas Vergleichbares gibt es in Deutschland nicht. Der Arbeitgeber braucht keine Versicherungszeiten zu berechnen. Das brauchen und machen die Sozialversicherungen.
Der Arbeitgeber muss Versicherungsbeiträge nur einzahlen.